Von Adelheid Wedel
"Die Welt" beschäftigt sich heute im Zuge der bevorstehenden Frankfurter Buchmesse mit der Literaturlandschaft Indiens. Passend zur aktuelle Diskussion über den Libanon-Einsatz sind gleich zwei Bücher über den Krieg erschienen: "Kriegsherren der Weltgeschichte" und "Die neuen Kriege". Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" recherchierte für einen umfangreichen Vergleich zwischen Thomas Mann und Günter Grass.
"Selbstmörder und Gipfelstürmer" diese beiden Pole charakterisieren laut Ulrich Baron in der Tageszeitung DIE WELT die indische Mittelschicht in der indischen Literatur, es ist "eine nervöse Mittelschicht", wie er betont. Diese Überreizung entstehe aus dem Umstand, dass Indiens Aufsteiger sich ihrer Position noch keineswegs sicher sind. Der Autor schreibt weiter:
"Indiens ökonomischer Gipfelsturm beschränkt sich noch weitgehend auf Metropolregionen wie Mumbai, Neu Delhi, Bangalore, Kalkutta, während im bevölkerungsreichen, bitter armen Binnenland mehr als die Hälfte der Menschen die Berichte über die schöne neue Welt mangels Schriftkenntnisse gar nicht lesen kann."
Über Indien mehr zu erfahren, auch durch etwa "ein halbes Hundert Bücher, das in den kommenden Wochen erscheinen wird" - das mag der erwartete Nebeneffekt der diesjährigen Frankfurter Buchmesse sein. Indien wird dort als Gastland seine Literatur vorstellen.
"Eine Morgengabe für Angela Merkel" nennt, ebenfalls in der WELT, der Rezensent Berthold Seewald die Neuerscheinung aus dem Beck Verlag "Kriegsherren der Weltgeschichte". 22 Historiker analysieren die Rolle von Kriegsherren in der Geschichte, darunter des Perserkönigs Xerxes, Dschinghis Khans und Friedrich des II von Preußen.
"Angela Merkel führt mittlerweile deutsche Soldaten auf Schlachtfeldern dreier Erdteile an", schreibt der Rezensent und erinnert mit Verwunderung daran:
"Es hat nur wenige Jahre gedauert, dass deutsche Soldaten mit der gleichen Selbstverständlichkeit auf den gleichen Kontinenten vorgehen, auf denen sie keine 70 Jahre zuvor Schlachten schlugen, an deren Ende doch eigentlich die Abschaffung aller Kriege stehen sollte."
Und beim Thema bleibend, lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG:
"Kaum jemand prägt die deutsche Diskussion über die Kriege der Zukunft und die Rolle der USA so wie der Berliner Politiktheoretiker Herfied Münkler."
Sein Buch "Die neuen Kriege" zeigt historisch und ideengeschichtlich fundiert, was die Kriege des 21. Jahrhunderts von denen der Vergangenheit unterscheidet. 2003 folgte seine weit ausholende Analyse des Irak-Krieges. Im Porträt dieses produktiven Wissenschaftlers steht über seine Arbeitsweise, er bereise zwar nicht die Schlachtfelder dieser Erde, "aber er spricht mit vielen, die dort waren. Seien es Afghanistan-Offiziere der Bundeswehr, Kriegsreporter oder Humboldt-Kollegen."
In seinem jüngsten Buch "Imperium" "wird die amerikanische Außenpolitik nüchtern als schlichter Fall imperialer Herrschaftssicherung erklärt, als schiere Konsequenz der Weltherrschaft."
Sowohl der Außenminister als auch der Innenminister haben sein Imperien-Buch gelesen, erzählt Münkler gern. Das aber sei Teil seines Berufsverständnisses, berichtet Jens-Christian Raabe in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG.
Für einen umfangreichen Vergleich zwischen Thomas Mann und Günter Grass, den beiden deutschen Literaturnobelpreisträgern, recherchierte Edo Reents in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG. Dabei betrachtet er die Rolle von Politik und Literatur und deren unterschiedliche Deutung in Leben und Werk der beiden Künstler. Während er Thomas Mann und dessen Auffassung von der "köstlichen Überlegenheit der Kunst über das bloß Intellektuelle in ihrer lebendigen Vieldeutigkeit, ihrer tiefen Unverbindlichkeit, ihrer geistigen Freiheit" zitiert, vermutet er, dass "Grass die Tatsache aus den Augen verloren hat, dass es noch keine Preisgabe der Zurechnungsfähigkeit bedeutet, wenn man die Möglichkeit offen lässt, dass auch das Gegenteil von dem wahr sein könnte, was man gerade sagt."
"Indiens ökonomischer Gipfelsturm beschränkt sich noch weitgehend auf Metropolregionen wie Mumbai, Neu Delhi, Bangalore, Kalkutta, während im bevölkerungsreichen, bitter armen Binnenland mehr als die Hälfte der Menschen die Berichte über die schöne neue Welt mangels Schriftkenntnisse gar nicht lesen kann."
Über Indien mehr zu erfahren, auch durch etwa "ein halbes Hundert Bücher, das in den kommenden Wochen erscheinen wird" - das mag der erwartete Nebeneffekt der diesjährigen Frankfurter Buchmesse sein. Indien wird dort als Gastland seine Literatur vorstellen.
"Eine Morgengabe für Angela Merkel" nennt, ebenfalls in der WELT, der Rezensent Berthold Seewald die Neuerscheinung aus dem Beck Verlag "Kriegsherren der Weltgeschichte". 22 Historiker analysieren die Rolle von Kriegsherren in der Geschichte, darunter des Perserkönigs Xerxes, Dschinghis Khans und Friedrich des II von Preußen.
"Angela Merkel führt mittlerweile deutsche Soldaten auf Schlachtfeldern dreier Erdteile an", schreibt der Rezensent und erinnert mit Verwunderung daran:
"Es hat nur wenige Jahre gedauert, dass deutsche Soldaten mit der gleichen Selbstverständlichkeit auf den gleichen Kontinenten vorgehen, auf denen sie keine 70 Jahre zuvor Schlachten schlugen, an deren Ende doch eigentlich die Abschaffung aller Kriege stehen sollte."
Und beim Thema bleibend, lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG:
"Kaum jemand prägt die deutsche Diskussion über die Kriege der Zukunft und die Rolle der USA so wie der Berliner Politiktheoretiker Herfied Münkler."
Sein Buch "Die neuen Kriege" zeigt historisch und ideengeschichtlich fundiert, was die Kriege des 21. Jahrhunderts von denen der Vergangenheit unterscheidet. 2003 folgte seine weit ausholende Analyse des Irak-Krieges. Im Porträt dieses produktiven Wissenschaftlers steht über seine Arbeitsweise, er bereise zwar nicht die Schlachtfelder dieser Erde, "aber er spricht mit vielen, die dort waren. Seien es Afghanistan-Offiziere der Bundeswehr, Kriegsreporter oder Humboldt-Kollegen."
In seinem jüngsten Buch "Imperium" "wird die amerikanische Außenpolitik nüchtern als schlichter Fall imperialer Herrschaftssicherung erklärt, als schiere Konsequenz der Weltherrschaft."
Sowohl der Außenminister als auch der Innenminister haben sein Imperien-Buch gelesen, erzählt Münkler gern. Das aber sei Teil seines Berufsverständnisses, berichtet Jens-Christian Raabe in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG.
Für einen umfangreichen Vergleich zwischen Thomas Mann und Günter Grass, den beiden deutschen Literaturnobelpreisträgern, recherchierte Edo Reents in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG. Dabei betrachtet er die Rolle von Politik und Literatur und deren unterschiedliche Deutung in Leben und Werk der beiden Künstler. Während er Thomas Mann und dessen Auffassung von der "köstlichen Überlegenheit der Kunst über das bloß Intellektuelle in ihrer lebendigen Vieldeutigkeit, ihrer tiefen Unverbindlichkeit, ihrer geistigen Freiheit" zitiert, vermutet er, dass "Grass die Tatsache aus den Augen verloren hat, dass es noch keine Preisgabe der Zurechnungsfähigkeit bedeutet, wenn man die Möglichkeit offen lässt, dass auch das Gegenteil von dem wahr sein könnte, was man gerade sagt."