Von Klaus Pokatzky
Der "Tagesspiegel" schreibt über Morddrohungen gegen den aserbaidschanischen Literaten Akram Aylisli. Die "Welt" würdigt zu seinem 100. Geburtstag Werner Höfer als ganz Großen des Journalismus. Ansonsten ehren die Feuilletons den "Meister der Abschweifung", Jean Paul zu seinem 250. Geburtstag.
"Die Blipiden haben eine Gesteinsprobe aus dem Brandenburger Tor genommen."
Darüber klärt uns die Tageszeitung TAZ auf. Was die Blipiden sind, weiß noch nicht einmal Wikipedia und das will ja was heißen. Also steigen wir exklusiv mit der TAZ in die Welt der Blipiden ein.
"Als sich die Blipiden zusammen mit Jenny dem Potsdamer Platz näherten, hörten sie Sirenengeheul. 'Die suchen uns', sagte Jenny und deutete auf Major Canis. Der kleine Kampfroboter trug jenen großen Stein auf seinem Rücken, den er mit seinen Augen aus dem Brandenburger Tor herausgelasert hatte."
Weiterlesen mit allen Augen in der TAZ. "Die Welt ist ein einsamer Planet", lesen wir in der Tageszeitung DIE WELT - allerdings nicht über die Blipiden, sondern über die Reiseführer der Marke Lonely Planet. Den dazugehörigen Verlag hat die Eigentümerin BBC nun verkauft und Andreas Rosenfelder stimmt einen wehmütigen Gesang auf die Reisebegleiter für den einsamen Planeten an.
"Wenn ein Buch mit der Welt übereinstimmt, wozu braucht man es dann noch?"
Ja, ja, die digitalen Zeiten machen alles kaputt. Warum Bücher mit sich schleppen, wenn alles außer den Blipiden bei Wikipedia im IPhone steht?
"Das Internet ist unsichtbar, es wiegt nichts und ist immer schon da."
Stopp!, rufen wir Freunde des gedruckten und gebundenen Buches. Wir sind altmodisch treu – unseren Dichtern im gewohnten Gewande.
"Bei der Einfahrt eines Bierfasses läuft er seliger umher als bei dem Eintritt eines Kindes in die Welt."
Das hat die Gattin eines großen Literaten über ihren Mann geschrieben – die TAZ zitiert das, und auch das Selbstbekenntnis des Schriftstellers:
"Und steigt mir eine Sache nicht in den Kopf, so sol sie auch nicht in die Blase."
Der bierselige Bücherschreiber war Jean Paul, der jetzt am Donnerstag vor genau 250 Jahren geboren wurde: "Der Geisterseher", wie ihn die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG nennt; "Der Meister der allerschönsten Aufunddavonschweifungen", dichtet die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, der "mehr Leser verdient hat als nur die gelehrten", wie Jürgen Kaube befindet.
"Seine Romane selbst sind Abhandlungen darüber, wie das Leben mit der Tatsache umgeht, dass in ihm Fragen aufkommen, die sich nicht beantworten lassen."
Wie das Leben mit Schriftstellern umgeht, die unliebsame Tatsachen beschreiben, erlebt im Moment der aserbaidschanische Literat Akram Aylisli. In seiner Novelle "Steinträume" hatte er die Verfolgungen der armenischen Minderheit vor fast einhundert Jahren thematisiert. "Ende Januar erhielt er erste Morddrohungen", erfahren wir aus dem Berliner TAGESSPIEGEL.
"Kurz darauf forderten mehrere Parlamentsabgeordnete, Aylislis Volkszugehörigkeit per DNS-Analyse klären zu lassen und ihm den 1998 verliehenen Titel 'Verdienter Schriftsteller des Volkes' abzuerkennen. Eine Woche später meldete Präsident Alijew Vollzug und strich ihm die Ehrenpension von monatlich umgerechnet 1270 Dollar."
Akram Aylislis Frau und sein Sohn haben ihre Berufe im öffentlichen Dienst verloren, im Land des Eurovision Song Contest vom vorigen Sommer.
"Er war ein Besessener."
So würdigt DIE WELT einen Großen des deutschen Journalismus, der am Donnerstag vor 100 Jahren geboren wurde.
"1952 ging er mit einer Gesprächsrunde auf Sendung, die mehr als drei Jahrzehnte mit seinem Namen verbunden blieb: Werner Höfers 'Internationaler Frühschoppen'", schreibt Ernst Elitz über Werner Höfer und seine legendäre Sendung.
"Deutschland, eben noch vom Rest der Welt isoliert, wurde sich an jedem Sonntag Punkt zwölf bewusst, dass man jenseits der deutschen Grenzen begierig auf das Wirtschaftswunderland blickte."
Am Ende stolperte der wahrlich vorbildliche Nachkriegsdemokrat über einen alten Artikel aus Nazizeiten, in denen er die Hinrichtung des Pianisten Karlrobert Kreiten wegen "Wehrkraftzersetzung" verteidigt hatte. Ernst Elitz über den "großen Fernsehmann":
"In seinem Leben spiegelte sich das Schicksal einer Generation."
Darüber klärt uns die Tageszeitung TAZ auf. Was die Blipiden sind, weiß noch nicht einmal Wikipedia und das will ja was heißen. Also steigen wir exklusiv mit der TAZ in die Welt der Blipiden ein.
"Als sich die Blipiden zusammen mit Jenny dem Potsdamer Platz näherten, hörten sie Sirenengeheul. 'Die suchen uns', sagte Jenny und deutete auf Major Canis. Der kleine Kampfroboter trug jenen großen Stein auf seinem Rücken, den er mit seinen Augen aus dem Brandenburger Tor herausgelasert hatte."
Weiterlesen mit allen Augen in der TAZ. "Die Welt ist ein einsamer Planet", lesen wir in der Tageszeitung DIE WELT - allerdings nicht über die Blipiden, sondern über die Reiseführer der Marke Lonely Planet. Den dazugehörigen Verlag hat die Eigentümerin BBC nun verkauft und Andreas Rosenfelder stimmt einen wehmütigen Gesang auf die Reisebegleiter für den einsamen Planeten an.
"Wenn ein Buch mit der Welt übereinstimmt, wozu braucht man es dann noch?"
Ja, ja, die digitalen Zeiten machen alles kaputt. Warum Bücher mit sich schleppen, wenn alles außer den Blipiden bei Wikipedia im IPhone steht?
"Das Internet ist unsichtbar, es wiegt nichts und ist immer schon da."
Stopp!, rufen wir Freunde des gedruckten und gebundenen Buches. Wir sind altmodisch treu – unseren Dichtern im gewohnten Gewande.
"Bei der Einfahrt eines Bierfasses läuft er seliger umher als bei dem Eintritt eines Kindes in die Welt."
Das hat die Gattin eines großen Literaten über ihren Mann geschrieben – die TAZ zitiert das, und auch das Selbstbekenntnis des Schriftstellers:
"Und steigt mir eine Sache nicht in den Kopf, so sol sie auch nicht in die Blase."
Der bierselige Bücherschreiber war Jean Paul, der jetzt am Donnerstag vor genau 250 Jahren geboren wurde: "Der Geisterseher", wie ihn die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG nennt; "Der Meister der allerschönsten Aufunddavonschweifungen", dichtet die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, der "mehr Leser verdient hat als nur die gelehrten", wie Jürgen Kaube befindet.
"Seine Romane selbst sind Abhandlungen darüber, wie das Leben mit der Tatsache umgeht, dass in ihm Fragen aufkommen, die sich nicht beantworten lassen."
Wie das Leben mit Schriftstellern umgeht, die unliebsame Tatsachen beschreiben, erlebt im Moment der aserbaidschanische Literat Akram Aylisli. In seiner Novelle "Steinträume" hatte er die Verfolgungen der armenischen Minderheit vor fast einhundert Jahren thematisiert. "Ende Januar erhielt er erste Morddrohungen", erfahren wir aus dem Berliner TAGESSPIEGEL.
"Kurz darauf forderten mehrere Parlamentsabgeordnete, Aylislis Volkszugehörigkeit per DNS-Analyse klären zu lassen und ihm den 1998 verliehenen Titel 'Verdienter Schriftsteller des Volkes' abzuerkennen. Eine Woche später meldete Präsident Alijew Vollzug und strich ihm die Ehrenpension von monatlich umgerechnet 1270 Dollar."
Akram Aylislis Frau und sein Sohn haben ihre Berufe im öffentlichen Dienst verloren, im Land des Eurovision Song Contest vom vorigen Sommer.
"Er war ein Besessener."
So würdigt DIE WELT einen Großen des deutschen Journalismus, der am Donnerstag vor 100 Jahren geboren wurde.
"1952 ging er mit einer Gesprächsrunde auf Sendung, die mehr als drei Jahrzehnte mit seinem Namen verbunden blieb: Werner Höfers 'Internationaler Frühschoppen'", schreibt Ernst Elitz über Werner Höfer und seine legendäre Sendung.
"Deutschland, eben noch vom Rest der Welt isoliert, wurde sich an jedem Sonntag Punkt zwölf bewusst, dass man jenseits der deutschen Grenzen begierig auf das Wirtschaftswunderland blickte."
Am Ende stolperte der wahrlich vorbildliche Nachkriegsdemokrat über einen alten Artikel aus Nazizeiten, in denen er die Hinrichtung des Pianisten Karlrobert Kreiten wegen "Wehrkraftzersetzung" verteidigt hatte. Ernst Elitz über den "großen Fernsehmann":
"In seinem Leben spiegelte sich das Schicksal einer Generation."