Von Jens Brüning
Die "Süddeutsche Zeitung" geht der Frage nach, warum der eine Minister ein Medienstar wird und der andere nicht. In der "Welt" spricht Mathias Döpfner mit dem Dirigenten Christian Thielemann.
"57 Journalisten wurden wegen ihres Berufs oder während ihrer Arbeit ermordet", lesen wir in der TAGESZEITUNG, kurz TAZ. Thomas Strothjohann referiert die Jahresbilanz der Organisation "Reporter ohne Grenzen" und weiß auch positive Aspekte hervorzuheben: "Weniger Journalisten als in den vergangenen Jahren wurden in Kriegszonen getötet." Wir lesen in der TAZ:
"Dass 2010 weniger Journalisten umgebracht wurden als 2009, liegt weniger an einer Verbesserung der Gesamtsituation als daran, dass 2009 im Dezember auf den Philippinen 32 Journalisten an einem Tag ermordet wurden."
Weiterhin schlägt zu Buche, dass lebendige Journalisten inzwischen zu einer Art Handelsgut geworden sind. "Journalisten werden zunehmend als eine Art Verhandlungsmasse betrachtet", lesen wir in der TAGESZEITUNG,
"Entführer nehmen Geiseln, um ihre Verbrechen zu finanzieren, Regierungen zur Erfüllung ihrer Forderungen zu bewegen und ihre Botschaften öffentlich zu machen."
"Selbst seine Splitterschutzweste macht was her", lesen wir nun in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, in der jener berühmte Reporter für die Geheimnisse der Großen und Mächtigen, Hans Leyendecker, der Frage nachgeht, warum der eine Minister zum Medienstar wurde, der andere aber nicht. Der eine war durch die Dienstreisekleidung bereits ausreichend benannt: Karl-Theodor zu Guttenberg. "Er war der perfekte Mann aus dem Krieg", lobt Leyendecker. Der andere hingegen hat Pech gehabt:
"Bei ihm reicht es nicht einmal für die engere Wahl zum Krawattenmann des Jahres."
Das liegt wahrscheinlich an seinem Umgang: Krankenkassen, Ärztekammern und solche Grusel-Organisationen. Hans Leyendecker nennt ihn in der SZ:
"Der frühere Truppenarzt und heutige Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler."
Wir wollen das nicht vertiefen. Nur soviel noch:
"In anderthalb Jahren hat sie es bei "Bild" auf rund drei Dutzend größere Geschichten gebracht – mehr als Rösler."
Und auch das noch: "Wenn er Probleme bekommen sollte, dann wegen Stephanie." Hans Leyendecker verweist in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG mit diesen dürren Worten auf die Duplizität des Medienereignisses zu Guttenberg. KT und Stephanie, die sind einfach nicht zu toppen. Die Röslers haben übrigens Zwillinge.
Im Berliner TAGESSSPIEGEL wird das Jahresende mit einem launigen "Debatten-Führer für Deutschland" eingeläutet. Mit dabei: KT und Stephanie.
"So ein Königshaus unter Karl-Theodor I. hätte es in sich","
schreibt Jan Schulz-Ojala, "und Platz für alle." Es geht recht eigentlich um die wegen der zunehmenden Wahlunlust naheliegende Wiedereinführung der erblichen Monarchie. Aber Stänkerer gibt es ja immer. Wir lesen im TAGESSPIEGEL:
""Die schärfste Gegenposition vertritt bis zuletzt die Linke, deren Landesverband Saar selber hätte den König stellen wollen. Und Henryk M. Broder, aber der ist eh immer dagegen."
Womit wir bei der Tageszeitung DIE WELT gelandet sind, deren jüngster Erwerb der Vielzweck-Kolumnist Henryk M. Broder ist. Er erzählt vom "Club der Anonymen Intellektuellen". Broder ist Mitglied, nachdem er auf sieben von zehn Fragen die richtige Antwort wusste. Eine Frage ging so:
"Wo werden Patienten behandelt? In der Praxis oder in der Theorie?"
Hätten Sie’s gewusst? Und genauso ist die dreispaltige Kolumne.
Mathias Döpfner war auch einmal Journalist. Nun steht er an der Spitze des Springer-Konzerns und darf ab und an ein Interview für die Tageszeitung DIE WELT führen. Da Musik-affin, hat er sich den Dirigenten Christian Thielemann ausgesucht. Döpfner fragte: "Wollte Wagner Schönheit?" Thielemann antwortete:
"Aber natürlich, sonst hätte er nicht Seidenunterhosen getragen."
"Dass 2010 weniger Journalisten umgebracht wurden als 2009, liegt weniger an einer Verbesserung der Gesamtsituation als daran, dass 2009 im Dezember auf den Philippinen 32 Journalisten an einem Tag ermordet wurden."
Weiterhin schlägt zu Buche, dass lebendige Journalisten inzwischen zu einer Art Handelsgut geworden sind. "Journalisten werden zunehmend als eine Art Verhandlungsmasse betrachtet", lesen wir in der TAGESZEITUNG,
"Entführer nehmen Geiseln, um ihre Verbrechen zu finanzieren, Regierungen zur Erfüllung ihrer Forderungen zu bewegen und ihre Botschaften öffentlich zu machen."
"Selbst seine Splitterschutzweste macht was her", lesen wir nun in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, in der jener berühmte Reporter für die Geheimnisse der Großen und Mächtigen, Hans Leyendecker, der Frage nachgeht, warum der eine Minister zum Medienstar wurde, der andere aber nicht. Der eine war durch die Dienstreisekleidung bereits ausreichend benannt: Karl-Theodor zu Guttenberg. "Er war der perfekte Mann aus dem Krieg", lobt Leyendecker. Der andere hingegen hat Pech gehabt:
"Bei ihm reicht es nicht einmal für die engere Wahl zum Krawattenmann des Jahres."
Das liegt wahrscheinlich an seinem Umgang: Krankenkassen, Ärztekammern und solche Grusel-Organisationen. Hans Leyendecker nennt ihn in der SZ:
"Der frühere Truppenarzt und heutige Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler."
Wir wollen das nicht vertiefen. Nur soviel noch:
"In anderthalb Jahren hat sie es bei "Bild" auf rund drei Dutzend größere Geschichten gebracht – mehr als Rösler."
Und auch das noch: "Wenn er Probleme bekommen sollte, dann wegen Stephanie." Hans Leyendecker verweist in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG mit diesen dürren Worten auf die Duplizität des Medienereignisses zu Guttenberg. KT und Stephanie, die sind einfach nicht zu toppen. Die Röslers haben übrigens Zwillinge.
Im Berliner TAGESSSPIEGEL wird das Jahresende mit einem launigen "Debatten-Führer für Deutschland" eingeläutet. Mit dabei: KT und Stephanie.
"So ein Königshaus unter Karl-Theodor I. hätte es in sich","
schreibt Jan Schulz-Ojala, "und Platz für alle." Es geht recht eigentlich um die wegen der zunehmenden Wahlunlust naheliegende Wiedereinführung der erblichen Monarchie. Aber Stänkerer gibt es ja immer. Wir lesen im TAGESSPIEGEL:
""Die schärfste Gegenposition vertritt bis zuletzt die Linke, deren Landesverband Saar selber hätte den König stellen wollen. Und Henryk M. Broder, aber der ist eh immer dagegen."
Womit wir bei der Tageszeitung DIE WELT gelandet sind, deren jüngster Erwerb der Vielzweck-Kolumnist Henryk M. Broder ist. Er erzählt vom "Club der Anonymen Intellektuellen". Broder ist Mitglied, nachdem er auf sieben von zehn Fragen die richtige Antwort wusste. Eine Frage ging so:
"Wo werden Patienten behandelt? In der Praxis oder in der Theorie?"
Hätten Sie’s gewusst? Und genauso ist die dreispaltige Kolumne.
Mathias Döpfner war auch einmal Journalist. Nun steht er an der Spitze des Springer-Konzerns und darf ab und an ein Interview für die Tageszeitung DIE WELT führen. Da Musik-affin, hat er sich den Dirigenten Christian Thielemann ausgesucht. Döpfner fragte: "Wollte Wagner Schönheit?" Thielemann antwortete:
"Aber natürlich, sonst hätte er nicht Seidenunterhosen getragen."