Von Jens Brüning
Die "FR" bespricht Hans-Jürgen Linkes Buch "Schwarzbuch Deutsche Bahn". Die "SZ" berichtet über einen Prozess gegen die usbekische Fotografin Umida Achmedowa. Die "WELT" befasst sich mit der jahrzehntelang verschollenen Urversion von Fritz Langs "Metropolis".
"Warum darf die Bahn tun, was sie will", lesen wir in der "FRANKFURTER RUNDSCHAU", "obwohl sie nicht tut, was sie wollen sollte?" Hans-Jürgen Linke hat ein neues Buch gelesen, das von Christian Esser und Astrid Randerath im Verlag C. Bertelsmann erscheint und den Titel trägt: "Schwarzbuch Deutsche Bahn". Es ist eine ziemlich düstere Geschichte. Wir lesen zum Beispiel: "Kundenzufriedenheit kann vorkommen, ist aber nicht Betriebsziel und sollte vor allem keine Kosten verursachen." Man hatte so etwas schon lange geahnt, hoffte aber, dass es sich mit dem Wechsel an der Spitze des an die Börse strebenden Unternehmens ändere. Nun aber lesen wir in der "FRANKFURTER RUNDSCHAU":
"Man sollte sich vom verbindlicheren Auftreten nicht darüber hinwegtäuschen lassen, dass sich unter Rüdiger Grube nichts geändert hat."
Linker Rat in der "FR":
"Wo es noch Bahnhöfe gibt mit einer Bahnhofsbuchhandlung darin, sollte dieses Buch in großen Stapeln ausliegen, damit es in allen verspäteten Zügen gelesen werden kann."
In der "SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG" berichtet Sonja Zekri von einem Prozess gegen eine Fotografin. "Man wirft mir Verleumdung mit dem Ziel der Beleidigung des usbekischen Volkes vor", schrieb Umida Achmedowa in einer Mail aus Taschkent. Was ist die Straftat? Die Fotografin hatte einen Fotoband mit 100 Fotos veröffentlicht. Sonja Zekri schreibt: "Eine Chronik des Alltags, in dem geheiratet und geputzt wird, Kinder spielen und Männer beten." Alles ganz normal. Aber, so argumentiert die usbekische Staatsanwaltschaft:
"Achmedowas Bilder hatten weinende Jungen bei einer Beschneidung gezeigt, eine weinende Braut, die ihren Vater umarmt, alles Schwarzmalerei, alles beleidigend, verleumderisch, justiziabel."
Man dachte immer, die Menschen hätten andere Sorgen. Aber wenn Knaben und Bräute nicht weinend gezeigt werden dürfen, hat man zwischen Aral-See und Fergana-Tal wirklich ein Problem.
Probleme gab es jahrzehntelang mit dem Film "Metropolis". Der Stummfilm war 1927 von Fritz Lang für die UFA gedreht worden und nach der Uraufführung alsbald in seiner ursprünglichen Form in der Versenkung verschwunden. Eine dem Urfilm angepasste Fassung ist seit 2005 auf dem DVD-Markt. Zur diesjährigen Berlinale gibt es eine neue Fassung. Sie entstand nach dem Fund einer Kopie des Originals in Argentinien und konnte mit Hilfe der erhaltenen Filmmusik-Partitur rekonstruiert werden. Manuel Brug schreibt in der Tageszeitung "DIE WELT": "Erstmals wurde eine Partitur der Schlüssel für die Filmarchäologen." Denn bei "Metropolis" war der Komponist Gottfried Huppertz von Anfang an in die Arbeit einbezogen worden. "Bild und Klang waren hier von Anfang an weit enger verbunden als bei anderen Stummfilmen." In der "WELT" lesen wir, was Komponisten ehedem zu tun hatten:
"Als Produzenten von emotionalem Leim hatten sie das klingende Unterfutter zu liefern, das die Zuschauer zusätzlich begeistern oder verstören sollte."
Anlässlich der 60. Berlinale erinnert Kerstin Decker im Berliner "TAGESSPIEGEL" daran, dass auch Progress, der Filmverleih der DDR, in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feiert. "Wer hätte 1990 vom Defa-Erbe als Schatz gesprochen?", fragt Decker und fügt an: "Und wer hätte darauf wetten wollen, dass ausgerechnet Progress, der Staatsmonopolist, überleben würde?"
Jens Balzer hat für die "BERLINER ZEITUNG" schon mal in das Programmheft der Berlinale geschaut. Unter anderem fand er eine Ankündigung für Thomas Vinterbergs Film "Submarino":
"Als ihre Mutter stirbt, begegnen sich zwei Brüder wieder. Der eine ertränkt seine Sorgen im Alkohol, der andere ist heroinabhängig."
"Man sollte sich vom verbindlicheren Auftreten nicht darüber hinwegtäuschen lassen, dass sich unter Rüdiger Grube nichts geändert hat."
Linker Rat in der "FR":
"Wo es noch Bahnhöfe gibt mit einer Bahnhofsbuchhandlung darin, sollte dieses Buch in großen Stapeln ausliegen, damit es in allen verspäteten Zügen gelesen werden kann."
In der "SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG" berichtet Sonja Zekri von einem Prozess gegen eine Fotografin. "Man wirft mir Verleumdung mit dem Ziel der Beleidigung des usbekischen Volkes vor", schrieb Umida Achmedowa in einer Mail aus Taschkent. Was ist die Straftat? Die Fotografin hatte einen Fotoband mit 100 Fotos veröffentlicht. Sonja Zekri schreibt: "Eine Chronik des Alltags, in dem geheiratet und geputzt wird, Kinder spielen und Männer beten." Alles ganz normal. Aber, so argumentiert die usbekische Staatsanwaltschaft:
"Achmedowas Bilder hatten weinende Jungen bei einer Beschneidung gezeigt, eine weinende Braut, die ihren Vater umarmt, alles Schwarzmalerei, alles beleidigend, verleumderisch, justiziabel."
Man dachte immer, die Menschen hätten andere Sorgen. Aber wenn Knaben und Bräute nicht weinend gezeigt werden dürfen, hat man zwischen Aral-See und Fergana-Tal wirklich ein Problem.
Probleme gab es jahrzehntelang mit dem Film "Metropolis". Der Stummfilm war 1927 von Fritz Lang für die UFA gedreht worden und nach der Uraufführung alsbald in seiner ursprünglichen Form in der Versenkung verschwunden. Eine dem Urfilm angepasste Fassung ist seit 2005 auf dem DVD-Markt. Zur diesjährigen Berlinale gibt es eine neue Fassung. Sie entstand nach dem Fund einer Kopie des Originals in Argentinien und konnte mit Hilfe der erhaltenen Filmmusik-Partitur rekonstruiert werden. Manuel Brug schreibt in der Tageszeitung "DIE WELT": "Erstmals wurde eine Partitur der Schlüssel für die Filmarchäologen." Denn bei "Metropolis" war der Komponist Gottfried Huppertz von Anfang an in die Arbeit einbezogen worden. "Bild und Klang waren hier von Anfang an weit enger verbunden als bei anderen Stummfilmen." In der "WELT" lesen wir, was Komponisten ehedem zu tun hatten:
"Als Produzenten von emotionalem Leim hatten sie das klingende Unterfutter zu liefern, das die Zuschauer zusätzlich begeistern oder verstören sollte."
Anlässlich der 60. Berlinale erinnert Kerstin Decker im Berliner "TAGESSPIEGEL" daran, dass auch Progress, der Filmverleih der DDR, in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feiert. "Wer hätte 1990 vom Defa-Erbe als Schatz gesprochen?", fragt Decker und fügt an: "Und wer hätte darauf wetten wollen, dass ausgerechnet Progress, der Staatsmonopolist, überleben würde?"
Jens Balzer hat für die "BERLINER ZEITUNG" schon mal in das Programmheft der Berlinale geschaut. Unter anderem fand er eine Ankündigung für Thomas Vinterbergs Film "Submarino":
"Als ihre Mutter stirbt, begegnen sich zwei Brüder wieder. Der eine ertränkt seine Sorgen im Alkohol, der andere ist heroinabhängig."