Von Jens Brüning
Der "Tagesspiegel" interviewt den Ex-"Spiegel"-Kulturchef Matthias Matussek. Die "WElt" befragt den Dichter Peter Rühmkorf zu 1968. Die Feuilletons gratulieren dem Tübinger Theologen Hans Küng zum 80. Geburtstag.
Es ist ja nicht so, dass ich nur blödele", lesen wir im Berliner TAGESSPIEGEL. Es ist das Bekenntnis eines – so die Überschrift – "Propheten": Matthias Matussek. "Nur echt mit Hosenträgern", lesen wir in der Erläuterung unter dem Foto, das den zum Autor gewordenen einstigen SPIEGEL-Kulturchef mit roten Breitbandhosenträgern zeigt. Herr M. trägt allerdings auch Gürtel. Nicht gleichzeitig. Das wäre der Sicherheit zuviel. Im TAGESSPIEGEL-Interview erklärt er:
"Ich bin wie ein Junge in der Pubertät, ich spiele gerne."
Matussek stellt die Bildungs-gesättigte Frage:
"Was meinen Sie, wie albern Heine ist?"
Heinrich Heine, der Dichter; nicht Heinrich Heine, das Versandhaus. Natürlich wollten die TAGESSPIEGEL-Frager Näheres über den dramatischen Abgang als Kulturchef erfahren. Der 54-jährige Matussek bekennt:
"Meine Frau freut sich. Sie glaubt, ich lebe dadurch länger."
Peter Rühmkorf wird im nächsten Jahr schon 80 Jahre alt. Die Tageszeitung DIE WELT wollte jetzt schon wissen, was der freche Dichter aus Hamburg, der in Dortmund geboren wurde, zum Datum 1968 zu sagen hat. Rühmkorf kann sich da ganz beruhigt zurücklehnen:
"Eigentlich jedes Thema, das nachher die Apo noch einmal anrührte, hatte vorher schon seinen Dichter gefunden."
Einer der Dichter war Rühmkorf, der bekennt:
"Ich stand unterm Schutz des Gedichts."
Und:
"Provokation machte Spaß."
Etwas altersmilde resümiert Peter Rühmkorf im Gespräch mit der WELT:
"Meine poetische Seele ist offenbar auf Romantisches gestimmt."
"Lebenslang zeigt das Gehirn eine verblüffende Anpassungsfähigkeit", "
teilt uns der Stammzell- und Hirnforscher Gerd Kempermann in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG mit. Er setzt die am 15. März begonnene Artikelserie über die kleinen grauen Zellen fort. Unter anderem lesen wir:
" "Vor dem Aufkommen des Fernsehens galt das für Menschen auch: Wer etwas erleben wollte, musste sich in Bewegung setzen. Dieses evolutionäre Argument ist unsere Erklärung für die ansonsten ja etwas verblüffende Tatsache, dass Bewegung allein schon für die Steigerung der adulten Neurogenese ausreichend sein soll."
An alten Mäusen nämlich stellte man fest, dass sich neue Nervenzellen bildeten, wenn sie
"erstmals in ihrem Leben einer neuen Umgebung ausgesetzt"
werden. Ob das beim Menschen auch nachgewiesen werden kann, bleibt offen.
Wir lesen in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG:
"Der Fernsehschirm vor dem Laufband im Fitness-Studio geht in die richtige Richtung, verkennt aber die Notwendigkeit der Aktivität auf kognitiver Seite."
Um Fragen der Erkenntnis dreht sich das Gespräch, das Claus Offe und Heinz Bude mit Harry Nutt für die FRANKFURTER RUNDSCHAU führten. Der Kasseler Soziologe Bude meint über das Verhältnis der gesellschaftlichen Schichten Deutschlands zueinander:
"Sie wollen nichts mehr voneinander wissen und verschanzen sich im wechselseitigen Ressentiment."
Und der Berliner Politologe Claus Offe sagt über die politische und die wirtschaftslenkende Klasse:
"Ich beobachte in vielen Bereichen eine erschütternde gedankliche Innovationsscheu."
Die wird man Hans Küng nicht vorwerfen können. Der Tübinger Theologe ohne kirchliche Lehrbefugnis feiert am Mittwoch seinen 80. Geburtstag. Die FAZ lobt ihn als "meistgelesenen Theologen seiner Zeit", dem Berliner TAGESSPIEGEL entnehmen wir, dass er "immer noch fünf Personen" beschäftigt und "sich vor internationalen Einladungen kaum retten" kann.
In der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG lobt Matthias Drobinski:
"Es ist auch sehr katholisch, sich an seiner Kirche abzuarbeiten und doch immer auf Versöhnung und Anerkennung zu hoffen."
Von Drobinski bekommen wir auch sehr private Informationen:
"Wann immer die Sonne auch nur für zehn Minuten zwischen den Wolken hervorkommt, sitzt Hans Küng auf der Dachterrasse seines Hauses in Tübingen."
"Ich bin wie ein Junge in der Pubertät, ich spiele gerne."
Matussek stellt die Bildungs-gesättigte Frage:
"Was meinen Sie, wie albern Heine ist?"
Heinrich Heine, der Dichter; nicht Heinrich Heine, das Versandhaus. Natürlich wollten die TAGESSPIEGEL-Frager Näheres über den dramatischen Abgang als Kulturchef erfahren. Der 54-jährige Matussek bekennt:
"Meine Frau freut sich. Sie glaubt, ich lebe dadurch länger."
Peter Rühmkorf wird im nächsten Jahr schon 80 Jahre alt. Die Tageszeitung DIE WELT wollte jetzt schon wissen, was der freche Dichter aus Hamburg, der in Dortmund geboren wurde, zum Datum 1968 zu sagen hat. Rühmkorf kann sich da ganz beruhigt zurücklehnen:
"Eigentlich jedes Thema, das nachher die Apo noch einmal anrührte, hatte vorher schon seinen Dichter gefunden."
Einer der Dichter war Rühmkorf, der bekennt:
"Ich stand unterm Schutz des Gedichts."
Und:
"Provokation machte Spaß."
Etwas altersmilde resümiert Peter Rühmkorf im Gespräch mit der WELT:
"Meine poetische Seele ist offenbar auf Romantisches gestimmt."
"Lebenslang zeigt das Gehirn eine verblüffende Anpassungsfähigkeit", "
teilt uns der Stammzell- und Hirnforscher Gerd Kempermann in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG mit. Er setzt die am 15. März begonnene Artikelserie über die kleinen grauen Zellen fort. Unter anderem lesen wir:
" "Vor dem Aufkommen des Fernsehens galt das für Menschen auch: Wer etwas erleben wollte, musste sich in Bewegung setzen. Dieses evolutionäre Argument ist unsere Erklärung für die ansonsten ja etwas verblüffende Tatsache, dass Bewegung allein schon für die Steigerung der adulten Neurogenese ausreichend sein soll."
An alten Mäusen nämlich stellte man fest, dass sich neue Nervenzellen bildeten, wenn sie
"erstmals in ihrem Leben einer neuen Umgebung ausgesetzt"
werden. Ob das beim Menschen auch nachgewiesen werden kann, bleibt offen.
Wir lesen in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG:
"Der Fernsehschirm vor dem Laufband im Fitness-Studio geht in die richtige Richtung, verkennt aber die Notwendigkeit der Aktivität auf kognitiver Seite."
Um Fragen der Erkenntnis dreht sich das Gespräch, das Claus Offe und Heinz Bude mit Harry Nutt für die FRANKFURTER RUNDSCHAU führten. Der Kasseler Soziologe Bude meint über das Verhältnis der gesellschaftlichen Schichten Deutschlands zueinander:
"Sie wollen nichts mehr voneinander wissen und verschanzen sich im wechselseitigen Ressentiment."
Und der Berliner Politologe Claus Offe sagt über die politische und die wirtschaftslenkende Klasse:
"Ich beobachte in vielen Bereichen eine erschütternde gedankliche Innovationsscheu."
Die wird man Hans Küng nicht vorwerfen können. Der Tübinger Theologe ohne kirchliche Lehrbefugnis feiert am Mittwoch seinen 80. Geburtstag. Die FAZ lobt ihn als "meistgelesenen Theologen seiner Zeit", dem Berliner TAGESSPIEGEL entnehmen wir, dass er "immer noch fünf Personen" beschäftigt und "sich vor internationalen Einladungen kaum retten" kann.
In der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG lobt Matthias Drobinski:
"Es ist auch sehr katholisch, sich an seiner Kirche abzuarbeiten und doch immer auf Versöhnung und Anerkennung zu hoffen."
Von Drobinski bekommen wir auch sehr private Informationen:
"Wann immer die Sonne auch nur für zehn Minuten zwischen den Wolken hervorkommt, sitzt Hans Küng auf der Dachterrasse seines Hauses in Tübingen."