Von Adelheid Wedel
Die Feuilletons rezensieren die Uraufführung von Elfriede Jelineks "Babel" am Wiener Akademietheater und Wagners "Parsifal" in der Regie von Bernd Eichinger in der Berliner Lindenoper. Sie beschäftigen sich außerdem mit der Heisig-Ausstellung in Leipzig zum 80. Geburtstag des Malers und mit der 1000. Sendung "Maischberger" auf n-tv.
Die Feuilletons rezensieren die Uraufführung von Elfriede Jelineks "Babel" am Wiener Akademietheater und Wagners "Parsifal" in der Regie von Bernd Eichinger in der Berliner Lindenoper. Sie beschäftigen sich außerdem mit der Heisig-Ausstellung in Leipzig zum 80. Geburtstag des Malers und mit der 1000. Sendung "Maischberger" auf n-tv.
Theater, Literatur, Bildende Kunst und ein Fernseh-Jubiläum sind die bestimmenden Themen der Feuilletons am Montag. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG; die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und DIE WELT rezensieren die Uraufführung von Elfriede Jelineks "Babel" am Wiener Akademietheater. Im Stück geht es, wie man sich denken kann, ganz und gar nicht gemütlich zu in der Inszenierung von Nicolas Stemann; handelt das Stück doch, wie die SÜDDEUTSCHE schreibt:
" … von den Folterungen im Gefängnis Abu Ghraib, von gelynchten amerikanischen GIs, bellezistischer Bildpolitik und den tiefenpsychologischen Ursachen des Krieges. "
Es fließt viel Theaterblut und durchgängig wird Regisseur Stemann gelobt. In der SÜDDEUTSCHEN mit den Worten:
" Er rettet zentrale Motive aus dem Papierwüstensturm. Das spricht für den Regisseur als verdienstvollen Katastrophenhelfer."
Zweites Theaterereignis in den Montagsfeuilletons ist die Inszenierung von Wagners "Parsifal" in der Regie von Opern-Neuling Bernd Eichinger, dem Filmproduzenten, und Daniel Barenboim am Dirigentenpult der Berliner Lindenoper. Die Zeitungen loben einhellig die sängerischen Leistungen, "auf hohem Niveau", beobachtete der TAGESSPIEGEL, oder:
" Es wird bis in die Nebenrollen hinein hinreißend klangschön und sauber gesungen, dazu genau artikuliert … "
…, lesen wir in der F.A.Z. Daniel Barenboim wird ebenfalls gelobt, laut Manuel Brug in der WELT "wächst er mit der mühelos folgenden, bestens präparierten Staatskapelle über sich hinaus." Einzig Bernd Eichinger kommt nicht ungeschoren davon. Seine Inszenierung fällt "erbärmlich und unfreiwillig lächerlich aus", fasst Christine Lemke Matwey im TAGESSPIEGEL zusammen.
Unzufriedenheit auch mit drei Schiller-Inszenierungen, mit dem "Wilhelm Tell" in Karlsruhe und der "Jungfrau von Orleans" in Dresden und Stuttgart. Gerhard Stadelmaier bringt in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG die Theaterarbeiten auf einen Punkt:
" Regisseurs- wie Akteursnamen sind in allen drei typischen Schiller-Fälschungsfällen … zu verschweigen. Denn eine Schauspielerführung fand nirgendwo statt. Die Hauptsache ward jeweils ans Bühnenbild, ans Kostüm delegiert. Man deckt Schiller mit einem großen Zeichen zu – statt ihm ein großes Motiv zuzutrauen: Der Dramatiker zu sein, der mehr von der Gegenwart der Zeitgenossen kapiert als das unmenschlich kleine Theater zur Zeit. "
Das Leipziger Museum für bildende Künste ehrt den Maler Bernhard Heisig mit einer Werkschau zu seinem 80. Geburtstag und in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG betont Jens Bisky:
" Mit dieser Ausstellung kann eine neue Epoche im Umgang mit Kunst aus der DDR beginnen. 1999 wurde sie in Weimar als Ramsch der Geschichte denunziert, im gleichen Jahr in Apolda nach Spuren des "Westlichen" durchsucht. Die Ausstellung der Berliner Nationalgalerie "Kunst in der DDR" wählte den Ausweg in Historismus und Ästhetizismus. In der Heisig-Ausstellung sind nun die Widersprüche zu besichtigen, das Ineinander von Größe und Kleinheit. Es war an der Zeit "
…, meint der Rezensent in der SÜDDEUTSCHEN.
1000 Sendungen bei n-tv feiert Sandra Maischberger. Barbara Sichtermann schreibt über die Stärken und Schwächen der politischen Journalistin im TAGESSPIEGEL und findet es sympathisch, dass Maischberger kein Interesse heuchelt, wenn es im Gespräch um belanglosere Dinge geht. Bis heute überzeuge die Journalistin durch ihr genaues Mitdenken in der Zweierbeziehung mit dem Gast.
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG bringt ein Interview mit der Talkmeisterin und gibt bekannt:
" "Maischberger" ist ein Nischenprogramm, 100 000 Menschen schauen durchschnittlich nicht zu. "
Kleiner Druckfehler, große Wirkung: 80 Millionen minus 100 000 – was für eine Traumquote!
Theater, Literatur, Bildende Kunst und ein Fernseh-Jubiläum sind die bestimmenden Themen der Feuilletons am Montag. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG; die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und DIE WELT rezensieren die Uraufführung von Elfriede Jelineks "Babel" am Wiener Akademietheater. Im Stück geht es, wie man sich denken kann, ganz und gar nicht gemütlich zu in der Inszenierung von Nicolas Stemann; handelt das Stück doch, wie die SÜDDEUTSCHE schreibt:
" … von den Folterungen im Gefängnis Abu Ghraib, von gelynchten amerikanischen GIs, bellezistischer Bildpolitik und den tiefenpsychologischen Ursachen des Krieges. "
Es fließt viel Theaterblut und durchgängig wird Regisseur Stemann gelobt. In der SÜDDEUTSCHEN mit den Worten:
" Er rettet zentrale Motive aus dem Papierwüstensturm. Das spricht für den Regisseur als verdienstvollen Katastrophenhelfer."
Zweites Theaterereignis in den Montagsfeuilletons ist die Inszenierung von Wagners "Parsifal" in der Regie von Opern-Neuling Bernd Eichinger, dem Filmproduzenten, und Daniel Barenboim am Dirigentenpult der Berliner Lindenoper. Die Zeitungen loben einhellig die sängerischen Leistungen, "auf hohem Niveau", beobachtete der TAGESSPIEGEL, oder:
" Es wird bis in die Nebenrollen hinein hinreißend klangschön und sauber gesungen, dazu genau artikuliert … "
…, lesen wir in der F.A.Z. Daniel Barenboim wird ebenfalls gelobt, laut Manuel Brug in der WELT "wächst er mit der mühelos folgenden, bestens präparierten Staatskapelle über sich hinaus." Einzig Bernd Eichinger kommt nicht ungeschoren davon. Seine Inszenierung fällt "erbärmlich und unfreiwillig lächerlich aus", fasst Christine Lemke Matwey im TAGESSPIEGEL zusammen.
Unzufriedenheit auch mit drei Schiller-Inszenierungen, mit dem "Wilhelm Tell" in Karlsruhe und der "Jungfrau von Orleans" in Dresden und Stuttgart. Gerhard Stadelmaier bringt in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG die Theaterarbeiten auf einen Punkt:
" Regisseurs- wie Akteursnamen sind in allen drei typischen Schiller-Fälschungsfällen … zu verschweigen. Denn eine Schauspielerführung fand nirgendwo statt. Die Hauptsache ward jeweils ans Bühnenbild, ans Kostüm delegiert. Man deckt Schiller mit einem großen Zeichen zu – statt ihm ein großes Motiv zuzutrauen: Der Dramatiker zu sein, der mehr von der Gegenwart der Zeitgenossen kapiert als das unmenschlich kleine Theater zur Zeit. "
Das Leipziger Museum für bildende Künste ehrt den Maler Bernhard Heisig mit einer Werkschau zu seinem 80. Geburtstag und in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG betont Jens Bisky:
" Mit dieser Ausstellung kann eine neue Epoche im Umgang mit Kunst aus der DDR beginnen. 1999 wurde sie in Weimar als Ramsch der Geschichte denunziert, im gleichen Jahr in Apolda nach Spuren des "Westlichen" durchsucht. Die Ausstellung der Berliner Nationalgalerie "Kunst in der DDR" wählte den Ausweg in Historismus und Ästhetizismus. In der Heisig-Ausstellung sind nun die Widersprüche zu besichtigen, das Ineinander von Größe und Kleinheit. Es war an der Zeit "
…, meint der Rezensent in der SÜDDEUTSCHEN.
1000 Sendungen bei n-tv feiert Sandra Maischberger. Barbara Sichtermann schreibt über die Stärken und Schwächen der politischen Journalistin im TAGESSPIEGEL und findet es sympathisch, dass Maischberger kein Interesse heuchelt, wenn es im Gespräch um belanglosere Dinge geht. Bis heute überzeuge die Journalistin durch ihr genaues Mitdenken in der Zweierbeziehung mit dem Gast.
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG bringt ein Interview mit der Talkmeisterin und gibt bekannt:
" "Maischberger" ist ein Nischenprogramm, 100 000 Menschen schauen durchschnittlich nicht zu. "
Kleiner Druckfehler, große Wirkung: 80 Millionen minus 100 000 – was für eine Traumquote!