Von Klaus Pokatzky
Deutschlandradio-Intendant Ernst Elitz fordert in der "Zeit", die Rundfunkorchester der öffentlich-rechtlichen Anstalten nicht tot zu sparen. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" beschäftigt sich mit dem Schriftsteller Rolf Hochhuth, der der "Jungen Freiheit" ein Interview gegeben hat.
Beginnen wir mit einem Buchhinweis. Am Freitag erscheint die Autobiographie des PDS-Vorsitzenden Lothar Bisky unter dem Titel "So viele Träume". Die BERLINER ZEITUNG bezeichnet das 320-seitige Werk für 19 Euro 90 als "beeindruckend": und dieses Urteil ist offenbar sehr ironisch gemeint – denn schließlich hat die Rezensentin Rita Kuczynski auch noch das anzumerken:
"Kein einziges Wort über die Charta 77, über Solidarnosc 1981, über Kriegsrecht in Polen, über die schrittweise Normalisierung des Reiseverkehrs in anderen sozialistischen Ländern. Selbst über die Grenzöffnung zu Ungarn 1989, als Voraussetzung für die Massenflucht sozialistischer Menschen, kein Wort."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG gratuliert dem Autor Hans Wollschläger zum 70sten Geburtstag – dem kongenialen Neuübersetzer von James Joyces "Ulysses" vor 30 Jahren. Gratulantin Kristina Maidt-Zinke würdigt die "seltsam mäandernde intellektuelle Biografie Wollschlägers" mit fein gedrechselten Worten:
"Sie … "
… also die Biografie …
"… nährt die Ahnung, es könne so etwas geben wie ein Zuviel an Talenten und Interessen, eine zersplitterte Genialität, die am Ende eine Überfülle an Wissens- und Erkenntnisfrüchten geerntet hat, sie jedoch nicht zu einem großen Lebenswerk formen konnte, weil stets eine Begabung der anderen im Weg stand."
In der ZEIT erklärt Rem Koolhaas
"Warum wir Architekten den Berliner Palast der Republik auf einmal so schön finden"
– und Deutschlandradio-Intendant Ernst Elitz ruft in dem Hamburger Wochenblatt seine öffentlich-rechtlichen Intendanten-Kollegen dazu auf, ihre Rundfunkorchester und Rundfunkchöre nicht tot zu sparen, sondern zu erhalten und sich ein Beispiel am Deutschlandradio zu nehmen, dass sechs Prozent seines Etats für diese Pflege unserer Kultur aufwendet. Der Kulturpressebeschauer schließt sich diesem Aufruf beherzt an: vor allem dem Argument seines Intendanten, dass gerade diese Kulturpflege – neben der Informationsgrundversorgung der Hörerschaft - zu jenen Leistungen gehört, weshalb das Bundesverfassungsgericht überhaupt noch die Rundfunk-Zwangsgebühr für verfassungskonform erklärt hat. In diese Kerbe haut auch Joachim Huber im TAGESSPIEGEL mit dem Satz:
"Eine Rundfunkgebühr ist eine Gebühr aller, also eine Steuer. Steuern werden erhoben für Zwecke des Gemeinwohls, für Aufgaben, die sonst keiner wahrnehmen will oder kann."
In der WELT – um auf den Koalitions-Oppositions-Gipfel vom Donnerstag zu sprechen zu kommen – erteilt uns der ehemalige Wahlkampfmanager der SPD, Matthias Machnig, einen kleinen Nachhilfeunterricht in Sachen medialer Gipfelinszenierung Der Termin wurde schließlich auf 16 Uhr am Nachmittag vorgezogen. Machnig:
"Um 16 Uhr ist man noch "acht-Uhr-tauglich", erreicht also die "Tagesschau". Aber die Bedeutung wird überschätzt. Wenn man um 22.30 Uhr mit einem überzeugenden Ergebnis in den "Tagesthemen" auftaucht, ist das genau so gut. "
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG erklärt uns auch etwas: nämlich, warum der Schriftsteller Rolf Hochhuth kürzlich der verpönten Postille "Junge Freiheit" ein Interview gegeben und dort behauptet hat, der ebenfalls verpönte englische Historiker David Irving sei kein Holocaust-Leugner. Eva Menasse bringt die Sache auf diesen Punkt:
"Rolf Hochhuth ist ein alter, aufgeregter, wirrköpfiger und unbesonnener Mann. Er hat vor kurzem seine Frau verloren, und er ist in diesem neuen Leben ohne sie noch nicht richtig angekommen. Außerdem rudert er seit Jahren verzweifelt seinem schwindenden Einfluß hinterher."
"Kein einziges Wort über die Charta 77, über Solidarnosc 1981, über Kriegsrecht in Polen, über die schrittweise Normalisierung des Reiseverkehrs in anderen sozialistischen Ländern. Selbst über die Grenzöffnung zu Ungarn 1989, als Voraussetzung für die Massenflucht sozialistischer Menschen, kein Wort."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG gratuliert dem Autor Hans Wollschläger zum 70sten Geburtstag – dem kongenialen Neuübersetzer von James Joyces "Ulysses" vor 30 Jahren. Gratulantin Kristina Maidt-Zinke würdigt die "seltsam mäandernde intellektuelle Biografie Wollschlägers" mit fein gedrechselten Worten:
"Sie … "
… also die Biografie …
"… nährt die Ahnung, es könne so etwas geben wie ein Zuviel an Talenten und Interessen, eine zersplitterte Genialität, die am Ende eine Überfülle an Wissens- und Erkenntnisfrüchten geerntet hat, sie jedoch nicht zu einem großen Lebenswerk formen konnte, weil stets eine Begabung der anderen im Weg stand."
In der ZEIT erklärt Rem Koolhaas
"Warum wir Architekten den Berliner Palast der Republik auf einmal so schön finden"
– und Deutschlandradio-Intendant Ernst Elitz ruft in dem Hamburger Wochenblatt seine öffentlich-rechtlichen Intendanten-Kollegen dazu auf, ihre Rundfunkorchester und Rundfunkchöre nicht tot zu sparen, sondern zu erhalten und sich ein Beispiel am Deutschlandradio zu nehmen, dass sechs Prozent seines Etats für diese Pflege unserer Kultur aufwendet. Der Kulturpressebeschauer schließt sich diesem Aufruf beherzt an: vor allem dem Argument seines Intendanten, dass gerade diese Kulturpflege – neben der Informationsgrundversorgung der Hörerschaft - zu jenen Leistungen gehört, weshalb das Bundesverfassungsgericht überhaupt noch die Rundfunk-Zwangsgebühr für verfassungskonform erklärt hat. In diese Kerbe haut auch Joachim Huber im TAGESSPIEGEL mit dem Satz:
"Eine Rundfunkgebühr ist eine Gebühr aller, also eine Steuer. Steuern werden erhoben für Zwecke des Gemeinwohls, für Aufgaben, die sonst keiner wahrnehmen will oder kann."
In der WELT – um auf den Koalitions-Oppositions-Gipfel vom Donnerstag zu sprechen zu kommen – erteilt uns der ehemalige Wahlkampfmanager der SPD, Matthias Machnig, einen kleinen Nachhilfeunterricht in Sachen medialer Gipfelinszenierung Der Termin wurde schließlich auf 16 Uhr am Nachmittag vorgezogen. Machnig:
"Um 16 Uhr ist man noch "acht-Uhr-tauglich", erreicht also die "Tagesschau". Aber die Bedeutung wird überschätzt. Wenn man um 22.30 Uhr mit einem überzeugenden Ergebnis in den "Tagesthemen" auftaucht, ist das genau so gut. "
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG erklärt uns auch etwas: nämlich, warum der Schriftsteller Rolf Hochhuth kürzlich der verpönten Postille "Junge Freiheit" ein Interview gegeben und dort behauptet hat, der ebenfalls verpönte englische Historiker David Irving sei kein Holocaust-Leugner. Eva Menasse bringt die Sache auf diesen Punkt:
"Rolf Hochhuth ist ein alter, aufgeregter, wirrköpfiger und unbesonnener Mann. Er hat vor kurzem seine Frau verloren, und er ist in diesem neuen Leben ohne sie noch nicht richtig angekommen. Außerdem rudert er seit Jahren verzweifelt seinem schwindenden Einfluß hinterher."