Von oben betrachtet

Von Peter Kaiser · 08.05.2008
"Fliegen lernen im Teutoburger Wald: In Oerlinghausen können Sie die Pilotenlizenz für Segelflugzeuge, Motorsegler, Motorflugzeuge und Ultraleichtflugzeuge erwerben. Die Ausbildung können Sie in einem unserer 13 Vereine oder an unserer Segelflugschule absolvieren."
So wirbt das lippische Städtchen für den größten Segelflugplatz Europas mit den weltweit meisten Starts und Landungen. Und wer es schon kann, der findet hier durch die feinen Luftströmungen die besten Bedingungen für seinen Traum vom Fliegen.

9:00 Uhr morgens, Anfang April. Über dem Segelflugplatz Oerlinghausen am Teutoburger Wald herrscht eine gute Thermik - also aufsteigende warme Winde - und eine klare Sicht. Bestes Segelflugwetter.

"Wir überfliegen jetzt den Turm vom Segelflugplatz Oerlinghausen. Haben eine Höhe von 300 Metern, die Geschwindigkeit pegelt sich so zwischen 90 und 100 km/h ein. Kaum Wind, schönes Fliegen heute. Halten unsere Höhe grade so. Es geht natürlich abwärts, aber…das müsste Oerlinghausen werden, vor uns."

Der weiße zweisitzige Segelflieger schwebt im Morgenlicht. Unter ihm das Luftsportzentrum Oerlinghausen. 50.000 Mal starten und landen hier jährlich die Segelflieger, Motorsegler, Heißluftballons, Ultraleicht- und Modellflugzeuge und anderes leichtes Fluggerät. Das sind die meisten Starts und Landungen weltweit. Dabei geht die Flugsaison in der Regel nur von März bis Oktober. Georg Hemkendreis, der Geschäftsführer des Luftsportzentrums.

"Ja, also zunächst mal hat sich vor mehr als 50 Jahren schon hier gezeigt, dass wir hier durch die Senne und den Teutoburger Wald eine sehr gute Thermik haben. Die Segelflieger haben das früh erkannt."

Die gute Thermik zieht junge wie alte Segelflieger magnetisch an. Wer über 14 Jahre alt ist, und vom Flugarzt für tauglich befunden wird, darf abheben. Altersmäßig gibt es nach oben hin keine Grenze, auch über 80-Jährige gehören einem der 13 Luftsportvereine im Zentrum an. Sie sind von 1952 an, seit die Flugplatzgemeinschaft Oerlinghausen gegründet wurde, am Start.

"Wir haben in Oerlinghausen die Besonderheit, dass wir fünf Stellplätze haben für Startwinden, die auch am Wochenende immer in Betrieb sind, (…)"

Eine Startwinde ist eine Art Katapult, der das hunderte Kilo schwere Segelflugzeug in die Höhe bringt. Fünf Segelflierger also können gleichzeitig starten. Das macht viel Bewegung, sowohl über Oerlinghausen, als auch unten in dem kleinen Städtchen.

"Das Rathaus, dreitagig, Flachbau."

"Wir grenzen an die größere Stadt Bielefeld an, und natürlich profitieren wir von der wunderbaren Landschaft direkt am Teutoburger Hang. Wir sind eine relativ kleine Flächengemeinde, 32 Quadratkilometer, die Hälfte davon ist bewaldet."

Auch wenn die eine Stadthälfte Wald ist, und die andere sieben mal fünf Kilometer Straßen mit Häusern, Kirchen, Läden und Gewerbeansiedlungen - über allem schwebt das Segelflugzeug. So auch im Stadtwappen. Ein silbernes Segelflugzeug prangt auf rotem Hintergrund.

"Wir haben ja neben dem Segelflugplatz noch einige andere Highlights. Das archäologische Freilichtmuseum …"

Ursula Herbort, die Bürgermeisterin präsentiert stolz ein Ranking mit den besten Plätzen Oerlinghausens.

"… der Hermannsweg geht durch Oerlinghausen, ist also auch für Sportler und Wanderer sehr, sehr interessant, wir haben auch einige Einrichtungen im kulturell-künstlerischen Bereich. Beispielsweise unser Kunstverein, der überregional bekannte Ausstellungen in der Synagoge macht."
"Die Gäste, die zu uns kommen, wohnen entweder direkt in unserer Segelflugschule, oder sie werden in umliegenden Pensionen und Hotels untergebracht."

Die fliegenden Gäste übernachten in den Ortsteilen Helpup, Oelinghausen und Lipperreihe. Abends wird es dann auf der Hauptstraße des 18.000 Einwohner-Städtchens plötzlich urban: wenn das gelandete, flugbegeisterte Publikum an den Geschäften entlang flaniert, die Restaurants besucht, die Kirche, die Synagoge mit dem Kunstverein.

"Natürlich hat das eine Wirkung. Denn der eine oder andere geht auch einkaufen, wir haben die Leute ja nur bei schönem Wetter am Tag hier am Platz. Und da wird die Umgebung, nicht nur Oerlinghausens, sondern das gesamte Lipperland besucht. Das wird sicher auch das eine oder andere in die Kassen des Einzelhandels bringen. (…) Wir sind schon ein Wirtschaftsstandort."

Von den 700 Unternehmen sind die Oetker-Werke ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Und der Segelflugplatz eben.

Was die fliegenden Gäste sehen, ist ein alter Ort. Oerlinghausen gibt es urkundlich seit 1036. Der Name soll von einem Mann "Oerl" kommen. Dessen Nachkommen wurden Oerlinge genannt, und so ist Oerlinghausen der Ort, an dem die Oerlinge lebten und leben.

"Also ich würde sagen, der Kammweg ist genau unter uns. So, wir fliegen jetzt genau über dem Teutoburger Wald, ich muss ein bisschen auf die Höhe achten."

Vom Kammweg des Tönsberges aus betrachtet ist das Flugzeug weit oben. Lautlos schwebt es am Himmel. Heike Westerheide schirmt die Augen mit der Hand ab. Seit mehr als 20 Jahren lebt die 40-Jährige in Berlin. Aufgewachsen ist sie in Oerlinghausen. Zurück kommt sie jedoch nicht nur, um ihre Eltern zu besuchen, sondern auch um zu fliegen.

"Man nennt uns ja die Oerlys. Demnach wäre ich ein Ur-Oerly."

Rechts und links des bewaldeten Kammweges sind Schneisen geschlagen worden. Der Blick wird in diesen Schneisen frei, und unter dem 300 Meter hohen Weg liegt das Lipper-Land weit da. Darüber - Segelflugzeuge.

"Man blickt in eine leicht hügelige Landschaft mit immer wieder Bauminseln, mit grünen Flecken, gelben Flecken, Ackerland und Besiedlung, und man kann einfach weit gucken (...) Die Landschaft beginnt sich zu verändern durch die Windräder, die jetzt weithin sichtbar sich drehen."

Jogger laufen vorbei. Sie üben für den Hermannslauf, der am letzten Aprilsonntag stattfindet. Jährlich machen sich rund 7000 Läufer vom Hermannsdenkmal die rund 31 Kilometer nach Bielefeld auf. Weil es über die Höhen des Teutoburger Waldes geht, haben schon Weltklasseläufer aufgeben müssen.

"Wenn man von hier aus nach Norden blickt, verlieren sich halt die Dörfer im blauen Dunst. Als erstes sieht man Leopoldshöhe."

In sicherem Abstand voneinander drehen die Segelflugzeuge ihre Runden über dem Land, ähnlich hungrigen Raubvögeln. Heike versucht sich zu orientieren.

"Dann kommt Schuckenbaum, und hinten am Rande Bad Salzuflen."

Weil überall im Teutoburger Wald die Vergangenheit noch spürbar ist, hat man auch auf dem Tönsweg Hügelgräber aus der Bronzezeit gefunden. Heike zeigt auf eine etwa fünf mal fünf Meter große Grabstelle, die am Wegrand zur Hünenkapelle liegt.

"Es gibt hier eine Metallstange, das soll die Ausmaße des ursprünglichen Hügelgrabs veranschaulichen, und stellt es nach. Also ich nehme mir einen Stock und schlage da mal an. Und das soll die Ausmaße des Hügelgrabs veranschaulichen. Natürlich, nach 4000 Jahren ist da nicht mehr viel von da."

In Kindheitstagen, sagt Heike und macht sich wieder auf den Weg zur Hünenkapelle, lag ein Teil der Vergangenheit des Teutoburger Waldes direkt zu ihren Füßen.

"Es gibt hier einen alten Steinbruch, und im alten Steinbruch haben wir als Kinder, Fossilien und Pfeilspitzen gesucht, und sind auch durchaus fündig geworden. (...) Pfeilspitzen von Steinzeitmenschen. Und Fossilien, wie heißen die: Ammoniden, und diese langen Kegeldinger."

"Und etwas östlicher kommt auch noch eine alte Wallanlage mit einer Besiedlung aus der Bronzezeit."

Doch die Bronzezeitgräber auf dem Tönsweg, sowie etwas weiter auf dem Weg dann die Ruine der Hünenkapelle, sind nicht das einzige Vorgeschichtliche in Oerlinghausen. Bei weitem nicht, sagt Karl Banghard, der Leiter des Archäologischen Freilichtmuseums.
Es gibt einen Grund dafür, dass an diesem Ort die höchste Fundstellendichte von Nordrheinwestfalen ist.

"Das liegt daran, also man kann im Rahmen eines Verdauungsspaziergangs als Jäger und Sammler da rüber, und durchstreift drei unterschiedliche Naturräume. Die Senne im Süden, den Teutoburger Wald in der Mitte, und die Lösgebiete Lippes auf der anderen Seite. Und das ist ein Traumland für einen Jäger und Sammler. Der weiß genau, wenn in einem Naturraum die Karpfen ausgehen, gibt's im anderen jetzt Honig. Und dann kann der so richtig sicher und angenehm leben. (...) Da war unsere Region in Sachen Naturraum ein absoluter Standortvorteil."

Dieser Standortvorteil gilt bis heute. Von Schülern abgesehen, wollen auch die "Zugeflogenen" wissen, wie es sich in der Germanen-, Bronze- und der Steinzeit leben ließ. Und wie man filzen kann, oder Birkenpech, den Alleskleber der Steinzeit, herstellt.

"Ja, das ist unsere zweite Annäherung an die Zeit. Dass wir versuchen (...) die Sachen begreiflich zu machen. Die Besucher können die Sachen anfassen bei uns, können viel mitmachen, können Kurse belegen, qualitativ sehr hochwertig können sie Bogen bauen und schmieden. Solche Sachen. Sie bekommen dann kompliziertere Sachen über Aktionen vermittelt. Also wir haben hier jeden Sonntag jemanden sitzen, der eben auf hohem Niveau prähistorisch Perlen macht. Oder der Steine schlägt. Und der dann das erklärt. Und man kann die einfacheren Dinge wie Feuermachen oder Brotbacken, oder Speerschleudern, die kann man auch in ganz einfachen Gruppenprogrammen direkt nachvollziehen."

Um die 40.000 Besucher jährlich hat das nur vom Frühling bis Herbst geöffnete Außenmuseum. Ein nicht unbeträchtlicher Anteil davon sind die Luftsportgäste.

"Bei uns ist es schon so, dass die Leute gezielt zum jeweiligen Punkt kommen. Wo wir gegenseitig was voneinander haben, das war beispielsweise bei den Segelflugweltmeisterschaften 2002. Da hatten wir mehr Einzelbesucher, und umgekehrt der Segelflugplatz hatte eine Attraktion mehr. Da ergänzen wir uns. Und wir machen auch häufig solche Dinge, dass wenn zum Beispiel Ballonfliegen ist, Nikolausfliegen, dass wir dann als Rahmenprogramm eine Steinzeitgeschichte noch mal machen. Also da gibt es ein Geben und Nehmen, obwohl man da zuerst nicht dran denkt. Was hat schon Steinzeit mit Segelfliegen zu tun? Das sind ja eigentlich zwei Pole, aber es funktioniert doch einigermaßen."

So ein Segelrundflug nur über Oerlinghausen dauert nicht lange. Nach etwa sechs bis sieben Minuten geht es unweigerlich abwärts.

"So, das reicht."

Doch ein Segelflug muss nicht so kurz sein.

"Losschnallen, einfach nur wegdrehen."

Die 31-jährige Christina Grote etwa ist weit länger in der Luft.

"Mein längster Flug war zwölf Stunden und zwölf, so was Ungrades. Ja, und die Zeit vergeht, im wahrsten Sinne des Wortes, wie im Fluge."

2003 war Christina Grote Weltmeisterin im Segelfliegen der Frauen. Jenseits davon, dass es eine Frauen- und eine Männernriege im Bundeskader "Luftsport" gibt, unterscheidet man auch noch innerhalb dieses Luftsportes.

"Es gibt den Kunstflug- und den Segelstreckenflug. Ich mache eigentlich ausschließlich Streckenflug."


Ein wenig wie Bergsteigen, meint die Weltmeisterin, ist das Fliegen im Segelflugzeug. Weil man nämlich auch im Flieger eine innere Grenze erkennt, überwindet und vielleicht verschiebt.

"Sie müssen nur mit der Kraft der Natur, also mit warmer, aufsteigender Luft, in diese Luft müssen sie nach oben steigen, damit sie längere Zeit oben bleiben können. Und wenn Sie da einen großen Flug geschafft haben, sagen wir mal 300, 400 oder 500 Kilometer oder mehr, was also durchaus möglich ist, dann ist das schon ein erhebendes Erlebnis."

Na, wenn das so ist. Dann noch ein Start ...

"475"

"Kontrolle: Ein – Aus, alles klar."

"Machen wir es ein bisschen fliegerisch. Da sagt man nämlich auf 9 Uhr, auf 3 Uhr. Auf 3 Uhr wäre rechte Seite, auf 9 Uhr wäre linke Seite. Okay, dann wollen wir mal."

"So, ich habe jetzt ein bisschen gezogen, wir haben eine Höhe von 350 Meter jetzt. Geschwindigkeit werden wir uns wieder bei den 90-100 einpegeln. Steigen ist nach wie vor nicht zu verzeichnen. Dann versuchen wir mal so schnell wie möglich wieder nach Oerlinghausen reinzugucken."

Während das Segelflugzeug wieder über dem Tönsberg, dem Kammweg, majestätisch wie ein Adler schwebt …

"Da kann man gut die Baumspitzen sehen, um nicht zu sagen: sehr nahe sehen. unter uns, ja, um ein Uhr sehen wir die Hünenkapelle, und überfliegen sie grade."

… steht der Ur-Oerly Heike Westerheide mitten in der Ruine der Hünenkapelle, die einmal innerhalb einer vorgeschichtlichen Ringwallanlage, dem Sachsenlager, stand.

"Das ist ein einsamer, stiller Ort. Man muss das als Ziel haben. Und na ja, ein Kreuz ist hier aufgestellt. Es gibt hier auch kleine katholische (...) Totenlichter, man findet hier auch immer wieder Relikte von Jugendlichem, die hier eine Mutprobe machen. Und wenn man nachts durch den Wald will, dann ist das auch eine Mutprobe. Wenn man mal ganz leise ist, dann hört man auch, dass es hier etwas stiller ist als sonst um uns herum."

Das Segelflugzeug oben hat schon an Höhe verloren …

"… die Synagoge haben wir hier auf sieben Uhr, ja, schnell vorbei,"

... und Oerlinghausen, berichtet Heike auf dem Abstieg vom Kammweg, war einmal auch ein Ort für jüdische Mitmenschen. Man kann den jüdischen Friedhof besuche, und die Synagoge, die aber schon lange kein Haus Gottes mehr ist.

"Diese Synagoge ist das Domizil des Kunstvereins seit 1976."

Gisela Burgkamp ist die künstlerische Leiterin des Kunstvereins Oerlinghausen. Fünf bis sieben Ausstellungen, sagt sie, finden in der alten Dorfsynagoge heute pro Jahr statt. Und in den 30er Jahren ist das Gotteshaus …

"… bewahrt geblieben vor allen Angriffen, weil sie bereits in den frühen 30er Jahren veräußert wurde von der jüdischen Kultusgemeinde. Alle Mitglieder der Kultusgemeinde sind emigriert, die meisten nach Südamerika, und die Synagoge wurde bewohnt von einem Exilrussen, der hier in diesem Haus eine Fahrradwerkstatt eingerichtet hat. Und zur Zeit der sogenannten Reichskristallnacht war sie eben Privateigentum und wurde nicht geschändet."

Der Oerlinghauser Kunstverein muss ein glückliches Händchen haben. Denn Künstler wie Günther Ücker oder Felix Dröse nutzten das Haus für ihre Arbeiten. Findet eine Vernissage statt, wird die meist über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus wahrgenommen. Von den Segelfliegern, meint die freundliche Gisela Burgkamp, hat noch jeder den Weg in die weiße Synagoge mit den zwei Stockwerken gefunden.

"Und jetzt sind wir wieder bei unseren 150 Metern, wo ich sage: jetzt sollten wir langsam wieder versuchen zurückzukommen."

Das Segelflugzeug wird nach der Landung von einem Triebwagen zum Parkfeld gezogen, und der Pilot geht zurück zum Tower. Stunden später werden sich die Hobbypiloten des heutigen Flugtages im fast 300 Jahre alten Gasthaus Nagel treffen, einem Fachwerkbau, der einen Felsenkeller hat. Dort, meint Herr Pabst vom Hotel-Restaurant "Parlando" im Gasthaus Nagel, sitzen sie dann bei Bier und Schnaps. Und oft genug sitzen die Piloten dann auch mit den durstigen und hungrigen Wanderern aus dem Teutoburger Wald zusammen.

"Jetzt beginnt ja auch wieder die Wandersaison, und wir liegen direkt neben dem Hermannsweg, viele kommen hier auch spontan vorbei und fragen, ob wir noch ein Zimmer frei haben."

Apropos Zusammensitzen bei Bier und Schnaps: am anderen Ende der Hauptstraße leitet Henner Wachsmuth-Melm die Melmsche Apotheke. Aus der Emsquelle, die direkt unter der Apotheke Melm entspringt, trinkt das Dorf seit Jahrhunderten. Doch das Emsquellwasser allein macht die Apotheke nicht aus.

"Wir machen Kräuterbitter und Kräuterliköre in der Apotheke. Unser Kräuterbitter, der Melmer, ist ein reiner Pflanzenauszug, ohne weitere Zusätze (…)"

Wenige Meter neben der Melm`schen Apotheke steht das Haus des berühmten Soziologen Max Weber. Das Anwesen aus der Zeit um 1900 mit Vestibül und Freitreppe, grau und morbide, wirkt trutzig und zugleich erhaben. Dahinter der Garten mit einer kleinen Anhöhe, exotischen Pflanzen, Statuen und Kunstobjekten des Oerlinghauser Kunstvereins.

Und einige Straßen weiter, unweit der 500 Jahre alten Alexanderkirche, hat Niklas Luhmann mit seiner Familie gewohnt. Professor Luhmann war einer der wichtigsten Soziologen unserer Zeit.

Ursula Herbort, die Bürgermeisterin, rechnet in den nächsten Jahren noch mit ganz anderen Bewegungen in ihrer Stadt. Neben dem Segelflugbetrieb wird es in den kommenden Jahren auch mehr Radtourismus geben. Navi-gestützt und GPS-gesichert.

"Wir müssen einfach nachkommen, und die entsprechenden Radwege anbieten, neben dem Wandern, das ist ja schon total in, Fahrrad boomt einfach. Ich glaube, das ist jetzt so ein Trend für die nächsten Jahre."

Von oben, aus den Cockpits der lautlosen Segelflugzeuge, wird man die Karavanen dann sehen. Wie sie den Hermannsweg herauffahren, quer durch die Stille des alten Teutoburger Waldes, und über die Hünengräber, durch die Kapellenruine …