Von Klaus Pokatzky
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" befasst sich mit der Vielfalt des chinesischen Buchmarktes und wirft einen Blick auf die thüringische Kleinstadt Pößneck, denn dort soll der neue Harry-Potter-Band gedruckt werden. Und Petra Gessulat, Chefredakteurin des Frauenmagazins "Cosmopolitan", gibt Auskunft darüber, weshalb sich das Blatt zu dürre Frau nicht mehr erlauben kann.
"Eine zu dürre Frau können wir uns nicht erlauben."
Das sagt die Fachfrau im Interview mit dem Berliner TAGESSPIEGEL – Petra Gessulat, Chefredakteurin des Frauenmagazins "Cosmopolitan", gibt Auskunft über die Damen auf ihren Seiten, zu dürre Frauen sind tabu:
"Manche Stars werden deshalb heute nicht mehr dünner retuschiert, sondern runder und weiblicher gemacht."
Es gibt unter Fachfrauen aber offenbar einen ganz erheblichen Unterschied zwischen dürr und dünn – denn dünn ist in und dünn ist vornehm:
"In München ist das ganz gut zu beobachten. Je näher sie zur Maximilianstraße mit allen Designerboutiquen kommen, desto teurer werden die Kleider und desto dünner sind die Passantinnen. Es gibt ein Zitat von Wallis Warfield, der Herzogin von Windsor: 'Man kann nie reich und dünn genug sein.'"
Zum Gelde drängt, am Gelde hängt eben doch alles. Nur der aufrechte Kommunist nicht.
"China wird 2009 Gastland der Frankfurter Buchmesse."
Das lesen wir in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG über ein Experiment.
"Das Neue und offensichtlich Heikle in Frankfurt wird sein, dass da zwei sehr verschiedene Konzepte von Öffentlichkeit aufeinanderstoßen werden, deren unmittelbare Begegnung Peking bislang immer vermieden hat","
schreibt Mark Siemons aus Peking und schildert uns dann detailliert das Konzept von Öffentlichkeit des kapitalistisch existierenden Kommunismus.
""Alle geläufigen Vorstellungen von sozialistischer Diktatur werden da zuschanden: Die Herrschaft ist in viele verschiedene Regulierungsmechanismen auf vielen Ebenen ausgelagert, und über die Katalysatoren Markt und Konsum hat sich mit verblüffendem Tempo eine beträchtliche Vielfalt der Denkweisen, Milieus und Lebensstile entwickelt - mit beträchtlichen Freiräumen für den einzelnen."
Das walte Lenin. "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!", hat der zwar nicht wörtlich, aber doch dem Sinne nach immer wieder gerne von sich gegeben – und im Kontrollieren sind die kommunistischen Kapitalisten im Reich der Mitte ziemlich ausgeklügelt. Mark Siemons beschreibt in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN die Vielfalt des chinesischen Buchmarktes, auf dem es von Laotse bis zum Poststrukturalismus, von Karl Marx bis zu Daniel Kehlmann so gut wie alles gibt, oft von privaten Geschäftsleuten streng nach Marktgesichtspunkten produziert. Doch Kontrolle ist eben besser:
"Um vertrieben zu werden, bedürfen alle Bücher einer Lizenznummer, die von den staatlichen Verlagen - es gibt bis heute nur solche - vergeben werden. Die Verlage müssen Titel und Inhaltsangabe bei der Buchbehörde einreichen, bei sensiblen Themen - politische Führer, Militär, Religion, jüngere Geschichte - das ganze Manuskript, das dann von einer 'kritischen Lesegruppe' aus pensionierten verlässlichen Kadern studiert wird."
Und damit werfen wir unseren Blick auf die thüringische Kleinstadt Pößneck – dort soll nämlich jetzt in einer Druckerei der siebte und letzte Harry-Potter-Band gedruckt werden. Das haben jedenfalls einige Medien gemeldet und so hat Matthias Hannemann für die FRANKFURTER ALLGEMEINE herumtelefoniert: bei der Pößnecker Druckerei und beim Carlsen-Verlag, der Harry Potter auf Deutsch herausbringt, und beim Bertelsmann-Verlag, "der die Thüringer Schwarzarbeit verwaltet", wie wir lesen. Was das genau bedeuten soll, erfahren wir leider nicht – wie ja auch Matthias Hannemann bei seinen Recherchen nicht so schrecklich viel erfahren hat, sondern überall auf eine Mauer geheimnisvollen Schweigens stieß:
""Wenn die Sache nicht ein raffinierter Trick ist und die Bücher nicht doch still und heimlich in irgendeiner englischen Grafschaft gedruckt werden, läuft jetzt also in Pößneck der Ende Juli auf Englisch und im Oktober auf Deutsch erscheinende neue Harry Potter" durch die Druckmaschinen","
schreibt er dennoch frohgemut – wenn, ja wenn … Auf jeden Fall: "Die PR-Maschine, die vom Geheimnisvollen lebt, läuft auf Hochtouren." Davon könnten sicherlich sogar die Chinesen noch lernen.
Das sagt die Fachfrau im Interview mit dem Berliner TAGESSPIEGEL – Petra Gessulat, Chefredakteurin des Frauenmagazins "Cosmopolitan", gibt Auskunft über die Damen auf ihren Seiten, zu dürre Frauen sind tabu:
"Manche Stars werden deshalb heute nicht mehr dünner retuschiert, sondern runder und weiblicher gemacht."
Es gibt unter Fachfrauen aber offenbar einen ganz erheblichen Unterschied zwischen dürr und dünn – denn dünn ist in und dünn ist vornehm:
"In München ist das ganz gut zu beobachten. Je näher sie zur Maximilianstraße mit allen Designerboutiquen kommen, desto teurer werden die Kleider und desto dünner sind die Passantinnen. Es gibt ein Zitat von Wallis Warfield, der Herzogin von Windsor: 'Man kann nie reich und dünn genug sein.'"
Zum Gelde drängt, am Gelde hängt eben doch alles. Nur der aufrechte Kommunist nicht.
"China wird 2009 Gastland der Frankfurter Buchmesse."
Das lesen wir in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG über ein Experiment.
"Das Neue und offensichtlich Heikle in Frankfurt wird sein, dass da zwei sehr verschiedene Konzepte von Öffentlichkeit aufeinanderstoßen werden, deren unmittelbare Begegnung Peking bislang immer vermieden hat","
schreibt Mark Siemons aus Peking und schildert uns dann detailliert das Konzept von Öffentlichkeit des kapitalistisch existierenden Kommunismus.
""Alle geläufigen Vorstellungen von sozialistischer Diktatur werden da zuschanden: Die Herrschaft ist in viele verschiedene Regulierungsmechanismen auf vielen Ebenen ausgelagert, und über die Katalysatoren Markt und Konsum hat sich mit verblüffendem Tempo eine beträchtliche Vielfalt der Denkweisen, Milieus und Lebensstile entwickelt - mit beträchtlichen Freiräumen für den einzelnen."
Das walte Lenin. "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!", hat der zwar nicht wörtlich, aber doch dem Sinne nach immer wieder gerne von sich gegeben – und im Kontrollieren sind die kommunistischen Kapitalisten im Reich der Mitte ziemlich ausgeklügelt. Mark Siemons beschreibt in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN die Vielfalt des chinesischen Buchmarktes, auf dem es von Laotse bis zum Poststrukturalismus, von Karl Marx bis zu Daniel Kehlmann so gut wie alles gibt, oft von privaten Geschäftsleuten streng nach Marktgesichtspunkten produziert. Doch Kontrolle ist eben besser:
"Um vertrieben zu werden, bedürfen alle Bücher einer Lizenznummer, die von den staatlichen Verlagen - es gibt bis heute nur solche - vergeben werden. Die Verlage müssen Titel und Inhaltsangabe bei der Buchbehörde einreichen, bei sensiblen Themen - politische Führer, Militär, Religion, jüngere Geschichte - das ganze Manuskript, das dann von einer 'kritischen Lesegruppe' aus pensionierten verlässlichen Kadern studiert wird."
Und damit werfen wir unseren Blick auf die thüringische Kleinstadt Pößneck – dort soll nämlich jetzt in einer Druckerei der siebte und letzte Harry-Potter-Band gedruckt werden. Das haben jedenfalls einige Medien gemeldet und so hat Matthias Hannemann für die FRANKFURTER ALLGEMEINE herumtelefoniert: bei der Pößnecker Druckerei und beim Carlsen-Verlag, der Harry Potter auf Deutsch herausbringt, und beim Bertelsmann-Verlag, "der die Thüringer Schwarzarbeit verwaltet", wie wir lesen. Was das genau bedeuten soll, erfahren wir leider nicht – wie ja auch Matthias Hannemann bei seinen Recherchen nicht so schrecklich viel erfahren hat, sondern überall auf eine Mauer geheimnisvollen Schweigens stieß:
""Wenn die Sache nicht ein raffinierter Trick ist und die Bücher nicht doch still und heimlich in irgendeiner englischen Grafschaft gedruckt werden, läuft jetzt also in Pößneck der Ende Juli auf Englisch und im Oktober auf Deutsch erscheinende neue Harry Potter" durch die Druckmaschinen","
schreibt er dennoch frohgemut – wenn, ja wenn … Auf jeden Fall: "Die PR-Maschine, die vom Geheimnisvollen lebt, läuft auf Hochtouren." Davon könnten sicherlich sogar die Chinesen noch lernen.