Von Klaus Pokatzky
Die „Süddeutsche Zeitung“ beschäftigt sich mit dem „ältesten Energy-Drink der Welt“: der Milch. Anlässlich des Nationalfeiertags der Schweizer beschäftigt sich die „Welt“ mit dem berühmten Taschenmesser. Die „FAZ“ kommentiert den Erwerb des amerikanischen Medienunternehmens Dow Jones durch Rupert Murdoch.
" Es gibt keinen Fehler. "
Das behauptet die Tageszeitung TAZ.
„Das ist ein Fehler. Den wir hier leider nicht berichtigen können. Wir können hier nur darüber lamentieren. Also: Schluchz, schluchz, schluchz, oh je, oh je, schluchz, schluchz, schluchz.“
Das Schluchzen und Seufzen geht dann noch über mehrere Zeilen so weiter – es würde in keine Sprechblase von Entenhausens berühmtestem Bürger Donald Duck passen: seufz, schluchz, oh je, oh je, und endlich ist das Ding voll.
Die Berichtigungsspalte nämlich, die einfach erscheinen muss, auch, wenn es nichts zu berichtigen gibt, seit den Zeiten, als in der TAZ die berühmt-berüchtigten Säzzer die Berichtigungen ins Blatt drückten – die fanden immer was. Aber heute gibt es keine Säzzer mehr, nur noch den Computer. Ächz. Stöhn.
„Sie ist mobil und dynamisch geworden, sie ist nun ‚der älteste Energy-Drink der Welt‘.“
Das lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG zu einem Getränk, das wir guten Gewissens auch jedem Radprofi empfehlen können:
„die Milch ist, eben weil sie der älteste Energydrink ist, zugleich eine Erinnerungsdroge im Seelenhaushalt der Völker.“
Das schreibt Lothar Müller, nachdem die Milchpreise nun explodieren sollen.
„Wer ihren Namen – oder den eines ihrer Kinder, wie der Butter – aufruft, der rührt an Elementarem.“
Und Lothar Müller zählt auf, wie sich das in der Sprache niedergeschlagen hat, erwähnt die „Muttermilch“, den „Milchbruder“ und die „Milchmädchenrechnung“. Und er zitiert Ludwig Tieck und dessen Märchen-Novelle „Das Alte Buch und die Reise ins Blaue hinein“ von 1828, um die politische Wirkung von Milchprodukten zu beweisen – da heißt es nämlich zum Kampf der Eidgenossen gegen die Habsburger,
„'daß die Butter großentheils die Ursache dieses Freiheitstaumels war‘.“
Und damit, grüezzi, sind wir in der Schweiz gelandet – schließlich beging die am 1. August ihren Nationalfeiertag. In der SÜDDEUTSCHEN widmet sich Oliver Geden dem Rechtspopulismus der Schweizerischen Volkspartei (SVP), die in der Berner Regierung sitzt, und die nun in die helvetische Bundesverfassung den Satz einfügen lassen will: „Der Bau von Minaretten ist verboten.“ Die spinnen, die Schweizer, würde Asterix da sagen – und wir werfen lieber einen Blick in die Tageszeitung DIE WELT, in der sich Peter Dittmar mit einer der schönsten schweizerischen Errungenschaften auseinandersetzt: dem Schweizer Sackmesser, wozu wir Nicht-Schweizer Taschenmesser sagen würden – und das die Nicht-Schweizer als Schweizer Offiziersmesser sechs Millionen mal im Jahr kaufen. Der Schweizer Soldat kennt das aber nicht in seiner Ausrüstung.
„Das Soldatenmesser ist keineswegs rot mit Schweizerkreuz,“ schreibt Peter Dittmar: „Es ist schlicht silbergrau und wiegt 70 Gramm.“
Und der Soldat bekommt es seit 1891, also mit schwyzerischer Pünktlichkeit zum 700. Geburtstag des Rütlischwurs.
„Anfangs genügten neben der Klinge ein Schraubenzieher für das Gewehrmodell 89 sowie ein Büchsenöffner. Inzwischen vereinigt es noch einige andere Werkzeuge. Dazu soll künftig auch ein Kreuzkopf-Schraubenzieher kommen.“
Und damit abschließend zu einem Dagobert Duck des Medienmarktes.
„Fünf Milliarden Dollar lässt Rupert Murdoch sich Dow Jones kosten,“
heißt es in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG zum Kauf des amerikanischen Medienunternehmens Dow Jones und seines Flaggschiffs, des „Wall Street Journal“, durch den australischen Verleger Rupert Murdoch, der schon 175 Zeitungen weltweit besitzt.
„Mit dem „Wall Street Journal“ kann er die mediale Globalisierung mit neuer Energie betreiben,“
schreibt Jordan Mejias. Und in der SÜDDEUTSCHEN verweist Caspar Busse auf Murdochs Ankündigungen, er wolle den Inhalt des „Wall Street Journal“ ausbauen:
„nicht mehr nur Wirtschaft, sondern auch mehr Politik und Gesellschaft sollen ins Blatt. Das könnte dann, so glauben Experten, die beiden Journal -Konkurrenten – die Londoner Financial Times und die New York Times – in Bedrängnis bringen.“
Vielleicht ist das aber auch nur eine Milchmädchenrechnung.
Das behauptet die Tageszeitung TAZ.
„Das ist ein Fehler. Den wir hier leider nicht berichtigen können. Wir können hier nur darüber lamentieren. Also: Schluchz, schluchz, schluchz, oh je, oh je, schluchz, schluchz, schluchz.“
Das Schluchzen und Seufzen geht dann noch über mehrere Zeilen so weiter – es würde in keine Sprechblase von Entenhausens berühmtestem Bürger Donald Duck passen: seufz, schluchz, oh je, oh je, und endlich ist das Ding voll.
Die Berichtigungsspalte nämlich, die einfach erscheinen muss, auch, wenn es nichts zu berichtigen gibt, seit den Zeiten, als in der TAZ die berühmt-berüchtigten Säzzer die Berichtigungen ins Blatt drückten – die fanden immer was. Aber heute gibt es keine Säzzer mehr, nur noch den Computer. Ächz. Stöhn.
„Sie ist mobil und dynamisch geworden, sie ist nun ‚der älteste Energy-Drink der Welt‘.“
Das lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG zu einem Getränk, das wir guten Gewissens auch jedem Radprofi empfehlen können:
„die Milch ist, eben weil sie der älteste Energydrink ist, zugleich eine Erinnerungsdroge im Seelenhaushalt der Völker.“
Das schreibt Lothar Müller, nachdem die Milchpreise nun explodieren sollen.
„Wer ihren Namen – oder den eines ihrer Kinder, wie der Butter – aufruft, der rührt an Elementarem.“
Und Lothar Müller zählt auf, wie sich das in der Sprache niedergeschlagen hat, erwähnt die „Muttermilch“, den „Milchbruder“ und die „Milchmädchenrechnung“. Und er zitiert Ludwig Tieck und dessen Märchen-Novelle „Das Alte Buch und die Reise ins Blaue hinein“ von 1828, um die politische Wirkung von Milchprodukten zu beweisen – da heißt es nämlich zum Kampf der Eidgenossen gegen die Habsburger,
„'daß die Butter großentheils die Ursache dieses Freiheitstaumels war‘.“
Und damit, grüezzi, sind wir in der Schweiz gelandet – schließlich beging die am 1. August ihren Nationalfeiertag. In der SÜDDEUTSCHEN widmet sich Oliver Geden dem Rechtspopulismus der Schweizerischen Volkspartei (SVP), die in der Berner Regierung sitzt, und die nun in die helvetische Bundesverfassung den Satz einfügen lassen will: „Der Bau von Minaretten ist verboten.“ Die spinnen, die Schweizer, würde Asterix da sagen – und wir werfen lieber einen Blick in die Tageszeitung DIE WELT, in der sich Peter Dittmar mit einer der schönsten schweizerischen Errungenschaften auseinandersetzt: dem Schweizer Sackmesser, wozu wir Nicht-Schweizer Taschenmesser sagen würden – und das die Nicht-Schweizer als Schweizer Offiziersmesser sechs Millionen mal im Jahr kaufen. Der Schweizer Soldat kennt das aber nicht in seiner Ausrüstung.
„Das Soldatenmesser ist keineswegs rot mit Schweizerkreuz,“ schreibt Peter Dittmar: „Es ist schlicht silbergrau und wiegt 70 Gramm.“
Und der Soldat bekommt es seit 1891, also mit schwyzerischer Pünktlichkeit zum 700. Geburtstag des Rütlischwurs.
„Anfangs genügten neben der Klinge ein Schraubenzieher für das Gewehrmodell 89 sowie ein Büchsenöffner. Inzwischen vereinigt es noch einige andere Werkzeuge. Dazu soll künftig auch ein Kreuzkopf-Schraubenzieher kommen.“
Und damit abschließend zu einem Dagobert Duck des Medienmarktes.
„Fünf Milliarden Dollar lässt Rupert Murdoch sich Dow Jones kosten,“
heißt es in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG zum Kauf des amerikanischen Medienunternehmens Dow Jones und seines Flaggschiffs, des „Wall Street Journal“, durch den australischen Verleger Rupert Murdoch, der schon 175 Zeitungen weltweit besitzt.
„Mit dem „Wall Street Journal“ kann er die mediale Globalisierung mit neuer Energie betreiben,“
schreibt Jordan Mejias. Und in der SÜDDEUTSCHEN verweist Caspar Busse auf Murdochs Ankündigungen, er wolle den Inhalt des „Wall Street Journal“ ausbauen:
„nicht mehr nur Wirtschaft, sondern auch mehr Politik und Gesellschaft sollen ins Blatt. Das könnte dann, so glauben Experten, die beiden Journal -Konkurrenten – die Londoner Financial Times und die New York Times – in Bedrängnis bringen.“
Vielleicht ist das aber auch nur eine Milchmädchenrechnung.