Von der Leyen in Afghanistan

    Zum Frühstück in Masar-i-Scharif

    Bundesverteidigungsministerin, Ursula von der Leyen (CDU) spricht am 22.12.2013 in Masar-i-Scharif bei einem Frühstück mit Bundeswehrsoldaten.
    Blitzbesuch in Afghanistan: Ursula von der Leyen in Masar-i-Scharif © picture alliance / dpa / Maurizio Gambarini
    22.12.2013
    Kaum im Amt, ist Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zu einem nicht angekündigten Truppenbesuch in Afghanistan eingetroffen. Im Feldlager in Masar-i-Scharif würdigte sie die Leistung der Truppe am Hindukusch.
    Fünf Tage nach ihrem Amtsantritt ist Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zu ihrem ersten Truppenbesuch in Afghanistan eingetroffen. Die CDU-Politikerin landete am frühen Sonntagmorgen im Bundeswehr-Feldlager in Masar-i-Scharif. Mit ihrem Besuch wolle sie zeigen, dass die Soldatinnen und Soldaten, "für uns da" seien, sagte von der Leyen nach ihrer Ankunft im Camp Marmal. Zugleich wolle sie demonstrieren, dass auch sie für die Truppe da sei.
    Die frühere Arbeitsministerin hatte das Verteidigungsministerium am Dienstag von Thomas de Maizière übernommen, der an die Spitze des Innenministeriums wechselte. Die 55-Jährige ist die erste Oberbefehlshaberin der Bundeswehr. Ihr sei sehr wichtig gewesen, so schnell wie möglich in das Einsatzgebiet zu reisen, sagte sie. Von der Leyen würdigte die Leistung von tausenden deutschen Soldaten in dem seit zwölf Jahren laufenden Einsatz. "Wir wissen alle, wie ernst der Einsatz hier ist, wie großartig die Leistung ist, die die Bundeswehr, die Soldatinnen und Soldaten hier leisten", sagte sie laut Nachrichtenagentur DPA.
    Isaf-Truppen ziehen Ende 2014 ab
    Die Ministerin will zwei Tage im Camp Marmal verbringen. Es ist das letzte deutsche Feldlager im nordafghanischen Zuständigkeitsgebiet der Bundeswehr. Neben den Bundeswehrtruppen will von der Leyen während ihres Besuchs auch den Kommandeur der internationalen Schutztruppe Isaf, US-General Joseph Dunford, treffen.
    In Afghanistan sind derzeit rund 3100 Bundeswehrsoldaten stationiert, darunter etwa 200 Frauen. Der Nato-Kampfeinsatz soll in einem Jahr enden. Bis zu 800 deutsche Soldaten sollen anschließend zur Ausbildung und Beratung der afghanischen Streitkräfte im Land bleiben. Voraussetzung ist aber die Unterzeichnung eines Sicherheitsabkommens durch den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai. Damit sollen die ausländischen Truppen Rechtssicherheit erhalten und vor allem vor Strafverfolgung durch afghanische Behörden geschützt werden.
    Zweiter Ministerbesuch innerhalb von zwei Wochen
    Für die Soldaten in Masar-i-Scharif ist es bereits der zweite vorweihnachtliche Ministerbesuch innerhalb von zehn Tagen. De Maizière war in der vergangenen Woche bereits im Feldlager in Masar-i-Scharif. Zu diesem Zeitpunkt wusste er aber noch nicht, dass er in ein anderes Ministerium wechseln würde.
    Die Ministerbesuche in Afghanistan finden unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt und werden bis zur Ankunft möglichst geheim gehalten. Die Sicherheitslage in Afghanistan ist weiterhin angespannt. Während des de-Maizière-Besuchs in der vergangenen Woche kam es zum ersten Selbstmordanschlag seit mehreren Jahren auf einen Bundeswehr-Konvoi in der Hauptstadt Kabul. Im nordafghanischen Einsatzgebiet der Bundeswehr war zuletzt im Mai ein deutscher Soldat getötet worden.
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