Voyage à Paris

04.03.2014
Malen im Atelier, Rauchen im Hotel: Aus allem verstand Francis Poulenc, ein Lied zu machen. Der französische Komponist war ein Großmeister der Gedichtvertonung – Holger Falk und Alessandro Zuppardo erforschen sein Werk systematisch.
Der Name ist halbwegs bekannt, die Musik eher etwas für Kenner und Liebhaber: Francis Poulenc gehört zu den renommiertesten französischen Komponisten des 20. Jahrhunderts – und benötigt doch immer wieder das Engagement von Sängern, die sich mit dessen zarter, ironischer, bisweilen skurriler Musik besonders vertraut gemacht haben.Poulencs 50. Todestag im vergangenen Jahr hat hier einiges auf den Weg gebracht – darunter eine Gesamteinspielung aller seiner Klavierlieder, die der Bariton Holger Falk und der Pianist Alessandro Zuppardo unternommen haben. Drei CDs bei Dabringhaus & Grimm, teils in Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur entstanden, ermöglichen nun einen geschlossenen Überblick über das für Poulenc zentrale Liedschaffen.„Hier ruht Francis Poulenc, der Musiker von Apollinaire und Éluard“ – das sollte nach dem Willen des Komponisten auf seinem Grabstein stehen. Poulenc sah sich als Hauskomponist des Surrealismus, er war ein literarischer Musiker, der sich mit Chorwerken, Opern und vor allem Klavierliedern in die Geschichte der modernen Musik einschrieb.Dabei komponierte Poulenc, selbst ein ausgezeichneter Konzertpianist, nicht ins Blaue hinein, sondern er schrieb einen Großteil seiner Lieder für den Sänger Pierre Bernac, mit dem ihn eine enge Partnerschaft verband. Bernac hatte eine hohe Baritonstimme, wie sie in der französischen Musik immer wieder vorkommt – genau die richtige Lage für Holger Falk, dem auch tenorale Höhen zu Gebote stehen.Im Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz haben Holger Falk und Alessandro Zuppardo ihr Projekt im Konzert vorgestellt. Durch den Abend führte Olaf A. Schmitt, Dramaturg der Bayerischen Staatsoper.
Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz
Aufzeichnung vom 10.02.2014

Voyage à Paris - Die Liederwelt des Francis Poulenc

Francis Poulenc
Liederzyklus „Banalités" (Guillaume Apollinaire)
Liederzyklus „Le Bestiaire" (Guillaume Apollinaire)
Deux poèmes d’Apollinaire
„Tel jour telle nuit" - Neun Lieder nach Paul Éluard für Bariton und Klavier

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Francis Poulenc
Zwei Lieder aus „Cinq poèmes de Ronsard"
Vier Lieder aus „Chansons gaillardes"
Trois Chansons de Federico García Lorca
„Le disparu" / „Dernier poème" (Robert Desnos)

Holger Falk, Bariton
Alessandro Zuppardo, Klavier

Moderation: Olaf A. Schmitt