Von Jens Brüning
Die "Berliner Zeitung" beschäftigt sich mit Ex-Fußballstar Diego Maradona und einem Gestaltungswettbewerb für das Grab des Dichters Heinrich von Kleist. Mehrere Feuilletons werten die Wahl Christian Wulffs zum Bundespräsidenten aus.
"Der Hund von Diego heißt Bella, die Schöne", lesen wir in der FRANKFURTER RUNDSCHAU. Die Tatsache ist uns nicht ganz neu, denn wir lasen sie bereits am 16. Juni in der BERLINER ZEITUNG, welche ja in enger Kooperation mit dem Blatt aus Frankfurt arbeitet. Man kann sich immer gut herausreden. Im Fernsehen wiederholen sie ja auch alle Naslang irgendetwas. Das können wir auch. Wir sagten vor 14 Tagen: 'Viel Charisma hat der Trainer und Dichter Diego Maradona. Ihm widmet das Feuilleton der BERLINER ZEITUNG seinen Aufmacher, geschrieben vom argentinischen Schriftsteller Ariel Magnus. Wir erfahren wichtige Einzelheiten, zum Beispiel, warum der Ballkünstler sich einen Bart wachsen ließ: Sein Hund biss ihn in die Oberlippe, "weshalb er genäht werden musste und man ihm empfohlen hat, sich für eine Weile an dieser Stelle nicht zu rasieren." Da hätte es ein Schnauz getan, aber Schnurrbärte tragen in Argentinien Militärs und Polizisten.’ Maradona hat nur noch neun Tage bei der Fußballweltmeisterschaft zu tun, es sei denn, seine Mannschaft verliert am Sonnabend gegen Herrn Löws Equipe.
Ebenfalls in beiden Zeitungen, also in der BERLINER ZEITUNG und in der FRANKFURTER RUNDSCHAU, sorgen sich Peter Michalzik und Nicolai Sykosch: "Was tun mit Kleists Grab?" Der Mann, dem nach eigener Einschätzung auf Erden nicht zu helfen war, entleibte sich, nachdem er seine Begleiterin Henriette Vogel auf eigenen Wunsch erschossen hatte, am Berliner Wannsee. Dort gibt es ein Grabmal, das vielleicht nicht genau an der Stelle steht, wo man die beiden begrub. Wir lesen:
"In den Akten zu Kleists Tod ist die Entfernung des Todesortes mit 100 Schritt von der Chaussee zwischen Berlin und Potsdam angegeben, das entspricht etwa 75 Metern. Das jetzige Grab liegt 245 Meter von der Chaussee entfernt."
Es sieht nicht besonders gepflegt aus, klagen die beiden Autoren in den beiden Zeitungen, aber immerhin: "Kleist ist am Kleinen Wannsee, wie nirgendwo sonst, präsent." Das soll so bleiben. Ein Gestaltungswettbewerb für den Ort ist angedacht.
Alle Gazetten kommentieren die Mittwochs-Wahl. Arno Widmann klagt in der FRANKFURTER RUNDSCHAU: "Es ist doch nicht wirklich eine frohe Botschaft, wenn man sagen muss, diese Regierung wird niemals an der Opposition scheitern." Ja, Widmann schreibt auch, dass diese Regierung dieses Scheitern schon selbst besorgen werde, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, "dass es nicht um unterschiedliche Politiken geht, sondern darum, wer dieselbe Botschaft in ergreifenderen Reden vermitteln kann."
Patrick Bahners vergleicht in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG die Lage im Berliner Reichstag mit der von vor 20 Jahren im Londoner Westminster-Parlament. Damals scheiterte die "Eiserne Lady" Margaret Thatcher an den eigenen Leuten. Bahners fragt: "Sollte es so sein, dass die Kanzlerin auch in der internen Kommunikation zu verstehen gibt, dass sie sich nichts vormachen lässt und keine Ratschläge braucht?" Das wäre verhängnisvoll – für die Kanzlerin – meint Bahners in der FAZ. Spannend war der Wahltag allemal, meinen Matthias Kalle und Joachim Huber im Berliner TAGESSPIEGEL. Gebannt saßen sie vor den Fernsehschirmen in der Redaktion und bewunderten die Leistungsfähigkeit der alten Tante ARD: "Wie ein Spinnennetz hatte sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen über den Ort des Geschehens, den Reichstag, gelegt." Den Krimi, den sie sahen, sah auch Gereon Asmuth. Allerdings auf der Videowand vor dem Reichstag. Und nun berichtet er in der TAGESZEITUNG, kurz TAZ:
"Als Lammert die hohe Zahl der Enthaltungen bekannt gab und somit klar war, dass die Linkspartei nicht für Gauck votiert hatte, gab es nichts als ‚Buh’ und ‚Pfui’-Rufe. Vor dem Reichstag. Aber nicht in der ARD."
Ebenfalls in beiden Zeitungen, also in der BERLINER ZEITUNG und in der FRANKFURTER RUNDSCHAU, sorgen sich Peter Michalzik und Nicolai Sykosch: "Was tun mit Kleists Grab?" Der Mann, dem nach eigener Einschätzung auf Erden nicht zu helfen war, entleibte sich, nachdem er seine Begleiterin Henriette Vogel auf eigenen Wunsch erschossen hatte, am Berliner Wannsee. Dort gibt es ein Grabmal, das vielleicht nicht genau an der Stelle steht, wo man die beiden begrub. Wir lesen:
"In den Akten zu Kleists Tod ist die Entfernung des Todesortes mit 100 Schritt von der Chaussee zwischen Berlin und Potsdam angegeben, das entspricht etwa 75 Metern. Das jetzige Grab liegt 245 Meter von der Chaussee entfernt."
Es sieht nicht besonders gepflegt aus, klagen die beiden Autoren in den beiden Zeitungen, aber immerhin: "Kleist ist am Kleinen Wannsee, wie nirgendwo sonst, präsent." Das soll so bleiben. Ein Gestaltungswettbewerb für den Ort ist angedacht.
Alle Gazetten kommentieren die Mittwochs-Wahl. Arno Widmann klagt in der FRANKFURTER RUNDSCHAU: "Es ist doch nicht wirklich eine frohe Botschaft, wenn man sagen muss, diese Regierung wird niemals an der Opposition scheitern." Ja, Widmann schreibt auch, dass diese Regierung dieses Scheitern schon selbst besorgen werde, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, "dass es nicht um unterschiedliche Politiken geht, sondern darum, wer dieselbe Botschaft in ergreifenderen Reden vermitteln kann."
Patrick Bahners vergleicht in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG die Lage im Berliner Reichstag mit der von vor 20 Jahren im Londoner Westminster-Parlament. Damals scheiterte die "Eiserne Lady" Margaret Thatcher an den eigenen Leuten. Bahners fragt: "Sollte es so sein, dass die Kanzlerin auch in der internen Kommunikation zu verstehen gibt, dass sie sich nichts vormachen lässt und keine Ratschläge braucht?" Das wäre verhängnisvoll – für die Kanzlerin – meint Bahners in der FAZ. Spannend war der Wahltag allemal, meinen Matthias Kalle und Joachim Huber im Berliner TAGESSPIEGEL. Gebannt saßen sie vor den Fernsehschirmen in der Redaktion und bewunderten die Leistungsfähigkeit der alten Tante ARD: "Wie ein Spinnennetz hatte sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen über den Ort des Geschehens, den Reichstag, gelegt." Den Krimi, den sie sahen, sah auch Gereon Asmuth. Allerdings auf der Videowand vor dem Reichstag. Und nun berichtet er in der TAGESZEITUNG, kurz TAZ:
"Als Lammert die hohe Zahl der Enthaltungen bekannt gab und somit klar war, dass die Linkspartei nicht für Gauck votiert hatte, gab es nichts als ‚Buh’ und ‚Pfui’-Rufe. Vor dem Reichstag. Aber nicht in der ARD."