Von Jens Brüning
Die "Welt" erinnert daran, dass am 25. Mai der Welthandtuchtag stattfindet. Mit den Äußerungen des Publizisten Ralph Giordano, dass ihn verhüllte Musliminnen an "menschliche Pinguine" erinnerten, setzt sich die "FAZ" auseinander. Die "SZ" beschäftigt die kürzlich gescheiterte "Was ihr wollt"-Inszenierung von Peter Zadek.
"Ich muss in meinem Leben schon blödsinnigeres getan haben, weiß aber leider nicht, wann." lesen wir in der Tageszeitung DIE WELT. Alexander Kluy erinnert uns daran, dass am 25. Mai der Welthandtuchtag stattfindet. Dieser bizarre Gedenktag wurde zu Ehren eines etwas verschrobenen Engländers geschaffen. Der hieß Douglas Adams und war Erfinder der fünfbändigen Tetralogie. Zu solchen Ausmaßen nämlich wuchs sein Dreiteiler "Per Anhalter durch die Galaxis" im Verlauf des Schreibens.
Douglas Adams fielen immer neue Wendungen im Leben seines Protagonisten Arthur Dent ein, der just in dem Moment von seinem Freund Ford Prefect gerettet wurde, als man sein hübsches kleines Haus wegen einer Durchgangsstraße abräumen wollte. Wie das Schmusetuch des Comic-Helden Linus trägt man auf dem Anhaltertrip durch das All stets ein angemessen weiches Handtuch bei sich, am besten eines mit dem Aufdruck "Keine Panik". In diesem Sinne ist der Welthandtuchtag, an den uns die Tageszeitung DIE WELT erinnert, ein globales Ereignis.
Hoch gingen die Wellen im Haifischteich der Medien wegen der Äußerungen des Publizisten Ralph Giordano in Sachen Islam. Er hatte sich beschwert, auf dem Weg zu einem Interviewtermin einer von oben bis unten verhüllten Frau, einer Burka-Trägerin also, begegnet zu sein. Das habe seine "Ästhetik beschädigt", sagte er, und nannte die so einher schreitenden Frauen "menschliche Pinguine".
Diese etwas peinliche Causa ist Christian Geyer einen weit ausholenden Rundumschlag in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG wert. Von Philosophie über Politikwissenschaften zum gesunden Menschenverstand reicht das Spektrum der hier verhandelten Themen. Hätte Christian Geyer Douglas Adams gelesen, hätte er das alles nicht geschrieben.
Als Douglas Adams im Mai 2001 starb, hatte Premierminister Tony Blair gerade beschlossen, dass der Eintritt in alle großen Museen und Kunstausstellungen frei sein solle. Das erfahren wir aus einer Bilanz der Blair’schen Kulturpolitik, die Alexander Menden in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG zieht. Man liest hier auch, der britische Premier habe den Schriftsteller Ian McEwan für einen Maler gehalten und im Gespräch mit ihm darauf beharrt, zwei seiner Meisterwerke zu Hause an den Wänden zu wissen. Da ist die Verdoppelung des Kulturetats während seiner Amtszeit möglicherweise nur eine relative Größe. Und den freien Eintritt habe es sowieso nur gegeben, weil gerade Geld übrig war. Alexander Mendens Fazit in der SZ:
"Jedenfalls lässt es von der Regierung Brown nicht allzu viel Gutes für die Kultur erhoffen."
"Keine Panik", wie gesagt. Das ließe sich auch den Beteiligten der Theatertragödie um Peter Zadeks kürzlich gescheiterte "Was ihr wollt"-Inszenierung zurufen. Christine Dössel setzt uns in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG auseinander, was hinter dem Skandal steckt, den der Feuilletonchef des Wochenmagazins "Der Spiegel", Matthias Mattussek, in seinem Blatt darstellte. Die Schauspielerin Eva Mattes wird in der SZ so zitiert:
"Ich war bereits oben, als ich mit 19 Jahren zum ersten Mal mit Zadek gearbeitet habe."
Und ihre Kollegin Susanne Lothar meint laut SZ:
"Ich bin der Meinung, dass Peter Zadek seine Karriere seinen Schauspielern verdankt."
Aus diesen beiden Zitaten lässt sich in etwa die Dimension des Spektakels hinter den Kulissen ermessen.
Krach gab es auch bei der "Bild"-Zeitung. Seit bekannt ist, dass die Redaktion ihren Standort von Elbe und Alster an Panke und Spree verlegen soll, hängt der Haussegen schief. Nun ist – wie in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG und im Berliner TAGESSPIEGEL zu lesen ist – der Umzug um ein halbes Jahr verschoben worden. Konzernchef Mathias Döpfner sagte während der Betriebsversammlung in Hamburg: "Hamburg ist unsere Heimat, Berlin unsere Zukunft." Wie gesagt: "Keine Panik."
Douglas Adams fielen immer neue Wendungen im Leben seines Protagonisten Arthur Dent ein, der just in dem Moment von seinem Freund Ford Prefect gerettet wurde, als man sein hübsches kleines Haus wegen einer Durchgangsstraße abräumen wollte. Wie das Schmusetuch des Comic-Helden Linus trägt man auf dem Anhaltertrip durch das All stets ein angemessen weiches Handtuch bei sich, am besten eines mit dem Aufdruck "Keine Panik". In diesem Sinne ist der Welthandtuchtag, an den uns die Tageszeitung DIE WELT erinnert, ein globales Ereignis.
Hoch gingen die Wellen im Haifischteich der Medien wegen der Äußerungen des Publizisten Ralph Giordano in Sachen Islam. Er hatte sich beschwert, auf dem Weg zu einem Interviewtermin einer von oben bis unten verhüllten Frau, einer Burka-Trägerin also, begegnet zu sein. Das habe seine "Ästhetik beschädigt", sagte er, und nannte die so einher schreitenden Frauen "menschliche Pinguine".
Diese etwas peinliche Causa ist Christian Geyer einen weit ausholenden Rundumschlag in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG wert. Von Philosophie über Politikwissenschaften zum gesunden Menschenverstand reicht das Spektrum der hier verhandelten Themen. Hätte Christian Geyer Douglas Adams gelesen, hätte er das alles nicht geschrieben.
Als Douglas Adams im Mai 2001 starb, hatte Premierminister Tony Blair gerade beschlossen, dass der Eintritt in alle großen Museen und Kunstausstellungen frei sein solle. Das erfahren wir aus einer Bilanz der Blair’schen Kulturpolitik, die Alexander Menden in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG zieht. Man liest hier auch, der britische Premier habe den Schriftsteller Ian McEwan für einen Maler gehalten und im Gespräch mit ihm darauf beharrt, zwei seiner Meisterwerke zu Hause an den Wänden zu wissen. Da ist die Verdoppelung des Kulturetats während seiner Amtszeit möglicherweise nur eine relative Größe. Und den freien Eintritt habe es sowieso nur gegeben, weil gerade Geld übrig war. Alexander Mendens Fazit in der SZ:
"Jedenfalls lässt es von der Regierung Brown nicht allzu viel Gutes für die Kultur erhoffen."
"Keine Panik", wie gesagt. Das ließe sich auch den Beteiligten der Theatertragödie um Peter Zadeks kürzlich gescheiterte "Was ihr wollt"-Inszenierung zurufen. Christine Dössel setzt uns in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG auseinander, was hinter dem Skandal steckt, den der Feuilletonchef des Wochenmagazins "Der Spiegel", Matthias Mattussek, in seinem Blatt darstellte. Die Schauspielerin Eva Mattes wird in der SZ so zitiert:
"Ich war bereits oben, als ich mit 19 Jahren zum ersten Mal mit Zadek gearbeitet habe."
Und ihre Kollegin Susanne Lothar meint laut SZ:
"Ich bin der Meinung, dass Peter Zadek seine Karriere seinen Schauspielern verdankt."
Aus diesen beiden Zitaten lässt sich in etwa die Dimension des Spektakels hinter den Kulissen ermessen.
Krach gab es auch bei der "Bild"-Zeitung. Seit bekannt ist, dass die Redaktion ihren Standort von Elbe und Alster an Panke und Spree verlegen soll, hängt der Haussegen schief. Nun ist – wie in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG und im Berliner TAGESSPIEGEL zu lesen ist – der Umzug um ein halbes Jahr verschoben worden. Konzernchef Mathias Döpfner sagte während der Betriebsversammlung in Hamburg: "Hamburg ist unsere Heimat, Berlin unsere Zukunft." Wie gesagt: "Keine Panik."