Vorlass von Karl Corino geht ans Literatur-Archiv Marbach

    Karl Corino
    Karl Corino © Burkhard Riegels, Art-Temtpo
    Der Publizist, Rundfunkjournalist und Schriftsteller Karl Corino ist vor allem ein Experte für den österreichischen Schriftsteller Robert Musil. Seine große Musil-Biografie auf zweitausend Seiten gilt bis heute als Standard-Werk. Corino hat sich aber auch jahrzehntelang mit DDR-Literatur beschäftigt, war mit ostdeutschen Autorinnen und Autoren befreundet und förderte sie. So entdeckte er zum Beispiel das literarische Talent von Wolfgang Hilbig, als dieser noch Heizer in Meuselwitz war. Corinos Vorlass geht jetzt an das Literatur-Archiv Marbach. Enthalten sind unter anderem Korrespondenzen mit Wolf Biermann, Sarah Kirsch, Günter Kunert, Reiner Kunze und Natascha Wodin, außerdem umfangreiche Materialsammlungen. Der Publizist leitete jahrelang die Literaturabteilung des Hessischen Rundfunks. Und er schrieb auch selbst, zum Beispiel über den ostdeutschen Schriftsteller Stefan Hermlin. Außerdem veröffentlichte er in den 1990er Jahren "Die Akte Kant: IM "Martin", die Stasi und die Literatur in Ost und West". Darin setzte er sich mit dem DDR-Schriftsteller Hermann Kant und dessen Stasi-Verbindungen auseinander.