Von Klaus Pokatzky
In den Feuilletons finden sich Nachrufe auf den Regisseur Éric Rohmer und die Anne-Frank-Helferin Miep Gies. Ein weiteres Thema ist der eventuelle Verkauf des Nachrichtensenders N24.
"Sein Pseudonym ist angeblich eine Hommage an die Krimiautoren
Eric Ambler und Sax Rohmer." Das erfahren wir in der Tageszeitung DIE WELT im Nachruf auf den am Montag verstorbenen französischen Regisseur Éric Rohmer, der 1920 als Jean-Marie Maurice Schérer geboren wurde. Eric Ambler und Sax Rohmer also.
"Sein Pseudonym, das er aus dem Vornamen des Stummfilmregisseurs Erich von Stroheim und dem Nachnamen des Krimiautors Sax Rohmer zusammensetzte, verriet die Bandbreite seiner Interessen."
Das erfahren wir wiederum aus der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG. Und der Berliner TAGESSPIEGEL meint, aus "einer Reihe von Pseudonymen sei 'Rohmer' eher zufällig" hervorgegangen. Das eben ist das Spannende am Feuilleton: es ist sich selten einig.
"Wir tragen publizistische Verantwortung". Das sagt im Interview mit der FRANKFURTER ALLGEMEINEN der Vorstandsvorsitzende der Sendergruppe Pro Sieben Sat.1, Thomas Ebeling. Hier geht es aber nicht um die publizistische Verantwortung von Richterin Barbara Salesch und Richter Alexander Hold und der Model-Casting-Show "Germany's Next Topmodel" – hier geht es um den Nachrichtensender N24, den Pro Sieben Sat.1 möglicherweise verkaufen will.
"Wir sehen uns jetzt genau an, welche potentiellen Interessenten es für N24 gibt und ob es möglich wäre, den Sender zu angemessenen Bedingungen zu veräußern,"
sagt der Vorstandsvorsitzende von Pro Sieben Sat.1 zur FRANKFURTER ALLGEMEINEN. "Insgesamt 300 Mitarbeiter" zählt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG bei N24, "rund 240 Mitarbeiter" die FRANKFURTER RUNDSCHAU. Aber das ist eben das Spannende am Feuilleton, dass es sich selten einig ist.
In diesem Falle ist es sich allerdings einig, dass zwei N24 gerne gemeinsam kaufen würden: N24-Geschäftsführer Torsten Rossmann und Stefan Aust, der einstige Chefredakteur des "Spiegels"."Es ist vor allem die Personalie Stefan Aust, die die Branche elektrisiert", meint die SÜDDEUTSCHE und die FRANKFURTER RUNDSCHAU zitiert Aust:
"Ja, ich bin dabei. Wir glauben, dass wir mit einem solchen Engagement etwas für die journalistische Vielfalt tun können."
Der TAGESSPIEGEL sieht in Aust
"einen strategischer Partner, der als Ex-Macher von 'Spiegel-TV' und des Senders XXP einen vorzeigbaren Namen, ein paar Copyrights, aber keinen einzigen Cent mitbringt."
Das ist das Schöne am Feuilleton, dass es manchmal so herrlich naiv ist. Zu glauben, wer 14 Jahre lang als Chefredakteur des "Spiegels" einen der bestbezahlten Posten in der deutschen Medienwelt innehatte, besitze keinen einzigen Cent, zeugt von einer wirklich rührenden Weltfremdheit.
"Ohne Miep Gies wüssten wir nichts von Anne Frank." Das lesen wir im TAGESSPIEGEL über Miep Gies – die jetzt im Alter von 100 Jahren in einem niederländischen Pflegeheim verstorben ist.
"Fast jeden Tag treibt sie irgendwo Gemüse auf und bringt es in großen Einkaufstaschen auf dem Fahrrad mit."
So zitiert die BERLINER ZEITUNG aus dem Tagebuch von Anne Frank vom 11. Juli 1943. Miep Gies sorgte dafür, dass sich die Familie Frank in einem Hinterhaus der Amsterdamer Prinsengracht zwei Jahre lang vor den Nationalsozialisten verstecken konnte, bis sie von einem Denunzianten für ein Kopfgeld von 7 Gulden 50 verraten wurde. Als einziger der Familie überlebte der Vater Otto Frank das Konzentrationslager.
""Wir waren keine Helden, aber wir taten unsere menschliche Pflicht, um Menschen in Not zu helfen","
zitiert die SÜDDEUTSCHE Miep Gies, die das berühmte Tagebuch von Anne Frank rettete und nach dem Krieg dem Vater Otto Frank übergab.
Und Mirko Weber verweist im TAGESSPIEGEL auf ihre "mit viel Lieb und Akribie geführte Internetseite (www.miepgies.nl)" mit ihren drei wichtigsten Ratschlägen, "die sich verkürzt so zusammenfassen lassen: Unterscheidet zwischen Gut und Böse! Schert nicht alle über einen Kamm! Tut was!"
Eric Ambler und Sax Rohmer." Das erfahren wir in der Tageszeitung DIE WELT im Nachruf auf den am Montag verstorbenen französischen Regisseur Éric Rohmer, der 1920 als Jean-Marie Maurice Schérer geboren wurde. Eric Ambler und Sax Rohmer also.
"Sein Pseudonym, das er aus dem Vornamen des Stummfilmregisseurs Erich von Stroheim und dem Nachnamen des Krimiautors Sax Rohmer zusammensetzte, verriet die Bandbreite seiner Interessen."
Das erfahren wir wiederum aus der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG. Und der Berliner TAGESSPIEGEL meint, aus "einer Reihe von Pseudonymen sei 'Rohmer' eher zufällig" hervorgegangen. Das eben ist das Spannende am Feuilleton: es ist sich selten einig.
"Wir tragen publizistische Verantwortung". Das sagt im Interview mit der FRANKFURTER ALLGEMEINEN der Vorstandsvorsitzende der Sendergruppe Pro Sieben Sat.1, Thomas Ebeling. Hier geht es aber nicht um die publizistische Verantwortung von Richterin Barbara Salesch und Richter Alexander Hold und der Model-Casting-Show "Germany's Next Topmodel" – hier geht es um den Nachrichtensender N24, den Pro Sieben Sat.1 möglicherweise verkaufen will.
"Wir sehen uns jetzt genau an, welche potentiellen Interessenten es für N24 gibt und ob es möglich wäre, den Sender zu angemessenen Bedingungen zu veräußern,"
sagt der Vorstandsvorsitzende von Pro Sieben Sat.1 zur FRANKFURTER ALLGEMEINEN. "Insgesamt 300 Mitarbeiter" zählt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG bei N24, "rund 240 Mitarbeiter" die FRANKFURTER RUNDSCHAU. Aber das ist eben das Spannende am Feuilleton, dass es sich selten einig ist.
In diesem Falle ist es sich allerdings einig, dass zwei N24 gerne gemeinsam kaufen würden: N24-Geschäftsführer Torsten Rossmann und Stefan Aust, der einstige Chefredakteur des "Spiegels"."Es ist vor allem die Personalie Stefan Aust, die die Branche elektrisiert", meint die SÜDDEUTSCHE und die FRANKFURTER RUNDSCHAU zitiert Aust:
"Ja, ich bin dabei. Wir glauben, dass wir mit einem solchen Engagement etwas für die journalistische Vielfalt tun können."
Der TAGESSPIEGEL sieht in Aust
"einen strategischer Partner, der als Ex-Macher von 'Spiegel-TV' und des Senders XXP einen vorzeigbaren Namen, ein paar Copyrights, aber keinen einzigen Cent mitbringt."
Das ist das Schöne am Feuilleton, dass es manchmal so herrlich naiv ist. Zu glauben, wer 14 Jahre lang als Chefredakteur des "Spiegels" einen der bestbezahlten Posten in der deutschen Medienwelt innehatte, besitze keinen einzigen Cent, zeugt von einer wirklich rührenden Weltfremdheit.
"Ohne Miep Gies wüssten wir nichts von Anne Frank." Das lesen wir im TAGESSPIEGEL über Miep Gies – die jetzt im Alter von 100 Jahren in einem niederländischen Pflegeheim verstorben ist.
"Fast jeden Tag treibt sie irgendwo Gemüse auf und bringt es in großen Einkaufstaschen auf dem Fahrrad mit."
So zitiert die BERLINER ZEITUNG aus dem Tagebuch von Anne Frank vom 11. Juli 1943. Miep Gies sorgte dafür, dass sich die Familie Frank in einem Hinterhaus der Amsterdamer Prinsengracht zwei Jahre lang vor den Nationalsozialisten verstecken konnte, bis sie von einem Denunzianten für ein Kopfgeld von 7 Gulden 50 verraten wurde. Als einziger der Familie überlebte der Vater Otto Frank das Konzentrationslager.
""Wir waren keine Helden, aber wir taten unsere menschliche Pflicht, um Menschen in Not zu helfen","
zitiert die SÜDDEUTSCHE Miep Gies, die das berühmte Tagebuch von Anne Frank rettete und nach dem Krieg dem Vater Otto Frank übergab.
Und Mirko Weber verweist im TAGESSPIEGEL auf ihre "mit viel Lieb und Akribie geführte Internetseite (www.miepgies.nl)" mit ihren drei wichtigsten Ratschlägen, "die sich verkürzt so zusammenfassen lassen: Unterscheidet zwischen Gut und Böse! Schert nicht alle über einen Kamm! Tut was!"