Von Klaus Pokatzky
Die „Frankfurter Rundschau“ berichtet von einer Benefiz-Auktion, bei der Souvenirs aus der gerade zu Grabe getragenen „Financial Times Deutschland“ versteigert wurden. Der „Tagesspiegel“ hingegen kündet von Plänen des Springerverlags, die „Kostenloskultur“ im Netz zu beenden.
„Am liebsten würde ich jede Kolumne mit dem Wort ‚Ich‘ anfangen, mit einem schönen, fetten Ich, damit alle gleich wissen, um wen es geht.“
Hier geht es um Margarete Stokowski, die in der Tageszeitung TAZ ihre Kolumne schreibt.
„Ich darf aber nicht.“
Nämlich jede Kolumne mit dem Wort „Ich“ anfangen.
„Es sieht scheiße aus, wenn der Text mit einem großen I anfängt, hat der Ressortleiter gesagt, deswegen darf ich nicht mit ‚Ich‘ anfangen.“
Ich dürfte hier mit „Ich“ anfangen, weil mein Redakteur sehr tolerant ist und keine Kraftausdrücke benutzt – ich fange hier aber nie mit „Ich“ an, weil ich immer mit einem Zitat anfange.
In der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG lesen wir:
„Im normalen Sprachgebrauch, ist der Ausdruck, man habe etwas ‚liegen gelassen‘, gleichbedeutend mit dem Wort ‚vergessen‘.“
Im normalen Sprachgebrauch meines guten alten Duden kommt der Ausdruck, man habe etwas „liegen gelassen“ nicht vor. Da hat man etwas „liegen lassen“. Ich bin altmodisch und glaube noch an den Duden. Lassen wir die SÜDDEUTSCHE also einfach mal liegen.
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU teilt uns mit:
„Die Souvenirs an die eingestellte ‚Financial Times Deutschland‘ haben bei einer Internetauktion mehr als 40.000 Euro eingebracht.“
Das Geld geht an die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ und ihren Kampf für Pressefreiheit.
„Spitzenreiter der Benefiz-Auktion war eine unveröffentlichte Originalzeichnung des Modezaren Karl Lagerfeld zur deutsch-französischen Freundschaft. Sie ging für 11.700 Euro weg.“
Was die Souvenirs an die Financial Times Deutschland sind, erfahren wir leider nicht aus der FRANKFURTER RUNDSCHAU – ich vermute mal, es handelt sich um Geschenke an die Redaktion. Vielleicht könnte Karl Lagerfeld der SÜDDEUTSCHEN mal einen schönen, altmodischen Duden schenken und der FRANKFURTER RUNDSCHAU ein Synonymlexikon, damit sie den ausgeleierten Begriff des Modezaren liegen lassen kann. Und der Tageszeitung DIE WELT schenken wir Bargeld.
Sonja Pohlmann klärt uns im Berliner TAGESSPIEGEL auf:
„An diesem Mittwoch, am 12.12.2012, will der Axel-Springer-Verlag eine neue Epoche für die deutsche Zeitungsbranche einläuten: Er möchte die Kostenloskultur im Netz beenden“,. Als erster deutscher Verlag macht Springer deshalb mit Welt Online die Website einer überregionalen Tageszeitung kostenpflichtig.“
Und das geht so: 20 Artikel pro Monat sind bei Welt Online kostenfrei, ab dem 21. Text muss gezahlt werden. Doch, wo die Rechnung droht, naht das Rettende auch.
„Für Artikel, die über Suchmaschinen wie Google zu finden sind oder per Link in sozialen Netzwerken wie Facebook empfohlen werden, muss weiterhin nicht gezahlt werden. Wer verschiedene Browser nutzt, kann jeweils 20 Texte lesen und kommt so insgesamt auf eine höhere Zahl an kostenfreien Artikeln. Springer stört das nicht.“
Denn für den Verlag geht es letztlich „um die große Frage, ob es uns gelingt, die Zeitung von Papier zu emanzipieren“, wie der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner am Montagabend bei der Vorstellung des Konzepts erklärte:
„Zeitung bedeutet Haltung, gesellschaftlicher Auftrag, Geschichten zu erzählen und eine verantwortliche Absenderschaft. Dieses Prinzip Zeitung ist nicht schicksalhaft an ein einziges Medium, an Papier gebunden.“
Geschichten erzählen ist ein schöner Auftrag.
„Monsunwolken kleben im Dschungel neben den Zuggleisen.“
Das erzählt uns Sabine Vogel, Literaturredakteurin der BERLINER ZEITUNG, die ihren Urlaub in Thailand verbracht hat und dabei ein Kurznachrichten-Reisetagebuch geführt hat. Motto: Handy-Haikus aus Thailand. Folge Vier. So kann eine Redaktion auch Geld sparen: Wenn die Redakteure auch im Urlaub fleißig arbeiten.
„In den Reisfeldern stehen Störche. Auch neonfarbene Fische essen kein Plastik. Ich kann keine Nudelsuppe mehr sehen."“
Ich rate: Einfach stehen lassen.
Hier geht es um Margarete Stokowski, die in der Tageszeitung TAZ ihre Kolumne schreibt.
„Ich darf aber nicht.“
Nämlich jede Kolumne mit dem Wort „Ich“ anfangen.
„Es sieht scheiße aus, wenn der Text mit einem großen I anfängt, hat der Ressortleiter gesagt, deswegen darf ich nicht mit ‚Ich‘ anfangen.“
Ich dürfte hier mit „Ich“ anfangen, weil mein Redakteur sehr tolerant ist und keine Kraftausdrücke benutzt – ich fange hier aber nie mit „Ich“ an, weil ich immer mit einem Zitat anfange.
In der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG lesen wir:
„Im normalen Sprachgebrauch, ist der Ausdruck, man habe etwas ‚liegen gelassen‘, gleichbedeutend mit dem Wort ‚vergessen‘.“
Im normalen Sprachgebrauch meines guten alten Duden kommt der Ausdruck, man habe etwas „liegen gelassen“ nicht vor. Da hat man etwas „liegen lassen“. Ich bin altmodisch und glaube noch an den Duden. Lassen wir die SÜDDEUTSCHE also einfach mal liegen.
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU teilt uns mit:
„Die Souvenirs an die eingestellte ‚Financial Times Deutschland‘ haben bei einer Internetauktion mehr als 40.000 Euro eingebracht.“
Das Geld geht an die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ und ihren Kampf für Pressefreiheit.
„Spitzenreiter der Benefiz-Auktion war eine unveröffentlichte Originalzeichnung des Modezaren Karl Lagerfeld zur deutsch-französischen Freundschaft. Sie ging für 11.700 Euro weg.“
Was die Souvenirs an die Financial Times Deutschland sind, erfahren wir leider nicht aus der FRANKFURTER RUNDSCHAU – ich vermute mal, es handelt sich um Geschenke an die Redaktion. Vielleicht könnte Karl Lagerfeld der SÜDDEUTSCHEN mal einen schönen, altmodischen Duden schenken und der FRANKFURTER RUNDSCHAU ein Synonymlexikon, damit sie den ausgeleierten Begriff des Modezaren liegen lassen kann. Und der Tageszeitung DIE WELT schenken wir Bargeld.
Sonja Pohlmann klärt uns im Berliner TAGESSPIEGEL auf:
„An diesem Mittwoch, am 12.12.2012, will der Axel-Springer-Verlag eine neue Epoche für die deutsche Zeitungsbranche einläuten: Er möchte die Kostenloskultur im Netz beenden“,. Als erster deutscher Verlag macht Springer deshalb mit Welt Online die Website einer überregionalen Tageszeitung kostenpflichtig.“
Und das geht so: 20 Artikel pro Monat sind bei Welt Online kostenfrei, ab dem 21. Text muss gezahlt werden. Doch, wo die Rechnung droht, naht das Rettende auch.
„Für Artikel, die über Suchmaschinen wie Google zu finden sind oder per Link in sozialen Netzwerken wie Facebook empfohlen werden, muss weiterhin nicht gezahlt werden. Wer verschiedene Browser nutzt, kann jeweils 20 Texte lesen und kommt so insgesamt auf eine höhere Zahl an kostenfreien Artikeln. Springer stört das nicht.“
Denn für den Verlag geht es letztlich „um die große Frage, ob es uns gelingt, die Zeitung von Papier zu emanzipieren“, wie der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner am Montagabend bei der Vorstellung des Konzepts erklärte:
„Zeitung bedeutet Haltung, gesellschaftlicher Auftrag, Geschichten zu erzählen und eine verantwortliche Absenderschaft. Dieses Prinzip Zeitung ist nicht schicksalhaft an ein einziges Medium, an Papier gebunden.“
Geschichten erzählen ist ein schöner Auftrag.
„Monsunwolken kleben im Dschungel neben den Zuggleisen.“
Das erzählt uns Sabine Vogel, Literaturredakteurin der BERLINER ZEITUNG, die ihren Urlaub in Thailand verbracht hat und dabei ein Kurznachrichten-Reisetagebuch geführt hat. Motto: Handy-Haikus aus Thailand. Folge Vier. So kann eine Redaktion auch Geld sparen: Wenn die Redakteure auch im Urlaub fleißig arbeiten.
„In den Reisfeldern stehen Störche. Auch neonfarbene Fische essen kein Plastik. Ich kann keine Nudelsuppe mehr sehen."“
Ich rate: Einfach stehen lassen.