Von Klaus Pokatzky
Die FAZ kündet von einer Solidaritätserklärung namhafter Schriftsteller für den türkischen Autoren Orhan Pamuk, gratuliert dem WAZ-Chef Schumann zum 75. und schreibt über die Misere des Arztberufes. In der "Süddeutschen" kommentiert die kroatische Schriftstellerin Slavenka Drakulic das Verhalten ihrer Landsleute beim Prozess gegen Ante Gotovina.
Den verstorbenen Filmproduzenten Gyula Trebitsch würdigt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG als "Vaterfigur", die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG als "eine Legende", der Berliner TAGESSPIEGEL als "Herrn der Filme" und die BERLINER ZEITUNG als "einen der letzten Großen, wenn nicht den letzten…"
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG meldet Autorensolidarität:
"Die Literaturnobelpreisträger Jose Saramago, Gabriel Garcia Marquez und Günter Grass sowie Umberto Eco, Carlos Fuentes, Juan Goytisolo, John Updike und Mario Vargas Llosa haben eine Solidaritätserklärung für den türkischen Schriftsteller Orhan Pamuk unterschrieben."
Am kommenden Freitag wird bekanntlich gegen Pamuk in Istanbul ein Prozess wegen "Herabsetzung des Türkentums" eröffnet, weil er sich in einem Interview zu dem türkischen Genozid an den Armeniern geäußert hatte.
Um jüngere Gräuel geht es in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG: Die kroatische Schriftstellerin Slavenka Drakulic befasst sich mit ihrem Landsmann Ante Gotovina, dem nun wegen Kriegsverbrechen Mitte der neunziger Jahre vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag der Prozess gemacht werden soll. Kroatien möchte genauso gerne wie die Türkei in die Europäische Union - und ohne Kooperation beim Verfolgen mutmaßlicher Kriegsverbrecher geht as nicht.
"In dem Maße, wie man in Kroatien erleichtert ist, dass das Hindernis auf dem Weg in die EU beiseite geräumt ist, ist man darüber beunruhigt, was durch den Prozess gegen Gotovina an die Oberfläche gelangen könnte."
Nämlich, was der kroatische Unabhängigkeits-Präsident Franjo Tudjman von den blutigsten Aspekten seiner Politik der "Ethnischen Säuberungen" wusste.
"Durch den Prozess gegen Gotovina wird Kroatien darum gezwungen, sich der Vergangenheit und den Kriegsverbrechen zu stellen, statt wie bisher in vorauseilendem Gehorsam die verordnete Wahrheit zu repetieren. Keine leichte Aufgabe für ein Nachkriegsland."
In der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG ruft Michael Feld die "Endzeit für Äskulaps Enkel" aus und beschreibt, "wie der Arztberuf in Deutschland zugrunde gerichtet wurde". Michael Feld ist praktizierender Arzt für Allgemeinmedizin in Köln und weiß, wovon er schreibt, wenn er über seinen Berufsstand schreibt:
"Die sechziger, siebziger und die achtziger waren die "fetten" Jahre. Spätestens in den neunziger Jahren änderten sich die Zeiten aber drastisch und verkehrten die Situation für die Ärzte. Die hohe Arbeitslosigkeit im Zusammenspiel mit dem demographischen Wandel, die rigiden und sich selbst beschäftigenden Verwaltungen bei Kassen und Kassenärztlichen Vereinigungen, die Eingriffe in die Arzthonorare sowie die immer besseren, aber damit auch immer teureren Diagnose- und Therapieverfahren führen in der Summe zu einem Schachmatt des Gesundheitssystems in seiner jetzigen Form. "
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG gratuliert schließlich noch zum Geburtstag. Erich Schumann wird 75 - Geschäftsführer und Mitgesellschafter des WAZ-Konzerns.
"Schumann meidet den Glamour, er fordert zum Widerspruch heraus, Schmeichler haben bei ihm keine Chance, und Verträge, die liest der gelernte Jurist, der jetzt noch Fortbildungen besucht, um up to date zu bleiben, am liebsten selbst", schreibt Michael Hanfeld.
"Er ist ein Zeitungsmann und Bürger mit sozialem und gesellschaftspolitischem Bewusstsein. Der hingebungsvolle Sozialdemokrat spendete Helmut Kohl nur deshalb eine Million Euro, weil er meinte, dass eine der beiden großen Volksparteien kippte. Dass ihn die SPD deshalb rauswarf, hat Schumann nicht verwunden, einen Antrag auf Neueintritt zu stellen, dafür ist er sich zu schade, käme ihm die Partei den entscheidenden Schritt entgegen, sie hätte davon den größten Gewinn."
Glückwunsch.
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG meldet Autorensolidarität:
"Die Literaturnobelpreisträger Jose Saramago, Gabriel Garcia Marquez und Günter Grass sowie Umberto Eco, Carlos Fuentes, Juan Goytisolo, John Updike und Mario Vargas Llosa haben eine Solidaritätserklärung für den türkischen Schriftsteller Orhan Pamuk unterschrieben."
Am kommenden Freitag wird bekanntlich gegen Pamuk in Istanbul ein Prozess wegen "Herabsetzung des Türkentums" eröffnet, weil er sich in einem Interview zu dem türkischen Genozid an den Armeniern geäußert hatte.
Um jüngere Gräuel geht es in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG: Die kroatische Schriftstellerin Slavenka Drakulic befasst sich mit ihrem Landsmann Ante Gotovina, dem nun wegen Kriegsverbrechen Mitte der neunziger Jahre vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag der Prozess gemacht werden soll. Kroatien möchte genauso gerne wie die Türkei in die Europäische Union - und ohne Kooperation beim Verfolgen mutmaßlicher Kriegsverbrecher geht as nicht.
"In dem Maße, wie man in Kroatien erleichtert ist, dass das Hindernis auf dem Weg in die EU beiseite geräumt ist, ist man darüber beunruhigt, was durch den Prozess gegen Gotovina an die Oberfläche gelangen könnte."
Nämlich, was der kroatische Unabhängigkeits-Präsident Franjo Tudjman von den blutigsten Aspekten seiner Politik der "Ethnischen Säuberungen" wusste.
"Durch den Prozess gegen Gotovina wird Kroatien darum gezwungen, sich der Vergangenheit und den Kriegsverbrechen zu stellen, statt wie bisher in vorauseilendem Gehorsam die verordnete Wahrheit zu repetieren. Keine leichte Aufgabe für ein Nachkriegsland."
In der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG ruft Michael Feld die "Endzeit für Äskulaps Enkel" aus und beschreibt, "wie der Arztberuf in Deutschland zugrunde gerichtet wurde". Michael Feld ist praktizierender Arzt für Allgemeinmedizin in Köln und weiß, wovon er schreibt, wenn er über seinen Berufsstand schreibt:
"Die sechziger, siebziger und die achtziger waren die "fetten" Jahre. Spätestens in den neunziger Jahren änderten sich die Zeiten aber drastisch und verkehrten die Situation für die Ärzte. Die hohe Arbeitslosigkeit im Zusammenspiel mit dem demographischen Wandel, die rigiden und sich selbst beschäftigenden Verwaltungen bei Kassen und Kassenärztlichen Vereinigungen, die Eingriffe in die Arzthonorare sowie die immer besseren, aber damit auch immer teureren Diagnose- und Therapieverfahren führen in der Summe zu einem Schachmatt des Gesundheitssystems in seiner jetzigen Form. "
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG gratuliert schließlich noch zum Geburtstag. Erich Schumann wird 75 - Geschäftsführer und Mitgesellschafter des WAZ-Konzerns.
"Schumann meidet den Glamour, er fordert zum Widerspruch heraus, Schmeichler haben bei ihm keine Chance, und Verträge, die liest der gelernte Jurist, der jetzt noch Fortbildungen besucht, um up to date zu bleiben, am liebsten selbst", schreibt Michael Hanfeld.
"Er ist ein Zeitungsmann und Bürger mit sozialem und gesellschaftspolitischem Bewusstsein. Der hingebungsvolle Sozialdemokrat spendete Helmut Kohl nur deshalb eine Million Euro, weil er meinte, dass eine der beiden großen Volksparteien kippte. Dass ihn die SPD deshalb rauswarf, hat Schumann nicht verwunden, einen Antrag auf Neueintritt zu stellen, dafür ist er sich zu schade, käme ihm die Partei den entscheidenden Schritt entgegen, sie hätte davon den größten Gewinn."
Glückwunsch.