Von Jens Brüning
Peter Raue hat sich im Berliner "Tagesspiegel" den Neubau der Akademie der Künste vorgenommen und nennt es "verschenkten Raum." Die "Welt", die "Süddeutsche" und der "Tagesspiegel" gratulieren außerdem dem Komponisten und "Liederfürsten" Aribert Reimann zum siebzigsten Geburtstag. Der NDR-Intendant Jobst Plog ist 65. geworden und könnte aber trotzdem noch drei Jahre im Amt bleiben berichtet die "SZ".
"Es gibt kein richtiges Akademieleben im falschen Gebäude", schreibt der kunstsinnige Rechtsanwalt Peter Raue im Berliner TAGESSPIEGEL.
Er hat sich den viel gerühmten, aber auch sehr gescholtenen Neubau der Akademie der Künste am Pariser Platz zu Berlin-Mitte einmal vorgenommen und plädiert dafür, das Glashaus anderweitig zu vergeben. "Verschenkter Raum!" barmt Raue, "man versucht nur, ihn so schnell wie möglich zu verlassen." Und da steht er erst im Foyer.
Kurz, die Rückkehr ins umgrünte Haus am Tiergartener Hanseatenweg ist die Alternative, denn:
"Dem Gebäude am Pariser Platz fehlt alles, was der hinreißende Düttmann-Bau am Hanseatenweg hat."
Nun reibt man sich die Augen und fragt, was die 60 hoch angesehenen Mitglieder der Sektion Baukunst getrieben haben könnte, dieses Glashaus voller Treppen und düsterer Gewölbe abzunicken, das ihr Sektionsakademiker Günther Behnisch mit dem ebenfalls Akademie-Mitglied Werner Durth entwarf. Es ist eine lange Geschichte, die im TAGESSPIEGEL nicht behandelt wird und hier zu weit führte.
In der Tageszeitung DIE WELT gibt der Journalist Thomas Leif Auskunft auf die Frage, wie Journalisten und Politiker miteinander umzugehen hätten. Leif ist Chefredakteur des Südwestrundfunks und Vorsitzender des "Netzwerk Recherche", das sich um die berufliche Orientierung von Journalisten kümmert.
"Strippenzieher und Hinterzimmer" heißt der Film, den Thomas Leif für die Nachtprogramme von NDR und SWR gedreht hat. Darin plädiert er unter anderem dafür, dass Journalismus und Reklame weiterhin streng geschieden bleiben.
Darauf passen bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten üblicherweise die Intendanten auf. Darum sind sie für die Öffentlichkeit, zu der auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG gehört, so interessant. Hans-Jürgen Jakobs hat sich auf den Rummelplatz der Spekulation begeben und das Personalkarussell der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands, der ARD, in den Blick genommen, das allerdings mit dem des Zweiten Deutschen Fernsehens engstens verschränkt ist.
Anlass ist der vergangene 65. Geburtstag des NDR-Intendanten Jobst Plog, der auf dem Ticket der Sozialdemokratie vor 15 Jahren in sein Amt gelangte, es sehr ordentlich ausfüllte und noch drei Jahre bleiben könnte, wenn er wollte und sollte. Das Problem ist, dass drei der vier Länder, für die der NDR als Rundfunkanstalt zuständig ist, von der CDU regiert werden. Der Artikel in der SZ liest sich streckenweise wie die Sitzordnung eines Seniorenstammtisches, aber wahrscheinlich kommt alles so, wie es dort aufgeschrieben ist. Das lässt wenigstens die Lebenserfahrung vermuten.
Während uns Mark Siemons in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG die Lebens- und Reisegewohnheiten der neuen Reichen in China vorstellt, informiert Thomas Urban in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG über das Verschwinden der polnischen Linken aus dem Parlament und der Öffentlichkeit.
"Links" ist nun allerdings in Bezug auf Polen eine etwas verworrene Standortangabe. Thomas Urban stellt klar: "Das ' Linksbündnis’ war bisher nicht links, und 'Recht und Gerechtigkeit’ ist nicht einfach rechts." Wie immer lohnt sich eine ausführliche Beschäftigung mit dem Gegenstand, wenn man den Durchblick gewinnen will.
Am 4. Februar 1936 wurde Aribert Reimann in Berlin geboren. Der siebzigste Geburtstag des weithin gefeierten Klassikers des modernen Musiktheaters ist den Zeitungen Anlass für Gratulationsartikel. In der WELT feiert Klaus Geitel den "stillen Glanz des Einzelgängers", Christiane Tewinkel im Berliner TAGESSPIEGEL den "Liederfürsten". Im Gespräch mit Jörg Königsdorf, das die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG druckt, bekennt der Komponist in aller Bescheidenheit:
"Mein Hirn ist eine Sickergrube, in der sich die Ideen offenbar selbständig entwickeln."
Reimann ist übrigens auch Mitglied der Akademie der Künste, Berlin.
Er hat sich den viel gerühmten, aber auch sehr gescholtenen Neubau der Akademie der Künste am Pariser Platz zu Berlin-Mitte einmal vorgenommen und plädiert dafür, das Glashaus anderweitig zu vergeben. "Verschenkter Raum!" barmt Raue, "man versucht nur, ihn so schnell wie möglich zu verlassen." Und da steht er erst im Foyer.
Kurz, die Rückkehr ins umgrünte Haus am Tiergartener Hanseatenweg ist die Alternative, denn:
"Dem Gebäude am Pariser Platz fehlt alles, was der hinreißende Düttmann-Bau am Hanseatenweg hat."
Nun reibt man sich die Augen und fragt, was die 60 hoch angesehenen Mitglieder der Sektion Baukunst getrieben haben könnte, dieses Glashaus voller Treppen und düsterer Gewölbe abzunicken, das ihr Sektionsakademiker Günther Behnisch mit dem ebenfalls Akademie-Mitglied Werner Durth entwarf. Es ist eine lange Geschichte, die im TAGESSPIEGEL nicht behandelt wird und hier zu weit führte.
In der Tageszeitung DIE WELT gibt der Journalist Thomas Leif Auskunft auf die Frage, wie Journalisten und Politiker miteinander umzugehen hätten. Leif ist Chefredakteur des Südwestrundfunks und Vorsitzender des "Netzwerk Recherche", das sich um die berufliche Orientierung von Journalisten kümmert.
"Strippenzieher und Hinterzimmer" heißt der Film, den Thomas Leif für die Nachtprogramme von NDR und SWR gedreht hat. Darin plädiert er unter anderem dafür, dass Journalismus und Reklame weiterhin streng geschieden bleiben.
Darauf passen bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten üblicherweise die Intendanten auf. Darum sind sie für die Öffentlichkeit, zu der auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG gehört, so interessant. Hans-Jürgen Jakobs hat sich auf den Rummelplatz der Spekulation begeben und das Personalkarussell der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands, der ARD, in den Blick genommen, das allerdings mit dem des Zweiten Deutschen Fernsehens engstens verschränkt ist.
Anlass ist der vergangene 65. Geburtstag des NDR-Intendanten Jobst Plog, der auf dem Ticket der Sozialdemokratie vor 15 Jahren in sein Amt gelangte, es sehr ordentlich ausfüllte und noch drei Jahre bleiben könnte, wenn er wollte und sollte. Das Problem ist, dass drei der vier Länder, für die der NDR als Rundfunkanstalt zuständig ist, von der CDU regiert werden. Der Artikel in der SZ liest sich streckenweise wie die Sitzordnung eines Seniorenstammtisches, aber wahrscheinlich kommt alles so, wie es dort aufgeschrieben ist. Das lässt wenigstens die Lebenserfahrung vermuten.
Während uns Mark Siemons in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG die Lebens- und Reisegewohnheiten der neuen Reichen in China vorstellt, informiert Thomas Urban in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG über das Verschwinden der polnischen Linken aus dem Parlament und der Öffentlichkeit.
"Links" ist nun allerdings in Bezug auf Polen eine etwas verworrene Standortangabe. Thomas Urban stellt klar: "Das ' Linksbündnis’ war bisher nicht links, und 'Recht und Gerechtigkeit’ ist nicht einfach rechts." Wie immer lohnt sich eine ausführliche Beschäftigung mit dem Gegenstand, wenn man den Durchblick gewinnen will.
Am 4. Februar 1936 wurde Aribert Reimann in Berlin geboren. Der siebzigste Geburtstag des weithin gefeierten Klassikers des modernen Musiktheaters ist den Zeitungen Anlass für Gratulationsartikel. In der WELT feiert Klaus Geitel den "stillen Glanz des Einzelgängers", Christiane Tewinkel im Berliner TAGESSPIEGEL den "Liederfürsten". Im Gespräch mit Jörg Königsdorf, das die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG druckt, bekennt der Komponist in aller Bescheidenheit:
"Mein Hirn ist eine Sickergrube, in der sich die Ideen offenbar selbständig entwickeln."
Reimann ist übrigens auch Mitglied der Akademie der Künste, Berlin.