Wählt am besten schon morgen!
Am Besten wäre es, wenn die Wahlen in den Vereinigten Staaten schon morgen stattfinden würden, oder meinetwegen auch übermorgen. Denn: Was haben wir denn, was haben die Wählerinnen und Wähler in den USA bis zum 4. November zu erwarten? Nichts Neues jedenfalls.
Barack Obama und Joe Biden treten für die Demokraten an, John McCain und Sarah Palin für die Republikaner. Wir wissen, dass Barack Obama für Wechsel steht - "change we can believe in" -, dass Joe Biden ein erfahrener Senator ist, der schon mal - lange ist es her - eine Wahlkampfrede abgeschrieben hat. Wir wissen, dass John McCain ein eigenwilliger Kriegsheld ist - auch schon lange her -, und dass Sarah Palin - nun ja, über die wissen wir nicht so viel: Sie hat fünf Kinder, wird bald Großmutter und könnte die Tochter von John McCain sein. Oder aber dessen Nachfolgerin, sollte dem Senator nach erfolgreicher Wahl etwas zustoßen.
In den Wochen bis zur Wahl am 4. November werden wir noch das eine oder andere Detail aus dem Leben dieser vier Personen erfahren. Dafür werden schon die amerikanischen Medien sorgen und die Blogger im Internet, die jede Kleinigkeit - egal ob wichtig, unwichtig, wahr oder falsch - erst einmal ans Licht der Öffentlichkeit zerren. Die Präsidentschaftswahlen sind nun einmal Persönlichkeitswahlen, Parteiprogramme sind Nebensache, auch wenn sie auf den Parteitagen verabschiedet und gleich wieder vergessen werden.
Die 200.000 Fans, die Barack Obama in Berlin bejubelt haben, sind ja auch nicht gekommen, weil sie an einem Parteitag teilnehmen wollten. Nein, sie wollten eine Person erleben, die für das - aus unserer Sicht - gute, das bessere Amerika steht. Barack Obama mag ein unbeschriebenes Blatt sein - was ihm die Republikaner ja vorwerfen -, aber nur auf unbeschriebenes Blatt lassen sich die Wünsche und Hoffnungen vieler projizieren.
Das macht seine Faszination aus, das erklärt zu einem Teil seinen Erfolg und seine Popularität. Der andere Teil ist die Tatsache, dass Präsident Bush inzwischen selbst im eigenen Land nicht gerne gesehen ist. Es ist ja kein Geheimnis, dass sogar einige Republikaner froh waren, dass ein Hurrikan verhindert hat, dass der Präsident auf ihrem Parteitag persönlich anwesend sein konnte.
Aber diese Jubelveranstaltungen von Republikanern wie Demokraten sind ja glücklicherweise vorbei. Jetzt kann es nur noch unschöner werden, wenn es mit voller Kraft und allen Bandagen in den Wahlkampf geht. Deshalb meine ich: Wählt lieber heute als morgen. Zumal die USA alle vier Jahre wegen der Präsidentschaftswahlen außenpolitisch für rund ein halbes Jahr mehr oder minder paralysiert sind.
Natürlich, Vizepräsident Cheney war gerade erst in Georgien und Außenministerin Rice ist auch in der Welt unterwegs. Doch ihre Gesprächspartner wissen: Sie sind bereits jetzt Geschichte. Ihre Drohungen oder Versprechen haben nur noch einen maximalen Haltbarkeitswert bis Ende Januar nächsten Jahres, wenn der nächste Präsident in Washington den Amtseid ablegt. Und danach dauert es noch den einen oder anderen Monat bis eine neue Regierung wirklich funktionsfähig ist und eigene Entscheidungen treffen oder außenpolitisch umsteuern kann.
Allerdings sollten wir in Europa nicht auf eine Kehrtwende in der Außenpolitik der Vereinigten Staaten hoffen. So wenig, wie ein Präsident John McCain die Politik seines Parteifreundes George W. Bush nahtlos fortsetzen wird, so wenig wird ein Präsident Barack Obama alles anders machen. Beide werden die Interessen ihres Landes vertreten, das können die amerikanischen Wähler erwarten - und das sollten auch wir erwarten.
Bis es aber so weit sein wird, müssen wir und müssen vor allem die Amerikaner einen vermutlich nicht sehr friedfertigen Wahlkampf ertragen - und außenpolitischen Stillstand. Das ist zwar nicht gerade wünschenswert, aber immer noch besser als das außenpolitische Abenteurertum der Regierung Bush.
In den Wochen bis zur Wahl am 4. November werden wir noch das eine oder andere Detail aus dem Leben dieser vier Personen erfahren. Dafür werden schon die amerikanischen Medien sorgen und die Blogger im Internet, die jede Kleinigkeit - egal ob wichtig, unwichtig, wahr oder falsch - erst einmal ans Licht der Öffentlichkeit zerren. Die Präsidentschaftswahlen sind nun einmal Persönlichkeitswahlen, Parteiprogramme sind Nebensache, auch wenn sie auf den Parteitagen verabschiedet und gleich wieder vergessen werden.
Die 200.000 Fans, die Barack Obama in Berlin bejubelt haben, sind ja auch nicht gekommen, weil sie an einem Parteitag teilnehmen wollten. Nein, sie wollten eine Person erleben, die für das - aus unserer Sicht - gute, das bessere Amerika steht. Barack Obama mag ein unbeschriebenes Blatt sein - was ihm die Republikaner ja vorwerfen -, aber nur auf unbeschriebenes Blatt lassen sich die Wünsche und Hoffnungen vieler projizieren.
Das macht seine Faszination aus, das erklärt zu einem Teil seinen Erfolg und seine Popularität. Der andere Teil ist die Tatsache, dass Präsident Bush inzwischen selbst im eigenen Land nicht gerne gesehen ist. Es ist ja kein Geheimnis, dass sogar einige Republikaner froh waren, dass ein Hurrikan verhindert hat, dass der Präsident auf ihrem Parteitag persönlich anwesend sein konnte.
Aber diese Jubelveranstaltungen von Republikanern wie Demokraten sind ja glücklicherweise vorbei. Jetzt kann es nur noch unschöner werden, wenn es mit voller Kraft und allen Bandagen in den Wahlkampf geht. Deshalb meine ich: Wählt lieber heute als morgen. Zumal die USA alle vier Jahre wegen der Präsidentschaftswahlen außenpolitisch für rund ein halbes Jahr mehr oder minder paralysiert sind.
Natürlich, Vizepräsident Cheney war gerade erst in Georgien und Außenministerin Rice ist auch in der Welt unterwegs. Doch ihre Gesprächspartner wissen: Sie sind bereits jetzt Geschichte. Ihre Drohungen oder Versprechen haben nur noch einen maximalen Haltbarkeitswert bis Ende Januar nächsten Jahres, wenn der nächste Präsident in Washington den Amtseid ablegt. Und danach dauert es noch den einen oder anderen Monat bis eine neue Regierung wirklich funktionsfähig ist und eigene Entscheidungen treffen oder außenpolitisch umsteuern kann.
Allerdings sollten wir in Europa nicht auf eine Kehrtwende in der Außenpolitik der Vereinigten Staaten hoffen. So wenig, wie ein Präsident John McCain die Politik seines Parteifreundes George W. Bush nahtlos fortsetzen wird, so wenig wird ein Präsident Barack Obama alles anders machen. Beide werden die Interessen ihres Landes vertreten, das können die amerikanischen Wähler erwarten - und das sollten auch wir erwarten.
Bis es aber so weit sein wird, müssen wir und müssen vor allem die Amerikaner einen vermutlich nicht sehr friedfertigen Wahlkampf ertragen - und außenpolitischen Stillstand. Das ist zwar nicht gerade wünschenswert, aber immer noch besser als das außenpolitische Abenteurertum der Regierung Bush.