Von Jens Brüning
Der "Tagesspiegel" berichtet von einer revolutionären Neuerung bei der ARD: Nachrichten im Stehen! In der FAZ macht sich der Chefredakteur einer Bukarester Zeitung Sorgen um die Zukunft Rumäniens in Europa, während sich der Philosoph Jürgen Habermas in der SZ um Europa selbst sorgt.
Manchmal kann einem ordentlich der Schreck in die Glieder fahren, zum Beispiel, wenn man im Berliner TAGESSPIEGEL die Schlagzeile liest:
"Aufstand in der ARD".
Hätte man nie erwartet. Trifft auch in dem Sinn nicht zu, denn es geht darum, dass die Moderatoren und Sprecher der Nachrichtenshows im Ersten nicht mehr im Sitzen zum Publikum sprechen, sondern diese Aufgabe stehend absolvieren werden. Joachim Huber und Thomas Eckert haben den demnächst ersten Chefredakteur von ARD-aktuell, Karl Gniffke, zu diesem Sachverhalt einvernommen und tragen zu unserer Bildung insofern bei, als wir erfahren, dass sich in Deutschland zwischen 22 Uhr 15 und 22 Uhr 30 drei Millionen Menschen zum Schlafen zurückziehen. Außerdem erfahren wir, dass man im Stehen mehr Muskeln beansprucht als beim Sitzen. Lesen bildet.
In Köln brennt wegen Geldes die Luft, wie wir der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG entnehmen können. Stefan Niggemeier schreibt über die Jahrestagung der Journalistenvereinigung "Netzwerk Recherche". Dort kam das Gespräch auf einen Fall von Schleichwerbung, der das öffentlich-rechtliche Fernsehen sehr schlecht aussehen lässt. Der FAZ-Autor vermutet allerdings zu Recht, dass die verordnete Werbebefreiung der öffentlich-rechtlichen Programme den Druck der Werbungstreibenden auf die Produzenten nur noch verstärkte.
In der Tageszeitung DIE WELT schreibt Hanns-Georg Rodek unter dem Titel "Die Army ist käuflich" über die Zusammenarbeit zwischen Hollywood und dem Pentagon in Sachen Kriegsfilm. Es geht dabei nicht um die Platzierung des Produkts Krieg im Kino. Es geht darum, wer von der Armee unterstützt wird und wer nicht. Im Pentagon sitzt ein Offizier, der Drehbücher liest und dann sagt, ob das Militär teuer oder preiswert oder gar nicht für die Statisterie und die Bereitstellung von Panzern und Flugzeugträgern zur Verfügung steht.
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG bringt einen ausführlichen Aufsatz von Jürgen Habermas über die jüngsten Wendungen der europäischen Geschichte. Es fehle an einer "Perspektive, aus der die Leute erkennen könnten, warum Europa jetzt eine Verfassung braucht", schreibt der 76-jährige Soziologe und Philosoph. Der Protest der Wähler habe sich "gegen die politische Klasse im Ganzen gerichtet."
Auch die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG sorgt sich um Europas Zukunft. Dort schreibt der Chefredakteur eines Bukarester Wochenmagazins über die Befürchtungen der Rumänen,
"dass die negative Abstimmung der Franzosen und Niederländer als Vorwand benutzt wird, die Integration Rumäniens und Bulgariens zu blockieren oder aufzuschieben, während der wahre Grund die zu hohen Kosten sind, die zu tragen man im Westen nicht mehr gewillt ist."
Noch keimt Hoffnung, da die Rumänen darin geübt sind, Schwierigkeiten durchzustehen.
Hingegen mehren sich die Nachrufe auf Deutschlands rot-grünes Regierungsbündnis. Im Berliner TAGESSPIEGEL schreibt Chefreporter Harald Martenstein unter dem Titel "Zwei linke Hände":
"Die Typen kamen zu spät oder gar nicht, die abgelieferte Arbeit war mies, und man durfte sich nicht mal beschweren, denn dann wurden sie sauer und warfen sofort alles hin."
Das waren natürlich die alternativen oder autonomen Handwerker aus Martensteins Vergangenheit. Sein Resümee steht gleich unter dem Titel:
"Kulturell ist Rot-Grün eine Erfolgsgeschichte – politisch haben es die Achtundsechziger nicht geschafft."
"Aufstand in der ARD".
Hätte man nie erwartet. Trifft auch in dem Sinn nicht zu, denn es geht darum, dass die Moderatoren und Sprecher der Nachrichtenshows im Ersten nicht mehr im Sitzen zum Publikum sprechen, sondern diese Aufgabe stehend absolvieren werden. Joachim Huber und Thomas Eckert haben den demnächst ersten Chefredakteur von ARD-aktuell, Karl Gniffke, zu diesem Sachverhalt einvernommen und tragen zu unserer Bildung insofern bei, als wir erfahren, dass sich in Deutschland zwischen 22 Uhr 15 und 22 Uhr 30 drei Millionen Menschen zum Schlafen zurückziehen. Außerdem erfahren wir, dass man im Stehen mehr Muskeln beansprucht als beim Sitzen. Lesen bildet.
In Köln brennt wegen Geldes die Luft, wie wir der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG entnehmen können. Stefan Niggemeier schreibt über die Jahrestagung der Journalistenvereinigung "Netzwerk Recherche". Dort kam das Gespräch auf einen Fall von Schleichwerbung, der das öffentlich-rechtliche Fernsehen sehr schlecht aussehen lässt. Der FAZ-Autor vermutet allerdings zu Recht, dass die verordnete Werbebefreiung der öffentlich-rechtlichen Programme den Druck der Werbungstreibenden auf die Produzenten nur noch verstärkte.
In der Tageszeitung DIE WELT schreibt Hanns-Georg Rodek unter dem Titel "Die Army ist käuflich" über die Zusammenarbeit zwischen Hollywood und dem Pentagon in Sachen Kriegsfilm. Es geht dabei nicht um die Platzierung des Produkts Krieg im Kino. Es geht darum, wer von der Armee unterstützt wird und wer nicht. Im Pentagon sitzt ein Offizier, der Drehbücher liest und dann sagt, ob das Militär teuer oder preiswert oder gar nicht für die Statisterie und die Bereitstellung von Panzern und Flugzeugträgern zur Verfügung steht.
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG bringt einen ausführlichen Aufsatz von Jürgen Habermas über die jüngsten Wendungen der europäischen Geschichte. Es fehle an einer "Perspektive, aus der die Leute erkennen könnten, warum Europa jetzt eine Verfassung braucht", schreibt der 76-jährige Soziologe und Philosoph. Der Protest der Wähler habe sich "gegen die politische Klasse im Ganzen gerichtet."
Auch die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG sorgt sich um Europas Zukunft. Dort schreibt der Chefredakteur eines Bukarester Wochenmagazins über die Befürchtungen der Rumänen,
"dass die negative Abstimmung der Franzosen und Niederländer als Vorwand benutzt wird, die Integration Rumäniens und Bulgariens zu blockieren oder aufzuschieben, während der wahre Grund die zu hohen Kosten sind, die zu tragen man im Westen nicht mehr gewillt ist."
Noch keimt Hoffnung, da die Rumänen darin geübt sind, Schwierigkeiten durchzustehen.
Hingegen mehren sich die Nachrufe auf Deutschlands rot-grünes Regierungsbündnis. Im Berliner TAGESSPIEGEL schreibt Chefreporter Harald Martenstein unter dem Titel "Zwei linke Hände":
"Die Typen kamen zu spät oder gar nicht, die abgelieferte Arbeit war mies, und man durfte sich nicht mal beschweren, denn dann wurden sie sauer und warfen sofort alles hin."
Das waren natürlich die alternativen oder autonomen Handwerker aus Martensteins Vergangenheit. Sein Resümee steht gleich unter dem Titel:
"Kulturell ist Rot-Grün eine Erfolgsgeschichte – politisch haben es die Achtundsechziger nicht geschafft."