Von Jens Brüning
Die "Zeit" beschäftigt sich mit dem Thema "20. Juli 1944" und veröffentlicht außerdem ein Interview mit dem niederländischen Essayisten und Sinologen Ian Buruma über "Die Wut auf den Westen". Die "SZ" erläutert den Unterschied zwischen vergangenen und gegenwärtigen Feinden. Der "Tagesspiegel" analysiert, was CDU und CSU in ihrem Wahlprogramm zu Kultur, Bildung und Werten einfiel.
Die "Zeit" beschäftigt sich mit dem Thema "20. Juli 1944" und veröffentlicht außerdem ein Interview mit dem niederländischen Essayisten und Sinologen Ian Buruma über "Die Wut auf den Westen". Die "SZ" erläutert den Unterschied zwischen vergangenen und gegenwärtigen Feinden. Der "Tagesspiegel" analysiert, was CDU und CSU in ihrem Wahlprogramm zu Kultur, Bildung und Werten einfiel.
Die Wochenzeitung DIE ZEIT bringt eine Woche vor dem eigentlichen Gedenktag eine leicht gekürzte Rede zum Thema "20. Juli 1944". Diese Rede ist insofern bemerkenswert, als sie von einer Frau gehalten wird. Caroline Neubaur ist die Enkelin des Generals Ludwig Beck, der im Falle des Gelingens des Attentats auf Adolf Hitler Staatsoberhaupt werden sollte. Nach ihm ist eine Feldjäger-Kaserne in Sonthofen benannt. Und dort wird Caroline Neubaur sagen: "Ein Gehorsam, der nicht auch den Gehorsamsbruch kennt, ist kein Gehorsam, sondern die bloße Pawlowsche Reaktion, eine reine Dressurnummer." Caroline Neubaur wird auch über den Krieg im Irak sprechen und in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass die Protagonisten dieses Waffengangs sich in Lügen verstrickten. Und sie sagt: "Die letzte Lüge in diesem Gespinst ist also die, dass man nicht gelogen hat."
Ebenfalls in der Wochenzeitung DIE ZEIT: Ein Interview mit dem niederländischen Essayisten und Sinologen Ian Buruma über "Die Wut auf den Westen". Buruma stimmt seinem Interviewer Thomas Assheuer zu, der es nicht für ausreichend hält, in den Londoner Anschlägen einen Racheakt für die Teilnahme Englands am Irak-Krieg zu sehen. Die Ursachen seien tiefer verwurzelt. Die Menschen in den arabischen Ländern hätten durch die modernen Kommunikationssysteme ein drastisches Bewusstwerden ihrer Lage erlebt. Buruma meint: "Sie fühlen ihre Rückständigkeit tiefer als früher." Daraus entwickele sich ein "revolutionärer Okzidentalismus" mit zerstörerischen Fantasien. Buruma plädiert für einen Politikwechsel im Nahen Osten und fordert: "Wir müssen die Integration vorantreiben und die Idee des muslimischen Europäers akzeptieren." In ähnlicher Weise hat sich auch Günter Grass geäußert. Der Nobelpreisträger von 1999 betonte gegenüber der Deutschen Presseagentur: "Die furchtbaren Terroranschläge sind durch nichts zu entschuldigen."
Außerdem lesen wir im Berliner TAGESSPIEGEL und in der Tageszeitung DIE WELT: "Bis heute gibt es keinen ernsthaften Versuch, dem Terrorismus das Wasser abzugraben. Das hieße zum Beispiel, Willy Brandts Nord-Süd-Bericht aus dem Jahr 1977 ernst zu nehmen." Darin wurde der wachsende Gegensatz zwischen den Industrienationen und den Ländern der so genannten Dritten Welt kritisiert. Dieser Gegensatz müsse verringert werden, forderte Günter Grass.
In der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG erläutert uns der Publizist und Schriftsteller Richard Swartz den Unterschied zwischen vergangenen und gegenwärtigen Feinden. Damals, als der Kommunismus der Feind des Westens war, ging es zwar ums Ganze, aber es gab gewisse Grenzen. Swartz merkt an: "Wir durften davon ausgehen, dass keiner im Kreml auf den Knopf drückte, weil er damit uns alle vernichtet hätte." Der neue Feind ist der Terrorismus. Von dem sagt Swartz: "Wir wissen, dass er uns bekämpft, aber nicht wirklich, was er will. Wir wissen, was er vernichten, aber nicht wirklich, was er schaffen möchte." Seine internationale Isolierung, lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, steigere seine Entschlossenheit.
Anderswo fehlt es an Entschlossenheit, zum Beispiel in den Wahlprogrammen der bundesdeutschen Parteien, die sich nun wohl bald der Wählergunst stellen werden. Im Berliner TAGESSPIEGEL analysiert Peter Siebenmorgen, was CDU und CSU zu Kultur, Bildung und Werten einfiel. Für die Tageszeitung DIE WELT fragte Eckhard Fuhr den Soziologen Ulrich Beck nach den "Lebenslügen der deutschen Politik". Zu diesen gehört die Vollbeschäftigung, sagt Beck. Alfred Hitchcock hingegen sagte – und das entnehmen wir einem Artikel der Wochenzeitung DIE ZEIT über Angela Merkel: "In jedem kleinen dicken Mann steckt ein großer dünner Mann, der verzweifelt versucht, herauszukommen."
Die Wochenzeitung DIE ZEIT bringt eine Woche vor dem eigentlichen Gedenktag eine leicht gekürzte Rede zum Thema "20. Juli 1944". Diese Rede ist insofern bemerkenswert, als sie von einer Frau gehalten wird. Caroline Neubaur ist die Enkelin des Generals Ludwig Beck, der im Falle des Gelingens des Attentats auf Adolf Hitler Staatsoberhaupt werden sollte. Nach ihm ist eine Feldjäger-Kaserne in Sonthofen benannt. Und dort wird Caroline Neubaur sagen: "Ein Gehorsam, der nicht auch den Gehorsamsbruch kennt, ist kein Gehorsam, sondern die bloße Pawlowsche Reaktion, eine reine Dressurnummer." Caroline Neubaur wird auch über den Krieg im Irak sprechen und in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass die Protagonisten dieses Waffengangs sich in Lügen verstrickten. Und sie sagt: "Die letzte Lüge in diesem Gespinst ist also die, dass man nicht gelogen hat."
Ebenfalls in der Wochenzeitung DIE ZEIT: Ein Interview mit dem niederländischen Essayisten und Sinologen Ian Buruma über "Die Wut auf den Westen". Buruma stimmt seinem Interviewer Thomas Assheuer zu, der es nicht für ausreichend hält, in den Londoner Anschlägen einen Racheakt für die Teilnahme Englands am Irak-Krieg zu sehen. Die Ursachen seien tiefer verwurzelt. Die Menschen in den arabischen Ländern hätten durch die modernen Kommunikationssysteme ein drastisches Bewusstwerden ihrer Lage erlebt. Buruma meint: "Sie fühlen ihre Rückständigkeit tiefer als früher." Daraus entwickele sich ein "revolutionärer Okzidentalismus" mit zerstörerischen Fantasien. Buruma plädiert für einen Politikwechsel im Nahen Osten und fordert: "Wir müssen die Integration vorantreiben und die Idee des muslimischen Europäers akzeptieren." In ähnlicher Weise hat sich auch Günter Grass geäußert. Der Nobelpreisträger von 1999 betonte gegenüber der Deutschen Presseagentur: "Die furchtbaren Terroranschläge sind durch nichts zu entschuldigen."
Außerdem lesen wir im Berliner TAGESSPIEGEL und in der Tageszeitung DIE WELT: "Bis heute gibt es keinen ernsthaften Versuch, dem Terrorismus das Wasser abzugraben. Das hieße zum Beispiel, Willy Brandts Nord-Süd-Bericht aus dem Jahr 1977 ernst zu nehmen." Darin wurde der wachsende Gegensatz zwischen den Industrienationen und den Ländern der so genannten Dritten Welt kritisiert. Dieser Gegensatz müsse verringert werden, forderte Günter Grass.
In der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG erläutert uns der Publizist und Schriftsteller Richard Swartz den Unterschied zwischen vergangenen und gegenwärtigen Feinden. Damals, als der Kommunismus der Feind des Westens war, ging es zwar ums Ganze, aber es gab gewisse Grenzen. Swartz merkt an: "Wir durften davon ausgehen, dass keiner im Kreml auf den Knopf drückte, weil er damit uns alle vernichtet hätte." Der neue Feind ist der Terrorismus. Von dem sagt Swartz: "Wir wissen, dass er uns bekämpft, aber nicht wirklich, was er will. Wir wissen, was er vernichten, aber nicht wirklich, was er schaffen möchte." Seine internationale Isolierung, lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, steigere seine Entschlossenheit.
Anderswo fehlt es an Entschlossenheit, zum Beispiel in den Wahlprogrammen der bundesdeutschen Parteien, die sich nun wohl bald der Wählergunst stellen werden. Im Berliner TAGESSPIEGEL analysiert Peter Siebenmorgen, was CDU und CSU zu Kultur, Bildung und Werten einfiel. Für die Tageszeitung DIE WELT fragte Eckhard Fuhr den Soziologen Ulrich Beck nach den "Lebenslügen der deutschen Politik". Zu diesen gehört die Vollbeschäftigung, sagt Beck. Alfred Hitchcock hingegen sagte – und das entnehmen wir einem Artikel der Wochenzeitung DIE ZEIT über Angela Merkel: "In jedem kleinen dicken Mann steckt ein großer dünner Mann, der verzweifelt versucht, herauszukommen."