Von Adelheid Wedel
Zentrales Thema in den Feuilletons ist der Abschluss des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. Insgesamt ist von einem "schwachen Jahrgang" die Rede. Massive Kritik wird auch an der Moderatorin Clarissa Stadler geübt.
Das beherrschende Thema der Feuilletons vom Montag ist – und das war nicht anders zu erwarten – der Abschluss des 33. Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs in Klagenfurt. Die Kritiker stimmen darin überein, dass dieser Jahrgang neuer deutschsprachiger Literatur, so urteilt beispielsweise die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, "solide Arbeit statt großer Würfe" brachte. Der TAGESSPIEGEL redet gar von einem "schwachen Jahrgang", meint aber dann beschwichtigend:
"Dieser Wettbewerb hat historischen Glanz, er ist gewachsen, unverwüstlich, widerständig und insofern dürfte es ihm nichts anhaben, dass das Wehklagen dieses Jahr wieder besonders laut war."
Die F.A.Z. fasst zusammen:
"Längst hat der Realismus die einst in Klagenfurt tonangebende Experimentalliteratur verdrängt. Präzise Beschreibungen verschiedener Gemütsverfassungen, in die das reale Leben den realen Menschen so katapultieren kann, standen im Zentrum."
Einigkeit herrscht in den Feuilletons über die berechtigte Vergabe des Hauptpreises an Jens Petersen für seinen Text "Bis dass der Tod". Diesen "thematisch halsbrecherischen Spagat zwischen Euthanasie und Selbstmord zu wagen, zeugt von literarischer Furchtlosigkeit", meint Sandra Kegel in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN. Sie macht auch auf einen zweiten Aspekt des Literatenwettstreits aufmerksam:
"Nicht nur die Reputation von Schriftstellern, auch die der Juroren steht in Klagenfurt auf dem Spiel. Zuweilen konnte man es kaum erwarten, dass der Vortragende ans Ende kam, damit die Debatte der Juroren beginnen konnte."
So empfand das Burkhard Müller von der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Und in der F.A.Z. lesen wir dazu:
"Die Klage über die Schrecken verbreitende Klagenfurter Jury ist ja so alt wie der Wettbewerb selbst. Doch der öffentliche Disput macht den Reiz dieser ältesten Casting-Show des Fernsehens erst aus."
Deftige Kritik erntete in diesem Jahr lediglich die Moderatorin Clarissa Stadler, "die in einer Mischung aus Narzismus und Inkompetenz penetrant in die Diskussionen der Jury hineinplapperte und deren Impertinenz täglich neue Höhepunkte erreichte", gibt die FRANKFURTER RUNDSCHAU zu Protokoll.
Musische Ausbildung zu fördern oder zumindest das Interesse an Kunst und Kultur zu wecken, damit kann nicht früh genug begonnen werden, meinen einstimmig die Erziehungswissenschaftler. Und so war die Frage "Wie bringt man die Kultur in die Schule?" Thema einer Tagung in München, über den die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG berichtet. Auf diesem 4. Kongress der Bildungsinitiative "Kinder zum Olymp" diskutierten etwa 500 Teilnehmer darüber, wie Kunst und Kultur stärker im Schulalltag verankert werden könnten.
"Denn spätestens seit dem Dokumentarfilm 'Rhythm is it' über die Zusammenarbeit der Bertliner Philharmoniker mit 250 Jugendlichen ist klar, welche positiven Effekte Kulturprojekte haben."
Weiter informiert die SÜDDEUTSCHE:
"Als Folge dieser Einsicht wächst derzeit nicht nur die Zahl derartiger Kooperationen, sondern auch die staatliche Unterstützung. Die Kulturstiftung des Bundes investiert ein Drittel ihrer Mittel in kulturelle Bildung."
Ein Ziel der Beratung lautete: Es muss gelingen, kulturelle Bildungsangebote in den Lehrplänen zu verankern, forderte Isabel Pfeiffer-Poensgen, die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder. Aber auch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise wurden in München diskutiert.
"Im Kontrast zu der Befürchtung, dass es immer schwieriger werde, freiwillige Leistungen angesichts der angespannten Finanzlage zu erhalten, wurde der Slogan 'Jetzt erst recht' ausgegeben."
Hans-Heinrich Grosse Brockhoff, Staatssekretär für Kultur in Nordrhein-Westfalen, rief beschwörend:
"In keiner Zeit waren wir mehr auf Kreativität und Innovation angewiesen als heute."
"Dieser Wettbewerb hat historischen Glanz, er ist gewachsen, unverwüstlich, widerständig und insofern dürfte es ihm nichts anhaben, dass das Wehklagen dieses Jahr wieder besonders laut war."
Die F.A.Z. fasst zusammen:
"Längst hat der Realismus die einst in Klagenfurt tonangebende Experimentalliteratur verdrängt. Präzise Beschreibungen verschiedener Gemütsverfassungen, in die das reale Leben den realen Menschen so katapultieren kann, standen im Zentrum."
Einigkeit herrscht in den Feuilletons über die berechtigte Vergabe des Hauptpreises an Jens Petersen für seinen Text "Bis dass der Tod". Diesen "thematisch halsbrecherischen Spagat zwischen Euthanasie und Selbstmord zu wagen, zeugt von literarischer Furchtlosigkeit", meint Sandra Kegel in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN. Sie macht auch auf einen zweiten Aspekt des Literatenwettstreits aufmerksam:
"Nicht nur die Reputation von Schriftstellern, auch die der Juroren steht in Klagenfurt auf dem Spiel. Zuweilen konnte man es kaum erwarten, dass der Vortragende ans Ende kam, damit die Debatte der Juroren beginnen konnte."
So empfand das Burkhard Müller von der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Und in der F.A.Z. lesen wir dazu:
"Die Klage über die Schrecken verbreitende Klagenfurter Jury ist ja so alt wie der Wettbewerb selbst. Doch der öffentliche Disput macht den Reiz dieser ältesten Casting-Show des Fernsehens erst aus."
Deftige Kritik erntete in diesem Jahr lediglich die Moderatorin Clarissa Stadler, "die in einer Mischung aus Narzismus und Inkompetenz penetrant in die Diskussionen der Jury hineinplapperte und deren Impertinenz täglich neue Höhepunkte erreichte", gibt die FRANKFURTER RUNDSCHAU zu Protokoll.
Musische Ausbildung zu fördern oder zumindest das Interesse an Kunst und Kultur zu wecken, damit kann nicht früh genug begonnen werden, meinen einstimmig die Erziehungswissenschaftler. Und so war die Frage "Wie bringt man die Kultur in die Schule?" Thema einer Tagung in München, über den die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG berichtet. Auf diesem 4. Kongress der Bildungsinitiative "Kinder zum Olymp" diskutierten etwa 500 Teilnehmer darüber, wie Kunst und Kultur stärker im Schulalltag verankert werden könnten.
"Denn spätestens seit dem Dokumentarfilm 'Rhythm is it' über die Zusammenarbeit der Bertliner Philharmoniker mit 250 Jugendlichen ist klar, welche positiven Effekte Kulturprojekte haben."
Weiter informiert die SÜDDEUTSCHE:
"Als Folge dieser Einsicht wächst derzeit nicht nur die Zahl derartiger Kooperationen, sondern auch die staatliche Unterstützung. Die Kulturstiftung des Bundes investiert ein Drittel ihrer Mittel in kulturelle Bildung."
Ein Ziel der Beratung lautete: Es muss gelingen, kulturelle Bildungsangebote in den Lehrplänen zu verankern, forderte Isabel Pfeiffer-Poensgen, die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder. Aber auch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise wurden in München diskutiert.
"Im Kontrast zu der Befürchtung, dass es immer schwieriger werde, freiwillige Leistungen angesichts der angespannten Finanzlage zu erhalten, wurde der Slogan 'Jetzt erst recht' ausgegeben."
Hans-Heinrich Grosse Brockhoff, Staatssekretär für Kultur in Nordrhein-Westfalen, rief beschwörend:
"In keiner Zeit waren wir mehr auf Kreativität und Innovation angewiesen als heute."