Von Gregor Sander
Der Historiker Hans-Ulrich Wehler poltert in der Zeit" gegen sämtliche Blockierer der Frauenquote. Außerdem spekulieren die Feuilletons über den noch unbekannten Erwachsenenroman der Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling. Der "Tagesspiegel" rezensiert - mit Begeisterung - das neue Seed-Album.
"Das Ende des bornierten Machotums"
Das ist keine Tatsache, sondern eine Überschrift in der Wochenzeitung DIE ZEIT. Der Historiker Hans-Ulrich Wehler poltert:
"Die unheilige Allianz zur Torpedierung einer gesetzlichen Frauenquote in den Vorständen und Aufsichtsräten hat einen fatalen Erfolg erzielt. Unter dem massiven Druck der FDP, die schon deshalb an der Fünfprozenthürde scheitern sollte, aber auch einer Leitfigur reaktionärer Politik wie Familienministerin Schröder hat Bundeskanzlerin Merkel zunächst einmal die Weichen für die Blockade einer gesetzlich fixierten Quote gestellt, da sie der CDU/CSU die ominöse Flexibilitätsquote, dieses Lieblingskind der Macho-Netzwerke, als Beschlusslage empfohlen hat."
Wehler empfiehlt einen Blick in die Fachliteratur zu den bestehenden Frauenquoten in Skandinavien, England, oder Frankreich.
"Unter dem Strich tritt aus den Ergebnissen dieser Studien hervor, dass Frauen Leitungsfunktionen mindestens so gut, wenn nicht sogar besser als Männer ausfüllen können. Denn sie sind teambewusster, kommunikativer, innovativer, planungsfähiger, wenn sie auf Entscheidungspositionen operieren. Vor allem aber erwirtschaften sie, last, but not least, eine höhere Rendite für ihre Unternehmen, als das die Männerrunde vor ihnen getan hat."
Wohin die Reise gehen wird, steht für den Historiker Wehler in der ZEIT längst fest.
"Die Opposition aus der bornierten Männerwelt der FDP, von Ministerin Schröder auf ihrem neuen Irrweg und einer kurzatmig nachgebenden Kanzlerin hat so nur zu einem Pyrrhussieg geführt. Denn die realistisch denkende Mehrheit des Parlaments wird in absehbarer Zeit die überfällige Entscheidung zugunsten von Ursula von der Leyen durchsetzen."
Wie erfolgreich eine Frau sein kann, hat J.K. Rowling der ganzen Welt mit ihren Harry-Potter-Büchern bewiesen. Am Donnerstag, so berichtet Barbara Klimke in der FRANKFURTER RUNDSCHAU, erscheint nun ihr erster Roman für Erwachsene: "Ein plötzlicher Todesfall".
"Auch diesmal also wurden vorab,"
wie schon bei den Potterbüchern,
"keine Rezensionsexemplare verschickt, angeblich aus Angst vor Raubkopien. Ein Reporter des US-Magazins New Yorker, dem die Autorin im August ein seltenes Interview gewährte, durfte sein Exemplar nur in den Verlagsräumen lesen. Eine Journalistin des Guardian, auch eine Auserwählte, berichtet, dass sie vor der Lektüre mehr juristische Dokumente unterschreiben musste als bei einem Immobilienkauf. Die Mühe, findet sie freilich, habe sich gelohnt."
Auch wenn über die Handlung des Romans noch so gut wie nichts bekannt ist, weiß die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG Folgendes zu berichten:
"Die britischen Buchmacher haben jetzt schon die Regie-Favoriten für eine mögliche Verfilmung des Sittengemäldes ausgemacht: Shakespeare-Experte Kenneth Branagh und die Schottin Lynne (Linn) Ramsay (Rämmsi) führen gleichauf mit einer Quote von 4 zu 1."
Ebenfalls in die Zukunft blickt Nadine Lange im Berliner TAGESSPIEGEL. Sie durfte vorab, das neue Album der Berliner Band SEEED hören, das am Freitag erscheint. SEEED, das ist das elfköpfige Bandkollektiv um Peter Fox, der bürgerlich Pierre Baigorry heißt.
"Ein Höhepunkt ist das größtenteils von Pierre Baigorry gesungene 'Augenbling', das an seine 'Stadtaffe'-Platte erinnert. Im Text hat er sogar eine Anspielung auf seinen Hit 'Schwarz zu Blau' eingebaut: 'Aus dem Nichts wurde Schwarz zu Bunt / Aus dem Platz an der Bar wurde Haus und Hund'. Dazu bollert ein kraftvoller Beat, die E-Gitarre scheint von 'Guten Tag' der Berliner Kollegen 'Wir sind Helden' inspiriert zu sein, obendrauf kommt eine fette Bläser-Fanfare. Eine Nummer mit Hitgarantie – schon, weil sich die Zeile 'Deine Augen machen bling-bling, alles ist vergessen' so erbarmungslos im Kopf festkrallt."
Wenn das stimmt, dann wissen wir also jetzt schon, was in ein paar Wochen überall gesummt, gepfiffen und gesungen wird. Vom Kindergarten bis zum Seniorenheim.
Das ist keine Tatsache, sondern eine Überschrift in der Wochenzeitung DIE ZEIT. Der Historiker Hans-Ulrich Wehler poltert:
"Die unheilige Allianz zur Torpedierung einer gesetzlichen Frauenquote in den Vorständen und Aufsichtsräten hat einen fatalen Erfolg erzielt. Unter dem massiven Druck der FDP, die schon deshalb an der Fünfprozenthürde scheitern sollte, aber auch einer Leitfigur reaktionärer Politik wie Familienministerin Schröder hat Bundeskanzlerin Merkel zunächst einmal die Weichen für die Blockade einer gesetzlich fixierten Quote gestellt, da sie der CDU/CSU die ominöse Flexibilitätsquote, dieses Lieblingskind der Macho-Netzwerke, als Beschlusslage empfohlen hat."
Wehler empfiehlt einen Blick in die Fachliteratur zu den bestehenden Frauenquoten in Skandinavien, England, oder Frankreich.
"Unter dem Strich tritt aus den Ergebnissen dieser Studien hervor, dass Frauen Leitungsfunktionen mindestens so gut, wenn nicht sogar besser als Männer ausfüllen können. Denn sie sind teambewusster, kommunikativer, innovativer, planungsfähiger, wenn sie auf Entscheidungspositionen operieren. Vor allem aber erwirtschaften sie, last, but not least, eine höhere Rendite für ihre Unternehmen, als das die Männerrunde vor ihnen getan hat."
Wohin die Reise gehen wird, steht für den Historiker Wehler in der ZEIT längst fest.
"Die Opposition aus der bornierten Männerwelt der FDP, von Ministerin Schröder auf ihrem neuen Irrweg und einer kurzatmig nachgebenden Kanzlerin hat so nur zu einem Pyrrhussieg geführt. Denn die realistisch denkende Mehrheit des Parlaments wird in absehbarer Zeit die überfällige Entscheidung zugunsten von Ursula von der Leyen durchsetzen."
Wie erfolgreich eine Frau sein kann, hat J.K. Rowling der ganzen Welt mit ihren Harry-Potter-Büchern bewiesen. Am Donnerstag, so berichtet Barbara Klimke in der FRANKFURTER RUNDSCHAU, erscheint nun ihr erster Roman für Erwachsene: "Ein plötzlicher Todesfall".
"Auch diesmal also wurden vorab,"
wie schon bei den Potterbüchern,
"keine Rezensionsexemplare verschickt, angeblich aus Angst vor Raubkopien. Ein Reporter des US-Magazins New Yorker, dem die Autorin im August ein seltenes Interview gewährte, durfte sein Exemplar nur in den Verlagsräumen lesen. Eine Journalistin des Guardian, auch eine Auserwählte, berichtet, dass sie vor der Lektüre mehr juristische Dokumente unterschreiben musste als bei einem Immobilienkauf. Die Mühe, findet sie freilich, habe sich gelohnt."
Auch wenn über die Handlung des Romans noch so gut wie nichts bekannt ist, weiß die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG Folgendes zu berichten:
"Die britischen Buchmacher haben jetzt schon die Regie-Favoriten für eine mögliche Verfilmung des Sittengemäldes ausgemacht: Shakespeare-Experte Kenneth Branagh und die Schottin Lynne (Linn) Ramsay (Rämmsi) führen gleichauf mit einer Quote von 4 zu 1."
Ebenfalls in die Zukunft blickt Nadine Lange im Berliner TAGESSPIEGEL. Sie durfte vorab, das neue Album der Berliner Band SEEED hören, das am Freitag erscheint. SEEED, das ist das elfköpfige Bandkollektiv um Peter Fox, der bürgerlich Pierre Baigorry heißt.
"Ein Höhepunkt ist das größtenteils von Pierre Baigorry gesungene 'Augenbling', das an seine 'Stadtaffe'-Platte erinnert. Im Text hat er sogar eine Anspielung auf seinen Hit 'Schwarz zu Blau' eingebaut: 'Aus dem Nichts wurde Schwarz zu Bunt / Aus dem Platz an der Bar wurde Haus und Hund'. Dazu bollert ein kraftvoller Beat, die E-Gitarre scheint von 'Guten Tag' der Berliner Kollegen 'Wir sind Helden' inspiriert zu sein, obendrauf kommt eine fette Bläser-Fanfare. Eine Nummer mit Hitgarantie – schon, weil sich die Zeile 'Deine Augen machen bling-bling, alles ist vergessen' so erbarmungslos im Kopf festkrallt."
Wenn das stimmt, dann wissen wir also jetzt schon, was in ein paar Wochen überall gesummt, gepfiffen und gesungen wird. Vom Kindergarten bis zum Seniorenheim.