Von der Macht der Musik

21.08.2010
Die Geliebte Eurydike ist tot. Orpheus findet sich damit nicht ab und bittet die Götter um Gnade. Wo, wenn nicht bei Amor, findet er Verständnis. Aber die Bedingungen für den Abstieg in die Unterwelt sind hart.
Orpheus darf seine Geliebte weder ansehen, noch ihr sein Verhalten erklären. Mit der Macht der Musik überwindet er alle Hindernisse. Doch als Eurydike seine Missachtung falsch deutet, kann er nicht widerstehen. So stirbt sie ein zweites Mal. Orpheus will ihr folgen. Aber vor soviel echter Liebe müssen selbst die Götter kapitulieren und geben dem Paar eine neue Chance.

"Orfeo ed Euridice" ist die erste Zusammenarbeit von Christoph Willibald Gluck und seinem Librettisten Ranieri de’ Calzabigi in ihrem Bestreben, die Oper zu reformieren. Und nicht zufällig wählten sie dafür den Stoff der Orpheussage, der von der Macht der Musik handelt. Die Figuren entstammen der Mythologie, aber es geht nicht um Machtkämpfe, Eroberung und Unterdrückung. Alles geschieht nur aus Liebe. Und so zeigen die Handelnden in ihrer Subjektivität und Intimität zutiefst menschliche Züge.

Riccardo Muti, der in diesem Jahr bei den 90. Salzburger Festspielen sein 40-jähriges Bühnenjubiläum begeht, leitet die Wiener Philharmoniker. Bereits 1981 hatte er eine exemplarische Einspielung von Glucks "Orfeo ed Euridice" vorgelegt. Regie führt Dieter Dorn, seit 36 Jahren in Salzburg mit einer Reihe wichtiger Schauspielproduktionen dabei und Inszenierungen von Strauss’ "Ariadne auf Naxos" und Henzes "L’Upupa".



90. Salzburger Festspiele
Grosses Festspielhaus
Aufzeichnung vom 31.7.10

Christoph Willibald Gluck
"Orfeo ed Euridice", Oper in drei Akten
Libretto: Raniero de' Calzabigi
(Wiener Fassung von 1762)

Orfeo - Elisabeth Kulman, Alt
Euridice - Genia Kühmeier, Sopran
Amore - Christiane Karg, Sopran
Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
Wiener Philharmoniker
Leitung: Riccardo Muti


nach Opernende ca. 20:50 Uhr Nachrichten