Von Ulrike Timm
Mit dem Film "Das Leben der Anderen" kommt diese Woche die Geschichte eines Stasi-Offiziers in die deutschen Kinos und im "Spiegel" erzählt Hauptdarsteller Ulrich Mühe von seinen persönlichen Erfahrungen mit dem Leben in der DDR. Außerdem berichten die "Welt" und der "Tagesspiegel" von der Beerdigung Slobodan Milosevic' und der kurzen und verquasten Grabrede des Dichters Peter Handke.
"Die DDR kommt noch einmal zurück, um bewältigt zu werden" und: "Der Film ist eine Erfindung, doch er erfindet genau."
schreibt der SPIEGEL über den Film "Das Leben der Anderen", der diese Woche in die Kinos kommt. Die Geschichte um einen linientreuen Stasi-Offizier, dessen Weltbild ins Wanken gerät und der zur tragischen Figur wird, erregt bereits vorab Aufmerksamkeit wie wohl kein anderer Film der letzten Zeit.
Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck äußerte in unserem Programm, er sei Filmen wie "Good bye Lenin" dankbar – sie erst hätten das Verhältnis zur DDR genügend entkrampft, sodass er jetzt einen Thriller, ein Melodram, eine Liebesgeschichte in diesem ganzen Umfeld erzählen könne. Im SPIEGEL spricht jetzt der Schauspieler Ulrich Mühe, der die Rolle des Stasi-Hauptmanns Wiesler spielt, über die Widerwärtigkeiten und Nöte seiner Rolle im Film genauso wie über seine, Ulrich Mühes, Erfahrungen mit dem Leben in der DDR.
Die Macht, der Grauschleier, der über dieser Zeit lag, wird in dem Gespräch beklemmend deutlich, aber auch die Versuche, dem allgegenwärtigen Staat ein Schnippchen zu schlagen.
"Wenn wir ein Telefongespräch annahmen, und es knackte in der Leitung, haben wir denjenigen, der heimlich mithörte, einfach gegrüßt. Wir haben uns die Freiheit genommen, diese absurde Situation etwas lockerer zu nehmen."
erzählt Mühe dem SPIEGEL, wohl wissend und nicht verschweigend, dass ein Arbeiter im Zementwerk für die Witze, die sich die Theaterleute in der DDR untereinander erzählten, ins Gefängnis gekommen wäre. Für Ulrich Mühe, der zu DDR Zeiten selbst bespitzelt wurde, ist dieser besondere Film, "Das Leben der Anderen" von besonderem Wert.
"(Er zeigt) diese Härte schonungslos und nüchtern zugleich. Deshalb glaube ich, dass der Film auch Stasi-Opfern die Gelegenheit gibt, sich noch einmal mit dem System zu konfrontieren, um danach ein für allemal mit ihm abzuschließen. Das ist ein Film, mit dem man endgültig von der DDR Abschied nehmen kann."
Soweit der Schauspieler Ulrich Mühe im SPIEGEL.
Die WELT und der TAGESSPIEGEL widmen sich einem, der vor den Greueltaten des Slobodan Milosevic die Augen verschloss. Der Dichter Peter Handke nahm an dessen Beerdigung in Belgrad teil und hielt sogar eine kurze verquaste Rede.
"Noch einmal beschimpfte Peter Handke das Publikum. Nicht aus der Warte des Rebellen, sondern in Loyalität mit einem verblichenen Herrscher, der seiner Verurteilung wegen Massenmordes durch den Herztod in der Zelle entkam."
schreibt Caroline Fetscher im Tagesspiegel. Peter Handke hatte in einem Essay 1996 "Gerechtigkeit für Serbien" gefordert, Milosevic verteidigt und seinerzeit für Empörung gesorgt. In der WELT erfahren wir über das Begräbnis von Milosevic:
"Ein Staatsbegräbnis, gar in Belgrad, wo er am Vormittag aufgebahrt gewesen war, hat er nicht erhalten. Aber vor seinem Haus wehte die serbische Staatsflagge auf Halbmast."
Caroline Fetscher zitiert die Todesanzeige, die die Gegner Milosevics für die Belgrader Zeitung "Politika" aufsetzten. Dort lesen wir an die Adresse des Toten:
"Danke für die Angst und Unsicherheit, für verlorene Leben und Generationen, für erloschene Träume, für den Schrecken und die Kriege."
Für Handke, meint sicher nicht nur die Kollegin Caroline Fetscher, "haben diese Serben nur ein müdes, flüchtiges Lächeln übrig".
schreibt der SPIEGEL über den Film "Das Leben der Anderen", der diese Woche in die Kinos kommt. Die Geschichte um einen linientreuen Stasi-Offizier, dessen Weltbild ins Wanken gerät und der zur tragischen Figur wird, erregt bereits vorab Aufmerksamkeit wie wohl kein anderer Film der letzten Zeit.
Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck äußerte in unserem Programm, er sei Filmen wie "Good bye Lenin" dankbar – sie erst hätten das Verhältnis zur DDR genügend entkrampft, sodass er jetzt einen Thriller, ein Melodram, eine Liebesgeschichte in diesem ganzen Umfeld erzählen könne. Im SPIEGEL spricht jetzt der Schauspieler Ulrich Mühe, der die Rolle des Stasi-Hauptmanns Wiesler spielt, über die Widerwärtigkeiten und Nöte seiner Rolle im Film genauso wie über seine, Ulrich Mühes, Erfahrungen mit dem Leben in der DDR.
Die Macht, der Grauschleier, der über dieser Zeit lag, wird in dem Gespräch beklemmend deutlich, aber auch die Versuche, dem allgegenwärtigen Staat ein Schnippchen zu schlagen.
"Wenn wir ein Telefongespräch annahmen, und es knackte in der Leitung, haben wir denjenigen, der heimlich mithörte, einfach gegrüßt. Wir haben uns die Freiheit genommen, diese absurde Situation etwas lockerer zu nehmen."
erzählt Mühe dem SPIEGEL, wohl wissend und nicht verschweigend, dass ein Arbeiter im Zementwerk für die Witze, die sich die Theaterleute in der DDR untereinander erzählten, ins Gefängnis gekommen wäre. Für Ulrich Mühe, der zu DDR Zeiten selbst bespitzelt wurde, ist dieser besondere Film, "Das Leben der Anderen" von besonderem Wert.
"(Er zeigt) diese Härte schonungslos und nüchtern zugleich. Deshalb glaube ich, dass der Film auch Stasi-Opfern die Gelegenheit gibt, sich noch einmal mit dem System zu konfrontieren, um danach ein für allemal mit ihm abzuschließen. Das ist ein Film, mit dem man endgültig von der DDR Abschied nehmen kann."
Soweit der Schauspieler Ulrich Mühe im SPIEGEL.
Die WELT und der TAGESSPIEGEL widmen sich einem, der vor den Greueltaten des Slobodan Milosevic die Augen verschloss. Der Dichter Peter Handke nahm an dessen Beerdigung in Belgrad teil und hielt sogar eine kurze verquaste Rede.
"Noch einmal beschimpfte Peter Handke das Publikum. Nicht aus der Warte des Rebellen, sondern in Loyalität mit einem verblichenen Herrscher, der seiner Verurteilung wegen Massenmordes durch den Herztod in der Zelle entkam."
schreibt Caroline Fetscher im Tagesspiegel. Peter Handke hatte in einem Essay 1996 "Gerechtigkeit für Serbien" gefordert, Milosevic verteidigt und seinerzeit für Empörung gesorgt. In der WELT erfahren wir über das Begräbnis von Milosevic:
"Ein Staatsbegräbnis, gar in Belgrad, wo er am Vormittag aufgebahrt gewesen war, hat er nicht erhalten. Aber vor seinem Haus wehte die serbische Staatsflagge auf Halbmast."
Caroline Fetscher zitiert die Todesanzeige, die die Gegner Milosevics für die Belgrader Zeitung "Politika" aufsetzten. Dort lesen wir an die Adresse des Toten:
"Danke für die Angst und Unsicherheit, für verlorene Leben und Generationen, für erloschene Träume, für den Schrecken und die Kriege."
Für Handke, meint sicher nicht nur die Kollegin Caroline Fetscher, "haben diese Serben nur ein müdes, flüchtiges Lächeln übrig".