Hoffnung, Schweiß und Leidenschaft
Wer die große Karriere in der Musikwelt anstrebt, muss sich auf Wettbewerben zeigen - und möglichst gewinnen. Zum Beispiel bei "Neue Stimmen". Wie viel Arbeit hinter der Teilnahme steckt, verrät unser Blick hinter die Kulissen.
Brian Dickie hat schon viele Opernsängern kommen und gehen sehen. Der ehemalige Generaldirektor des Chicago Opera Theater ist seit mehr als 20 Jahren in der Jury des Wettbewerbes "Neue Stimmen". In diesem Jahr hatten sich 1400 Teilnehmende aus mehr als 80 Ländern für den Wettbewerb angemeldet. Aus dieser Flut an Bewerbern wurden in 24 Opernhäusern und Theater rund um den Globus rund 70 Kandidaten ausgesucht, die sich jetzt mit einem Ticket nach Gütersloh auf das große Wettbewerbsfinale im Herbst freuen dürfen.
Erträumte Hölle
"Sie träumen alle von einem Leben als Opernstar, aber tatsächlich ist es die Hölle", sagt Brian Dickie. In diesem Frühjahr haben er und seine Kolleginnen weltweit und tagelang die Kandidaten für das große Finale im Herbst angehört und eingeladen.
Sänger zu werden ist nach wie vor ein Traum vieler junger Menschen. Jedes Jahr strömen allein in Deutschland viele Sängerinnen und Sänger in die 24 Musikhochschulen mit ihren Gesangsstudiengängen – Tendenz steigend. Nicht alle werden ihren Traum einer großen, globalen Karriere auch leben können. Viele werden ihr Glück an kleineren Theatern und Opernhäusern finden. Doch nichts hält sie ab von diesem steinigen, langen Berufsweg, auf dem an jeder Ecke die Konkurrenz lauert.
Mehr als Preisgelder zu gewinnen
Als Sprungbrett für Talente dient seit mehr als 30 Jahren einer der größten internationalen Wettbewerbe für Operngesang: "Neue Stimmen". Hier werden nicht nur attraktive Preise vergeben, sondern Netzwerke geknüpft, Meisterkurse und Karrierecoachings angeboten.
Wer es ins Finale schaffen will, muss sich jedoch erst in Vorrunden bewähren. Sylvia Systermans war für den "Einstand" in der Oper Frankfurt dabei. Sie hat beeindruckenden Stimmen gelauscht und mit Teilnehmern und Juroren über Repertoire und Stimmkunst, Lampenfieber und große Bühnenträume gesprochen.