Von Klaus Pokatzky
Die "Berliner Zeitung" interviewt den neuen Präsidenten der Akademie der Künste, Klaus Staeck. Die FAZ macht sich Gedanken über die anwachsende weltweite Population der über 65-Jährigen. Und die "Süddeutsche" berichtet davon, wie Madonna die Kirchen verärgert.
"Sich zu äußern, ist das eine. Aber man muss auch gehört werden."
Das sagt im Interview mit der BERLINER ZEITUNG Klaus Staeck: "neuer Präsident der Künste", wie ihn das Blatt nennt - was er natürlich nicht ist, noch nicht, einstweilen ist er nur neuer Präsident der Berliner Akademie der Künste und Graphiker und Plakatkünstler, Jurist und Verleger, Gastprofessor an der Kunstakademie Düsseldorf und Sozialdemokrat. Und das sollte doch eigentlich reichen, da muss er nicht auch noch "Präsident der Künste" sein. "Sie erfahren doch die Beliebigkeit täglich selbst in seriösen Zeitungen", sagt Klaus Staeck im Interview und meint damit nicht seine Multifunktionalität, sondern unsere multi-thematischen Blätter.
"Da wird auf Seite zwei die Klimakatastrophe in düstersten Farben gemalt und im Sportteil die Rallye Paris-Dakar gefeiert, dieser ökologisch verheerende Unsinn."
Nicht auf Seite zwei, sondern auf Seite 38 und zwar im Feuilleton erfahren wir in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG "Voraussagen über die Entwicklung der Welt in den nächsten zwei Jahrzehnten" - unter der Überschrift "Worum es geht: Alte neue Welt". Es geht darum, "dass bis 2025 eine Welle der Überalterung die entwickelten Regionen der Welt überfluten wird", wie uns Nicholas Eberstadt aufklärt:
"Nach den aktuellen Projektionen wird die Bevölkerung von 2005 bis 2025 in den weniger entwickelten Regionen um etwa ein Viertel anwachsen. Doch die am schnellsten wachsende Alterskohorte innerhalb dieser Population wird die Gruppe der Menschen von 65 und mehr Jahren sein."
Das sind schöne Aussichten für unser Rentenalter, weltweit - vielleicht lösen wir dann ja den Jugendwahn durch den Alterswahn ab. Klaus Staeck hat übrigens schon vor 18 Jahren vorsorgen lassen. Da wurde bereits zu seinem 50. Geburtstag ein Sammelband zu Ehren seines Lebenswerkes herausgegeben, mit dem normale Sterbliche nie und andere bedeutende Personen der Zeitgeschichte frühestens zu ihrem 60. oder 65. Geburtstag beglückt werden.
Worum es geht: Um "eine Exkursion durch die Bibliothek des Dramaturgen Dieter Sturm aus Anlass seines siebzigsten Geburtstages", die die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG unternommen hat. Wir reden übrigens von einer Bibliothek mit 60000 Bänden - untergebracht in zwei Wohnungen in Berlin-Wilmersdorf und Berlin-Charlottenburg, in "Dependancen in Mitte, Kreuzberg oder Tiergarten" sowie "in Zimmern, die Freunde zur Verfügung gestellt haben", wie Lothar Müller schreibt:
"'Die Bibliothek hat aufgehört zu wachsen', sagt ihr Besitzer, 'die Mittel sind seit längerem erschöpft, Subskriptionen musste ich abbestellen, die Wohnungen kann ich nicht mehr halten. In absehbarer Zeit werde ich mich von der Bibliothek trennen müssen'."
Worum es geht:
"Madonna erregt die Kirche"."
Das lesen wir ebenfalls in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG über eine Sangeskünstlerin, deren Name allein schon Kirchentreue übererregen muss:
""Madonna ist zum Auftakt ihrer Welttournee in Los Angeles mit einer Dornenkrone vom Kreuz gestiegen und hat sodann ihr schönes Lied "Live To Tell" gesungen!"
Das schreibt Alexander Gorkow und bewertet entsprechende Agenturgeschichten als "hastige Meldungen: Ein Sprecher der Anglikanischen Kirche sagte daraufhin in London: 'Warum hat es jemand mit so viel Talent nötig, so viele Menschen zu beleidigen?'"
Eine Ferndiagnose - auch eine Fehldiagnose? Worum es geht, erklärt uns Alexander Gorkow:
""In Los Angeles zeigte Madonna beim Kreuzabstieg Bilder hungernder Kinder, auch attackierte sie Bush und Blair. Sie will also plötzlich nicht nur Tanzmusik machen und von ihrer privaten Befreiung erzählen - sie hat vielmehr eine politische Botschaft. Madonna ist jetzt 47 Jahre alt. Da geht einem nicht mehr alles am Dings vorbei"."
47 ist ein gutes Alter. Da hat sich Madonna schon lange einen Sammelband zu Ehren ihres Lebenswerkes verdient.
Das sagt im Interview mit der BERLINER ZEITUNG Klaus Staeck: "neuer Präsident der Künste", wie ihn das Blatt nennt - was er natürlich nicht ist, noch nicht, einstweilen ist er nur neuer Präsident der Berliner Akademie der Künste und Graphiker und Plakatkünstler, Jurist und Verleger, Gastprofessor an der Kunstakademie Düsseldorf und Sozialdemokrat. Und das sollte doch eigentlich reichen, da muss er nicht auch noch "Präsident der Künste" sein. "Sie erfahren doch die Beliebigkeit täglich selbst in seriösen Zeitungen", sagt Klaus Staeck im Interview und meint damit nicht seine Multifunktionalität, sondern unsere multi-thematischen Blätter.
"Da wird auf Seite zwei die Klimakatastrophe in düstersten Farben gemalt und im Sportteil die Rallye Paris-Dakar gefeiert, dieser ökologisch verheerende Unsinn."
Nicht auf Seite zwei, sondern auf Seite 38 und zwar im Feuilleton erfahren wir in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG "Voraussagen über die Entwicklung der Welt in den nächsten zwei Jahrzehnten" - unter der Überschrift "Worum es geht: Alte neue Welt". Es geht darum, "dass bis 2025 eine Welle der Überalterung die entwickelten Regionen der Welt überfluten wird", wie uns Nicholas Eberstadt aufklärt:
"Nach den aktuellen Projektionen wird die Bevölkerung von 2005 bis 2025 in den weniger entwickelten Regionen um etwa ein Viertel anwachsen. Doch die am schnellsten wachsende Alterskohorte innerhalb dieser Population wird die Gruppe der Menschen von 65 und mehr Jahren sein."
Das sind schöne Aussichten für unser Rentenalter, weltweit - vielleicht lösen wir dann ja den Jugendwahn durch den Alterswahn ab. Klaus Staeck hat übrigens schon vor 18 Jahren vorsorgen lassen. Da wurde bereits zu seinem 50. Geburtstag ein Sammelband zu Ehren seines Lebenswerkes herausgegeben, mit dem normale Sterbliche nie und andere bedeutende Personen der Zeitgeschichte frühestens zu ihrem 60. oder 65. Geburtstag beglückt werden.
Worum es geht: Um "eine Exkursion durch die Bibliothek des Dramaturgen Dieter Sturm aus Anlass seines siebzigsten Geburtstages", die die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG unternommen hat. Wir reden übrigens von einer Bibliothek mit 60000 Bänden - untergebracht in zwei Wohnungen in Berlin-Wilmersdorf und Berlin-Charlottenburg, in "Dependancen in Mitte, Kreuzberg oder Tiergarten" sowie "in Zimmern, die Freunde zur Verfügung gestellt haben", wie Lothar Müller schreibt:
"'Die Bibliothek hat aufgehört zu wachsen', sagt ihr Besitzer, 'die Mittel sind seit längerem erschöpft, Subskriptionen musste ich abbestellen, die Wohnungen kann ich nicht mehr halten. In absehbarer Zeit werde ich mich von der Bibliothek trennen müssen'."
Worum es geht:
"Madonna erregt die Kirche"."
Das lesen wir ebenfalls in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG über eine Sangeskünstlerin, deren Name allein schon Kirchentreue übererregen muss:
""Madonna ist zum Auftakt ihrer Welttournee in Los Angeles mit einer Dornenkrone vom Kreuz gestiegen und hat sodann ihr schönes Lied "Live To Tell" gesungen!"
Das schreibt Alexander Gorkow und bewertet entsprechende Agenturgeschichten als "hastige Meldungen: Ein Sprecher der Anglikanischen Kirche sagte daraufhin in London: 'Warum hat es jemand mit so viel Talent nötig, so viele Menschen zu beleidigen?'"
Eine Ferndiagnose - auch eine Fehldiagnose? Worum es geht, erklärt uns Alexander Gorkow:
""In Los Angeles zeigte Madonna beim Kreuzabstieg Bilder hungernder Kinder, auch attackierte sie Bush und Blair. Sie will also plötzlich nicht nur Tanzmusik machen und von ihrer privaten Befreiung erzählen - sie hat vielmehr eine politische Botschaft. Madonna ist jetzt 47 Jahre alt. Da geht einem nicht mehr alles am Dings vorbei"."
47 ist ein gutes Alter. Da hat sich Madonna schon lange einen Sammelband zu Ehren ihres Lebenswerkes verdient.