Von Ulrike Timm
Die "FAZ" berichtet, dass die Arena auf Schalke bei Google Street View von Borussia-Dortmund-Fans abgemeldet wurde. Die "NZZ" thematisiert den Streit um die David-Skulptur von Michelangelo in Florenz. Und die "SZ" befasst sich mit Sylvester Stallones Film "Expendables".
Ein Eispickel haut in das Feuilleton der WELT. Das Werkzeug, das vor 70 Jahren Leo Trotzkis Schädel spaltete, musste einfach in Großaufnahme her und schlägt kühn durch den ersten Satz:"Der Mörder schlug von hinten zu". Den Krimi um den Mord am Gegenspieler Stalins nimmt der Autor Richard Herzinger zum Anlass, am seiner Meinung nach immer noch allzu romantisch-weltrevolutionärem Image Leo Trotzkis zu kratzen. Trotzki, der im kommunistischen Übermenschen schon mal die Inkarnation von Goethe, Freud und Marx in einem sah und sich bei vielen Intellektuellen lange großer Beliebtheit erfreute, habe am Machtapparat, der dann zur stalinistischen Vernichtungsmaschinerie mutierte, doch kräftig mit gebastelt, meint die WELT.
Weniger martialisch entsorgt Dortmund Schalke. Nämlich mit ein paar Klicks: Die Fans von Borussia Dortmund meldeten doch glatt die Arena auf Schalke einfach ab. Bei Google Street View. Das freut die Frankfurter Allgemeine Zeitung diebisch, zeigt diese Tat doch zugleich Möglichkeiten auf, Gegnern eins auszuwischen und dem allgemeinen Ausgekundschaftet werden zu begegnen. Was einem nicht passt: Einfach abmelden, wegpixeln, so die Glosse in der FAZ. "Die Retourkutsche der Schalker dürfte indes schon auf dem Weg sein. Per E-Mail an Google".
Und damit zur Neuen Zürcher Zeitung und einem der schönsten Männer der Welt, umschwärmt von Millionen Touristen, zu David von Michelangelo. Der sorgt für Streit, denn, wem gehört der Mann? Die Stadt Florenz reklamiert ihn für sich, schließlich stand er jahrhundertelang auf einem ihrer Plätze, bis ihn sich der italienische Staat unter den Nagel riss, und ihn 1873 in ein – staatliches – Florentiner Museum steckte. Den echten David auf der Piazza ersetzte man durch eine schnöde Kopie. Dass mag dem echten David die edle Statur gerettet haben – kein Straßenmief frisst mehr am Marmorkörper - die Stadt Florenz aber bringt dieser Deal um staatliche Zuschüsse für die Müllabfuhr. Wie das?
Die Neue Zürcher Zeitung erklärt es uns so: Millionen Touristen produzieren mannigfachen Müll, und den muss die Stadt Florenz allein wegschaffen, während das Land Italien die Eintrittsgelder einsackt, die zahlt, wer Michelangelos David anschauen will! Und anders als Rom oder Venedig, die mit Präsident Berlusconi weniger über Kreuz liegen, kriegt das kühl-elegante Florenz kein Extrabudget zur Beseitigung touristischer Folgekosten wie Straßendreck. Und trotz aller Forderungen und Proteste der Stadt gegen den Staat wird daran wohl auch nicht zu drehen sein, meint die NZZ.
"Erst vor wenigen Tagen hat die Gemeinde Rom lautstark eine Beteiligung an den Einnahmen des Kolosseums gefordert, das dem Staat jährlich rund 35 Millionen Euro einträgt – eine Summe, vor der selbst die Rendite des David verblasst."
Springen wir zu einem nicht mehr ganz so schönen Mann, zu Sylvester Stallone. Wo bei ihm früher Sehnen und Adern aufs Attraktivste hervortraten und den Körper säumten, sieht man heute eher Krampfadern. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG legt los und wettert gegen "Expendables", den neuen Film, in den sie in den USA alle rennen. "Expendables", also etwa die Entbehrlichen, die Aussortierten, sieht so aus, wie der Film heißt, "ein Prügel- und Ballerfest für abgehalfterte Muskelstars, bei dem das Label "Old School" noch zu viel Coolness suggerieren würde", lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN. Und Sylvester Stallone tut der Pressebeschauerin ein wenig leid, der Mann ist 64, da ist es doch ganz natürlich, dass der Knackarsch ab- und die Krampfadern zunehmen! Doch das Mitleid gibt sich, wenn der Mann den Mund aufmacht. Wie sagt doch Sylvester Stallone: "Je älter man wird, desto wichtiger wird Testosteron für das tägliche Wohlbefinden." Nundenn, wenn er meint ...
Weniger martialisch entsorgt Dortmund Schalke. Nämlich mit ein paar Klicks: Die Fans von Borussia Dortmund meldeten doch glatt die Arena auf Schalke einfach ab. Bei Google Street View. Das freut die Frankfurter Allgemeine Zeitung diebisch, zeigt diese Tat doch zugleich Möglichkeiten auf, Gegnern eins auszuwischen und dem allgemeinen Ausgekundschaftet werden zu begegnen. Was einem nicht passt: Einfach abmelden, wegpixeln, so die Glosse in der FAZ. "Die Retourkutsche der Schalker dürfte indes schon auf dem Weg sein. Per E-Mail an Google".
Und damit zur Neuen Zürcher Zeitung und einem der schönsten Männer der Welt, umschwärmt von Millionen Touristen, zu David von Michelangelo. Der sorgt für Streit, denn, wem gehört der Mann? Die Stadt Florenz reklamiert ihn für sich, schließlich stand er jahrhundertelang auf einem ihrer Plätze, bis ihn sich der italienische Staat unter den Nagel riss, und ihn 1873 in ein – staatliches – Florentiner Museum steckte. Den echten David auf der Piazza ersetzte man durch eine schnöde Kopie. Dass mag dem echten David die edle Statur gerettet haben – kein Straßenmief frisst mehr am Marmorkörper - die Stadt Florenz aber bringt dieser Deal um staatliche Zuschüsse für die Müllabfuhr. Wie das?
Die Neue Zürcher Zeitung erklärt es uns so: Millionen Touristen produzieren mannigfachen Müll, und den muss die Stadt Florenz allein wegschaffen, während das Land Italien die Eintrittsgelder einsackt, die zahlt, wer Michelangelos David anschauen will! Und anders als Rom oder Venedig, die mit Präsident Berlusconi weniger über Kreuz liegen, kriegt das kühl-elegante Florenz kein Extrabudget zur Beseitigung touristischer Folgekosten wie Straßendreck. Und trotz aller Forderungen und Proteste der Stadt gegen den Staat wird daran wohl auch nicht zu drehen sein, meint die NZZ.
"Erst vor wenigen Tagen hat die Gemeinde Rom lautstark eine Beteiligung an den Einnahmen des Kolosseums gefordert, das dem Staat jährlich rund 35 Millionen Euro einträgt – eine Summe, vor der selbst die Rendite des David verblasst."
Springen wir zu einem nicht mehr ganz so schönen Mann, zu Sylvester Stallone. Wo bei ihm früher Sehnen und Adern aufs Attraktivste hervortraten und den Körper säumten, sieht man heute eher Krampfadern. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG legt los und wettert gegen "Expendables", den neuen Film, in den sie in den USA alle rennen. "Expendables", also etwa die Entbehrlichen, die Aussortierten, sieht so aus, wie der Film heißt, "ein Prügel- und Ballerfest für abgehalfterte Muskelstars, bei dem das Label "Old School" noch zu viel Coolness suggerieren würde", lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN. Und Sylvester Stallone tut der Pressebeschauerin ein wenig leid, der Mann ist 64, da ist es doch ganz natürlich, dass der Knackarsch ab- und die Krampfadern zunehmen! Doch das Mitleid gibt sich, wenn der Mann den Mund aufmacht. Wie sagt doch Sylvester Stallone: "Je älter man wird, desto wichtiger wird Testosteron für das tägliche Wohlbefinden." Nundenn, wenn er meint ...