Von Klaus Pokatzky
Die "Berliner Zeitung" kommentiert eine ungewöhnliche Klimarettungsaktion der "Bild"-Zeitung. Die "Zeit" berichtet über das Geburtstagskonzert zum 80. Geburtstag von Papst Benedikt XVI. in Rom. "Taz" und "Welt" beschäftigen sich mit seinem neuen Buch über "Jesus von Nazareth".
" Idealismus kann auch bedeuten, dass man nicht versäumen will, fast zwölf Millionen Leser zu erreichen. "
So kommentiert die BERLINER ZEITUNG ungewöhnliche Koalitionen bei der Rettung unseres Klimas. Die "Bild"-Zeitung startete eine Kampagne.
" In acht Monaten soll diese Welt gerettet sein, " schreibt Carmen Böker in der BERLINER ZEITUNG, " genauer gesagt: sollen in Deutschland bis zum Jahresende 3,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, so viel wie der jährliche Ausstoß eines kleinen Braunkohlekraftwerks. "
Und dafür holte sich die "Bild"-Zeitung unsere drei größten Umweltverbände als Partner: "Greenpeace", den "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland" (Bund) sowie "World Wide Fund for Nature Deutschland" (WWF). Idealismus muß manchmal vielleicht auch bedeuten, dass man fast zwölf Millionen Leser erreicht.
" Es gibt keine Hoffnung. Wir liegen in den letzten Zügen – das muss jedem halbwegs informierten und bewusst denkenden Menschen klar sein. "
Das schreibt in der Wochenzeitung DIE ZEIT T. C. Boyle zur Klimakatastrophe und zum Umgang des Menschen mit seiner Welt:
" Derzeit sind wir 6,2 Milliarden Menschen auf der Erde, von denen ungefähr ein Drittel nicht in der Lage ist, sich selbst zu ernähren. Es gibt keine Ansätze für eine umweltverträgliche Lebensführung oder die Eindämmung von Wachstum – im Gegenteil, Wachstum heißt das Zauberwort kapitalistischer Wirtschaftssysteme, wenn es darum geht, die Bedürfnisse der restlichen zwei Drittel von uns zu befriedigen. "
Da bevorzugen wir doch den Optimismus der Bild-Zeitung und klammern uns an die Hoffnung des intelligenten Kapitalismus. T. C. Boyle klingt einfach zu furchteinflößend.
" Welche Hoffnung gibt es? Keine. Was können wir tun? Sterben. "
Jesus, Maria – helft!
" Von dem neuen Jesus-Buch von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. wurden in Deutschland bereits 150 000 Exemplare ausgeliefert, "
erfahren wir aus der Tageszeitung DIE WELT. DIE ZEIT bringt eine hübsche Reportage über das Geburtstagskonzert zum 80. von Papst Benedikt XVI. am Montag in der Audienzhalle am Petersdom:
" Als oberstes Groupie ist Fürstin Gloria eigens aus Kenia angereist und sitzt auch ohne Eintrittskarte in der zweiten Reihe, "
hat Christof Siemes beobachtet. Der Glaube ist hierzulande im Moment ziemlich angesagt, wo wir Papst sind. Doch:
" Der Glaube lebt nicht vom Papst allein. Das Christentum hat mehr subversive Kraft, als dem Staat lieb ist, "
wird uns in einem anderen ZEIT-Artikel streng zugerufen – Jens Jessen weist uns darauf hin, dass unsere bequeme Kombination von freiheitlicher Demokratie und christlich-abendländischen Wurzeln nicht Gott gegeben sei:
" Gott hat Himmel, Erde und Mensch geschaffen, aber nicht die pluralistische Demokratie, und auch die Menschwerdung seines Sohnes sollte nicht zuvörderst die Gestalt des bundesdeutschen Grundgesetzes annehmen. "
Und:
" Das Christentum ist seit zweitausend Jahren auf der Welt, es hat die verschiedensten Staats-, Wirtschafts- und Gesellschaftsformen überdauert oder geprägt, es ist in seinem Kern nicht auf eine besondere Form angewiesen. "
Als Katholiken rufen wir hier auch dazwischen: unser Grundgesetz ist schon eine sehr schöne Umformulierung der Zehn Gebote und der christlichen Nächstenliebe unseres Herrn Jesu – bis hin zur Freiheit der Meinungsäußerung Augsburger Bischöfe. Übrigens: was hat der Papst als Joseph Ratzinger nun in seinem neuen Buch, dem Bestseller, überhaupt geschrieben?
" Ratzinger bietet in diesem ersten von zwei geplanten Bänden keineswegs einen Josephsweg zu den Geheimnissen des Daseins, sondern eine sehr fromme Deutung des jüdischen Propheten Jesu als Sohn Gottes, "
klärt uns nun in der Tageszeitung TAZ Bert Rebhandl auf. Und was sagt noch mal DIE WELT zu den sehr irdischen Verkaufszahlen von 150.000 ausgelieferten Exemplaren?
" Auf Grund der großen Nachfrage habe man in der ersten Auflage weitere 100 000 Bücher gedruckt, die von heute an in den Buchhandel gehen, teilte der Freiburger Herder-Verlag mit. "
Wir sind Bestseller.
So kommentiert die BERLINER ZEITUNG ungewöhnliche Koalitionen bei der Rettung unseres Klimas. Die "Bild"-Zeitung startete eine Kampagne.
" In acht Monaten soll diese Welt gerettet sein, " schreibt Carmen Böker in der BERLINER ZEITUNG, " genauer gesagt: sollen in Deutschland bis zum Jahresende 3,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, so viel wie der jährliche Ausstoß eines kleinen Braunkohlekraftwerks. "
Und dafür holte sich die "Bild"-Zeitung unsere drei größten Umweltverbände als Partner: "Greenpeace", den "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland" (Bund) sowie "World Wide Fund for Nature Deutschland" (WWF). Idealismus muß manchmal vielleicht auch bedeuten, dass man fast zwölf Millionen Leser erreicht.
" Es gibt keine Hoffnung. Wir liegen in den letzten Zügen – das muss jedem halbwegs informierten und bewusst denkenden Menschen klar sein. "
Das schreibt in der Wochenzeitung DIE ZEIT T. C. Boyle zur Klimakatastrophe und zum Umgang des Menschen mit seiner Welt:
" Derzeit sind wir 6,2 Milliarden Menschen auf der Erde, von denen ungefähr ein Drittel nicht in der Lage ist, sich selbst zu ernähren. Es gibt keine Ansätze für eine umweltverträgliche Lebensführung oder die Eindämmung von Wachstum – im Gegenteil, Wachstum heißt das Zauberwort kapitalistischer Wirtschaftssysteme, wenn es darum geht, die Bedürfnisse der restlichen zwei Drittel von uns zu befriedigen. "
Da bevorzugen wir doch den Optimismus der Bild-Zeitung und klammern uns an die Hoffnung des intelligenten Kapitalismus. T. C. Boyle klingt einfach zu furchteinflößend.
" Welche Hoffnung gibt es? Keine. Was können wir tun? Sterben. "
Jesus, Maria – helft!
" Von dem neuen Jesus-Buch von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. wurden in Deutschland bereits 150 000 Exemplare ausgeliefert, "
erfahren wir aus der Tageszeitung DIE WELT. DIE ZEIT bringt eine hübsche Reportage über das Geburtstagskonzert zum 80. von Papst Benedikt XVI. am Montag in der Audienzhalle am Petersdom:
" Als oberstes Groupie ist Fürstin Gloria eigens aus Kenia angereist und sitzt auch ohne Eintrittskarte in der zweiten Reihe, "
hat Christof Siemes beobachtet. Der Glaube ist hierzulande im Moment ziemlich angesagt, wo wir Papst sind. Doch:
" Der Glaube lebt nicht vom Papst allein. Das Christentum hat mehr subversive Kraft, als dem Staat lieb ist, "
wird uns in einem anderen ZEIT-Artikel streng zugerufen – Jens Jessen weist uns darauf hin, dass unsere bequeme Kombination von freiheitlicher Demokratie und christlich-abendländischen Wurzeln nicht Gott gegeben sei:
" Gott hat Himmel, Erde und Mensch geschaffen, aber nicht die pluralistische Demokratie, und auch die Menschwerdung seines Sohnes sollte nicht zuvörderst die Gestalt des bundesdeutschen Grundgesetzes annehmen. "
Und:
" Das Christentum ist seit zweitausend Jahren auf der Welt, es hat die verschiedensten Staats-, Wirtschafts- und Gesellschaftsformen überdauert oder geprägt, es ist in seinem Kern nicht auf eine besondere Form angewiesen. "
Als Katholiken rufen wir hier auch dazwischen: unser Grundgesetz ist schon eine sehr schöne Umformulierung der Zehn Gebote und der christlichen Nächstenliebe unseres Herrn Jesu – bis hin zur Freiheit der Meinungsäußerung Augsburger Bischöfe. Übrigens: was hat der Papst als Joseph Ratzinger nun in seinem neuen Buch, dem Bestseller, überhaupt geschrieben?
" Ratzinger bietet in diesem ersten von zwei geplanten Bänden keineswegs einen Josephsweg zu den Geheimnissen des Daseins, sondern eine sehr fromme Deutung des jüdischen Propheten Jesu als Sohn Gottes, "
klärt uns nun in der Tageszeitung TAZ Bert Rebhandl auf. Und was sagt noch mal DIE WELT zu den sehr irdischen Verkaufszahlen von 150.000 ausgelieferten Exemplaren?
" Auf Grund der großen Nachfrage habe man in der ersten Auflage weitere 100 000 Bücher gedruckt, die von heute an in den Buchhandel gehen, teilte der Freiburger Herder-Verlag mit. "
Wir sind Bestseller.