Von Klaus Pokatzky
Die überregionalen Blätter beleuchten Ursachen und Folgen der Bankenkrise. Der Berliner "Tagesspiegel" berichtet über eine Londoner Ausstellung, die sich dem Design des Kalten Krieges widmet. Außerdem: Der Vize-Chef des Burda-Verlages Jürgen Todenhöfer geht in den Ruhestand - ein Interview zum Abschied ist in der "Süddeutschen Zeitung" zu lesen.
"Für Journalisten gibt es keine Altersgrenze. Für Kaufleute gilt etwas anderes."
Das sagt im Interview mit der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG der Verlagsmanager Jürgen Todenhöfer. Für Journalisten setzt die Altersgrenze nur der Liebe Gott.
"Boris Jefimow, einer der bekanntesten Karikaturisten der Sowjetzeit, ist mit 108 Jahren gestorben," erfahren wir aus der FRANKFURTER RUNDSCHAU.
"Seine Zeichnungen umfassten die gesamte Ära des kommunistischen Staates, von der Oktoberrevolution bis 1991."
Der Berliner TAGESSPIEGEL berichtet über eine Ausstellung in London, die sich dem Design des Kalten Krieges widmet. Gehen wir ins Jahr 1959 - als der nun verstorbene Karikaturist Boris Jefimow noch in der Blüte seiner Mannesjahre stand - und als mitten im Kalten Krieg bei der Amerikanischen Nationalausstellung in Moskau US-Vize Richard Nixon und der sowjetische Regierungschef Nikita Chruschtschow aufeinandertrafen.
"Die Kameras fingen ein, wie Nixon dem Genossen am Beispiel einer Einbauküche die Vorzüge des amerikanischen Kapitalismus erklärt," schreibt Bodo Mrozek im TAGESSPIEGEL.
"Doch Chruschtschow bleibt skeptisch. "Eure Häuser sind so gebaut, dass sie nur zwanzig Jahre halten", blafft er, "wir bauen Häuser für unsere Enkel." Darauf Nixon: "Amerikanische Häuser halten viel länger. Aber nach zwanzig Jahren wollen viele Amerikaner neue Häuser und Küchen. Das ist das amerikanische System.""
Und damit zum "amerikanischen System" dieser Tage.
"Panik und Misstrauen überziehen den Globus."
Das lesen wir in der Tageszeitung DIE WELT.
"Banken leihen einander kein Geld mehr, weil sie nicht sicher sind, ob der Gläubiger am nächsten Morgen noch existiert."
Der Soziologe Wolfgang Sofsky philosophiert in der WELT angesichts der Finanzkrise, "wie wichtig und wie flüchtig das Vertrauen ist. Sein Fazit: Nicht Vertrauen und Hoffnung sind das Gebot der Stunde, sondern Wissen und Vernunft."
"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", hätte Chruschtschow da wahrscheinlich Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, zitiert. In der FRANKFURTER RUNDSCHAU meint die New Yorker Literaturwissenschaftlerin Marcia Pally:
"Diese Nation ist dem Glauben an unreguliertes Geschäftemachen so verfallen, dass, als die Märkte wegen einer Überdosis nun um ein Haar Selbstmord begangen haben, Amerika es kaum schaffte, ihnen die Droge wegzunehmen."
Und was ist mit dem Rettungspaket der US-Regierung?
"Geht es nach dem Plan, der am Abgrund trudelnden Bankenwelt mit bis zu 700 Milliarden Dollar beizustehen, indem ihre faulen Kreditpakete vom Staat aufgekauft oder besichert werden, muss die Regierung an die Stelle des Marktes treten."
Das lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG - in der Andreas Zielcke eine Alternative zu diesem Vorhaben aufzeigt, die amerikanische Unternehmer wie der milliardenschwere Philanthrop George Soros ins Gespräch gebracht haben:
"Dass der Fiskus nicht faule Kredite aufkauft, sondern Vorzugsaktien der kranken Banken."
Andreas Zielcke:
"Das würde das Eigenkapital der Banken stärken, das Marktpreisproblem meiden und dem Staat und seinen so schwer geschröpften Steuerzahlen die Chance geben, bei aller Haftung auch vom erhofften Wiedererstarken der Banken zu profitieren."
Vergessen wir da Jürgen Todenhöfer nicht, der jetzt als Vize-Chef des Burda-Verlages in den Ruhestand geht:
"Wenn Luca Toni mit 24 Toren Torschützenkönig der Bundesliga wird, dann hat er mindestens 100-mal erfolglos auf, neben oder über das Tor geschossen. Nicht immer zu treffen, gehört zum Torjäger dazu. Auch Unternehmer und Manager treffen nicht nur richtige Entscheidungen, "sagt der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete im großen Interview mit der SÜDDEUTSCHEN - und auch das:
"Mit gut gemachten Zeitungen und Zeitschriften kann man noch mindestens 50 Jahre richtig gut Geld verdienen."
Das hofft der Kulturpressebeschauer, damit er auch in fünfzig Jahren noch etwas zum Zitieren hat - denn, wie sagt Jürgen Todenhöfer:
"Für Journalisten gibt es keine Altersgrenze."
Das sagt im Interview mit der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG der Verlagsmanager Jürgen Todenhöfer. Für Journalisten setzt die Altersgrenze nur der Liebe Gott.
"Boris Jefimow, einer der bekanntesten Karikaturisten der Sowjetzeit, ist mit 108 Jahren gestorben," erfahren wir aus der FRANKFURTER RUNDSCHAU.
"Seine Zeichnungen umfassten die gesamte Ära des kommunistischen Staates, von der Oktoberrevolution bis 1991."
Der Berliner TAGESSPIEGEL berichtet über eine Ausstellung in London, die sich dem Design des Kalten Krieges widmet. Gehen wir ins Jahr 1959 - als der nun verstorbene Karikaturist Boris Jefimow noch in der Blüte seiner Mannesjahre stand - und als mitten im Kalten Krieg bei der Amerikanischen Nationalausstellung in Moskau US-Vize Richard Nixon und der sowjetische Regierungschef Nikita Chruschtschow aufeinandertrafen.
"Die Kameras fingen ein, wie Nixon dem Genossen am Beispiel einer Einbauküche die Vorzüge des amerikanischen Kapitalismus erklärt," schreibt Bodo Mrozek im TAGESSPIEGEL.
"Doch Chruschtschow bleibt skeptisch. "Eure Häuser sind so gebaut, dass sie nur zwanzig Jahre halten", blafft er, "wir bauen Häuser für unsere Enkel." Darauf Nixon: "Amerikanische Häuser halten viel länger. Aber nach zwanzig Jahren wollen viele Amerikaner neue Häuser und Küchen. Das ist das amerikanische System.""
Und damit zum "amerikanischen System" dieser Tage.
"Panik und Misstrauen überziehen den Globus."
Das lesen wir in der Tageszeitung DIE WELT.
"Banken leihen einander kein Geld mehr, weil sie nicht sicher sind, ob der Gläubiger am nächsten Morgen noch existiert."
Der Soziologe Wolfgang Sofsky philosophiert in der WELT angesichts der Finanzkrise, "wie wichtig und wie flüchtig das Vertrauen ist. Sein Fazit: Nicht Vertrauen und Hoffnung sind das Gebot der Stunde, sondern Wissen und Vernunft."
"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", hätte Chruschtschow da wahrscheinlich Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, zitiert. In der FRANKFURTER RUNDSCHAU meint die New Yorker Literaturwissenschaftlerin Marcia Pally:
"Diese Nation ist dem Glauben an unreguliertes Geschäftemachen so verfallen, dass, als die Märkte wegen einer Überdosis nun um ein Haar Selbstmord begangen haben, Amerika es kaum schaffte, ihnen die Droge wegzunehmen."
Und was ist mit dem Rettungspaket der US-Regierung?
"Geht es nach dem Plan, der am Abgrund trudelnden Bankenwelt mit bis zu 700 Milliarden Dollar beizustehen, indem ihre faulen Kreditpakete vom Staat aufgekauft oder besichert werden, muss die Regierung an die Stelle des Marktes treten."
Das lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG - in der Andreas Zielcke eine Alternative zu diesem Vorhaben aufzeigt, die amerikanische Unternehmer wie der milliardenschwere Philanthrop George Soros ins Gespräch gebracht haben:
"Dass der Fiskus nicht faule Kredite aufkauft, sondern Vorzugsaktien der kranken Banken."
Andreas Zielcke:
"Das würde das Eigenkapital der Banken stärken, das Marktpreisproblem meiden und dem Staat und seinen so schwer geschröpften Steuerzahlen die Chance geben, bei aller Haftung auch vom erhofften Wiedererstarken der Banken zu profitieren."
Vergessen wir da Jürgen Todenhöfer nicht, der jetzt als Vize-Chef des Burda-Verlages in den Ruhestand geht:
"Wenn Luca Toni mit 24 Toren Torschützenkönig der Bundesliga wird, dann hat er mindestens 100-mal erfolglos auf, neben oder über das Tor geschossen. Nicht immer zu treffen, gehört zum Torjäger dazu. Auch Unternehmer und Manager treffen nicht nur richtige Entscheidungen, "sagt der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete im großen Interview mit der SÜDDEUTSCHEN - und auch das:
"Mit gut gemachten Zeitungen und Zeitschriften kann man noch mindestens 50 Jahre richtig gut Geld verdienen."
Das hofft der Kulturpressebeschauer, damit er auch in fünfzig Jahren noch etwas zum Zitieren hat - denn, wie sagt Jürgen Todenhöfer:
"Für Journalisten gibt es keine Altersgrenze."