Digitale Entscheidungshilfen im Wahlkampfdschungel
Philip Banse im Gespräch mit Andre Hatting und Nicole Dittmer · 30.08.2017
Knapp drei Wochen vor der Bundestagswahl ist der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung online gegangen. Doch es gibt inzwischen auch noch andere Plattformen und Werkzeuge, die bei der Wahlentscheidung helfen können.
Heute ist der Wahl-O-Mat wieder online gegangen. 38 Fragen werden beim Wahl-O-Mat gestellt. Je nachdem, welche Antworten man gibt, errechnet die Plattform eine Übereinstimmung mit politischen Positionen einer oder mehreren Parteien. Das kann dem Nutzer bei der Entscheidung zur Bundestagswahl helfen.
Doch der Wahl-O-Mat ist nicht mehr die einzige digitale Wahlentscheidungshilfe. So hat RTL den Wahl-Navi ins Netz gestellt. Der funktioniert ähnlich wie der Wahl-O-Mat, hat weniger Fragen, aber die Antwortmöglichkeiten sind differenzierter.
App mit 421 Fragen
Meine Erste Wahl ist eine App für Smartphones. Bei diesem Tool muss man sage und schreibe 421 Fragen beantworten, dabei aber nicht nur politische Aussagen bewerten, sondern auch Plakate und Politikerzitate.
DeinWal.de verfolgt ein etwas anderes Konzept. Statt Wahlprogramme zu betrachten, werden vergangene Abstimmungen ausgewertet. Es wird also betrachtet, wie die Parteien bei bestimmten Themen abgestimmt haben und wie sich das mit meinen politischen Haltungen deckt. Doch unser Tester Philip Banse findet das wenig aussagekräftig:
"Vergangene Abstimmungen von Fraktionen im Bundestag sagen aufgrund der politischen Dynamiken relativ wenig darüber aus, wie die Parteien sich in einem neuen Bundestag nach der Wahl politisch verhalten."
Orientierungshilfen für Unentschlossene
Insgesamt seien aber alle Werkzeuge sehr brauchbar, wenn man eine gewisse Orientierung im Wahlkampfgetümmel sucht, so Banse weiter, denn niemand habe Zeit, Wahlprogramme zu lesen:
"Um eine inhaltliche Orientierung zu bekommen, finde ich diese Werkzeuge sehr nützlich."
