Von Claus Vogelgesang
In der "Süddeutschen" äußert sich der neue Pro7-Chef zur zukünftigen Richtung des Senders und im "Tagesspiegel" kommt Regisseur Dieter Wedel zum "Phänomen des Historienfilms" zu Wort. Dass die öffentlich-rechtlichen Sender zukünftig "mehr Tiefgang wagen", wäre laut Wedel ein tolles Ergebnis dieser Entwicklung. In den Feuilletons wird außerdem die Debatte um die Akademie der Künste diskutiert.
"Mit Stefan Raab ist alles möglich", lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Die Medienseite dieser größten überregionalen Tageszeitung ist für Kulturpessimisten eine wahre Fundgrube.
Senta Krasser und Hans-Jürgen Jakobs fragten den neuen Chef des Kommerzsenders Pro7 nach dem Rezept, wie er die Gewinne des Hauses wieder zu steigern gedenkt. Und der eingangs zitierte Satz "mit Stefan Raab ist alles möglich" ist zwar nicht die Weltformel für den erhofften Geldsegen, zeigt aber die Richtung an.
"Sehr überhitzt", meint Roland Müller in der STUTTGARTER ZEITUNG, sei die anhaltende Feuilletondebatte um die Spiralblockaffäre in Frankfurt am Main. Er kann allerdings allen Trost spenden, die in der Republik herumreisen, um sich kopulierende und mit dem Brechreiz brillierende Schauspieler anzuschauen. Müller spricht namentlich den als Popliterat gehandelten Joachim Lottmann an, dem sein Ressortleiter beim "Spiegel" bescheinigt, er habe ein "wundervolles Buch über das Nichts" geschrieben.
Wenn Lottmann sich noch bis zum Mai 2007 gedulden kann, erwartet ihn in Berlin ein Schillerscher "Wallenstein", von dessen letztem Seufzer der Autor der STUTTGARTER ZEITUNG hofft, er werde vom Publikum nicht schon zu Beginn des Spektakels in die Realität umgesetzt. Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein nämlich hat laut Schiller, als ihm Rittmeister Deveroux mit der schrecklichen Stoßwaffe namens Partisane den Todesstoß versetzte, mit brechender Stimme gesagt: "Ich denke einen langen Schlaf zu tun."
Roland Müller aber spendet – wie gesagt – Trost, denn er beendet seine kleine Kritikerbelehrung mit dem Lehrsatz:
"Das Theater verdaut auch Extreme, ohne sich gleich den ganzen Magen zu verstimmen."
Im selben Blatt aus Stuttgart porträtiert Thomas Klingenmaier den im badischen Heidelberg aufgewachsenen 46-jährigen Regisseur und Filmproduzenten Nico Hoffmann, der gerade erst mit dem ZDF-Zweiteiler "Dresden" Aufmerksamkeit erregte. Damit kam er auf dem Gipfel seiner Karriere an, meint Klingenmaier in der STUTTGARTER ZEITUNG. Er urteilt:
"Es geht also nur noch um die Frage, wer uns Alternativen zu den Zeitgeschichtsdramen à la Hofmann liefert."
Thomas Eckert und Joachim Huber vom Berliner TAGESSPIEGEL haben sich mit dem Regie-Kollegen von Hoffmann, dem 63-jährigen Dieter Wedel, über das Phänomen des Historienfilms im Fernsehen unterhalten. Der freut sich, "wenn Geld nicht für Verwaltung ausgegeben wird."
Ansonsten hat er Hoffnung, dass die öffentlich-rechtlichen Fernsehkanäle "eine aufwendige Produktion" riskieren und "obendrein auch mehr Tiefgang" wagen. "Das", sagt Dieter Wedel im TAGESSPIEGEL-Interview, "wäre doch ein tolles Ergebnis."
Über das Ergebnis der Bautätigkeiten am Pariser Platz in Berlin-Mitte war schon in der letzten Woche allerhand Despektierliches zu lesen. Rechtsanwalt Peter Raue bescheinigte dem Bau der Akademie der Künste im Berliner TAGESSPIEGEL unter anderem: "Verschenkter Raum!"
Diese "breite Debatte" nimmt das Blatt anlässlich eines Treffens von hochrangigen Akademiemitgliedern mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann in zwei Artikeln noch einmal auf. Der Erbauer der gläsernen Akademie, Günter Behnisch, findet, es gehe darum, "gerade in dieser wertvollen Lage im Herzen der Hauptstadt öffentlichen Raum auch als Geschenk erlebbar werden zu lassen."
Der Filmemacher Volker Schlöndorff von der Sektion Film- und Medienkunst, stellt fest:
"Weder die Hauptstadt noch die Akademie hat die Ausstrahlung, die sie haben müsste."
Janosch übrigens feiert in der Hängematte auf Teneriffa seinen 75. Geburtstag, "vertrottelt", wie er im Berliner TAGESSPIEGEL über sich selbst sagt. Er gibt eine Lebensweisheit preis: "Man darf auf dieser Welt nichts zu verlieren haben."
Senta Krasser und Hans-Jürgen Jakobs fragten den neuen Chef des Kommerzsenders Pro7 nach dem Rezept, wie er die Gewinne des Hauses wieder zu steigern gedenkt. Und der eingangs zitierte Satz "mit Stefan Raab ist alles möglich" ist zwar nicht die Weltformel für den erhofften Geldsegen, zeigt aber die Richtung an.
"Sehr überhitzt", meint Roland Müller in der STUTTGARTER ZEITUNG, sei die anhaltende Feuilletondebatte um die Spiralblockaffäre in Frankfurt am Main. Er kann allerdings allen Trost spenden, die in der Republik herumreisen, um sich kopulierende und mit dem Brechreiz brillierende Schauspieler anzuschauen. Müller spricht namentlich den als Popliterat gehandelten Joachim Lottmann an, dem sein Ressortleiter beim "Spiegel" bescheinigt, er habe ein "wundervolles Buch über das Nichts" geschrieben.
Wenn Lottmann sich noch bis zum Mai 2007 gedulden kann, erwartet ihn in Berlin ein Schillerscher "Wallenstein", von dessen letztem Seufzer der Autor der STUTTGARTER ZEITUNG hofft, er werde vom Publikum nicht schon zu Beginn des Spektakels in die Realität umgesetzt. Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein nämlich hat laut Schiller, als ihm Rittmeister Deveroux mit der schrecklichen Stoßwaffe namens Partisane den Todesstoß versetzte, mit brechender Stimme gesagt: "Ich denke einen langen Schlaf zu tun."
Roland Müller aber spendet – wie gesagt – Trost, denn er beendet seine kleine Kritikerbelehrung mit dem Lehrsatz:
"Das Theater verdaut auch Extreme, ohne sich gleich den ganzen Magen zu verstimmen."
Im selben Blatt aus Stuttgart porträtiert Thomas Klingenmaier den im badischen Heidelberg aufgewachsenen 46-jährigen Regisseur und Filmproduzenten Nico Hoffmann, der gerade erst mit dem ZDF-Zweiteiler "Dresden" Aufmerksamkeit erregte. Damit kam er auf dem Gipfel seiner Karriere an, meint Klingenmaier in der STUTTGARTER ZEITUNG. Er urteilt:
"Es geht also nur noch um die Frage, wer uns Alternativen zu den Zeitgeschichtsdramen à la Hofmann liefert."
Thomas Eckert und Joachim Huber vom Berliner TAGESSPIEGEL haben sich mit dem Regie-Kollegen von Hoffmann, dem 63-jährigen Dieter Wedel, über das Phänomen des Historienfilms im Fernsehen unterhalten. Der freut sich, "wenn Geld nicht für Verwaltung ausgegeben wird."
Ansonsten hat er Hoffnung, dass die öffentlich-rechtlichen Fernsehkanäle "eine aufwendige Produktion" riskieren und "obendrein auch mehr Tiefgang" wagen. "Das", sagt Dieter Wedel im TAGESSPIEGEL-Interview, "wäre doch ein tolles Ergebnis."
Über das Ergebnis der Bautätigkeiten am Pariser Platz in Berlin-Mitte war schon in der letzten Woche allerhand Despektierliches zu lesen. Rechtsanwalt Peter Raue bescheinigte dem Bau der Akademie der Künste im Berliner TAGESSPIEGEL unter anderem: "Verschenkter Raum!"
Diese "breite Debatte" nimmt das Blatt anlässlich eines Treffens von hochrangigen Akademiemitgliedern mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann in zwei Artikeln noch einmal auf. Der Erbauer der gläsernen Akademie, Günter Behnisch, findet, es gehe darum, "gerade in dieser wertvollen Lage im Herzen der Hauptstadt öffentlichen Raum auch als Geschenk erlebbar werden zu lassen."
Der Filmemacher Volker Schlöndorff von der Sektion Film- und Medienkunst, stellt fest:
"Weder die Hauptstadt noch die Akademie hat die Ausstrahlung, die sie haben müsste."
Janosch übrigens feiert in der Hängematte auf Teneriffa seinen 75. Geburtstag, "vertrottelt", wie er im Berliner TAGESSPIEGEL über sich selbst sagt. Er gibt eine Lebensweisheit preis: "Man darf auf dieser Welt nichts zu verlieren haben."