Von Adelheid Wedel
Die "Süddeutsche" warnt vor einer "Computerisierung der Klassenzimmer". Denn: "Im Web werden Inhalte konsumiert, aber nicht gelernt." Der "Tagesspiegel" bezeichnet Romy Schneider als "Königin der Schmerzen". Und für die "Welt" belegt die neue DVD-Box "Deutscher Herbst" das Scheitern der Filmkunst bei der Aufarbeitung der RAF-Gesichichte.
"Neuere Studien über das Lesen befeuern die Kritiker an der Computerisierung der Klassenzimmer" schreibt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG in ihrer Montagsausgabe. Sie beruft sich dabei auf die amerikanische Nielson Norman Group, die das Leseverhalten von Menschen am Computerbildschirm untersucht hat. Darin heißt es, dass Monitor-Leser hektisch nach dem Kern des Textes suchen, dass sie nach Schlüsselbegriffen jagen kurz: "Man kann es nicht Lesen nennen", so Nielsen. "Im Web werden Inhalte konsumiert, aber nicht gelernt" meint auch Mark Bauerlein, Professor an der Emory University in Atlanta. Im Mai wird er ein Buch veröffentlichen, das sich mit dem Thema auseinandersetzt. Sein Titel: "Die dümmste Generation: Wie das digitale Zeitalter die Jugend Amerikas verdummt und unsere Zukunft aufs Spiel setzt. Oder: Trau keinem unter 30". Bauerleins Bilanz ist gnadenlos:
"!Ungebildet-unbelehrbare Schüler werden von einer irre geleiteten Politik mit völlig verfehlten Mitteln versorgt.!"
Die Schüler reduzieren den Lehrstoff auf "bloße Information, die man einsammelt, austeilt und wieder vergisst. Klassen- und Seminarräume sollten angesichts der 'irren Verbreitung' und der 'imperialen Machtansprüche' digitaler Technologien wieder zu Oasen des Langsam-Lesens und Verstehens werden", so weit die Empfehlung des Wissenschaftlers in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG.
Der TAGESSPIEGEL hat ein neues Königinnenattribut erfunden und nennt Romy Schneider eine "Königin der Schmerzen". Die Zeitung registriert:
#'"Zum 70. Geburtstag feiern die Deutschen ihr einst verstoßenes Idol Romy Schneider."
Zeit ihres Lebens habe man der gebürtigen Österreicherin nicht verzeihen wollen, dass sie nach ihrem Triumph als jugendliche Sissi-Darstellerin das Wirtschaftswunderland verlassen hatte. "Posthum aber scheinen sie sich mit ihr ausgesöhnt zu haben", schreibt der Tagesspiegel. Vor zwei Jahren wurde sie in einer ZDF-Sendung zur deutschen Lieblingsschauspielerin gewählt und nun, zu ihrem 70. Geburtstag am 23. September erscheinen "so viele respektvolle Romy-Biografien und opulente Bildbände, dass es einer medialen Wiedergutmachung nahekommt". Allein sechs neue Bücher zählt der Tagespiegel auf.
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG hingegen geht ausführlich auf das Filmprojekt des Südwestrundfunks ein, in dem Jessica Schwarz Romy Schneider spielt. Er soll schneller fertig gestellt werden als der von dem Franzosen Raymond Danon produzierte Film mit Yvonne Catterfeld in der Hauptrolle. Laut FAZ "schwebt" dem Dreierteam, bestehend aus dem Autor Benedikt Röskau, dem Produzenten Markus Brunnemann und dem Regisseur Torsten C. Fischer, "nicht weniger als eine Fiktion vor, die der Wahrheit näher kommen soll als all die Zeugnisse und Darstellungen zuvor. Sie wollen eine Romy Schneider zeigen, die noch keiner kennt. Die Differenz", die durch das Abgleichen mit dem eigenen Bild entsteht, "wird das Interesse der Zuschauer an dieser außergewöhnlichen Frau aufs Neue entfachen", meint Regisseur Fischer.
Kritik erfährt in der Tageszeitung DIE WELT die jetzt erscheinende Box "Deutscher Herbst" mit sechs Kinofilmen auf DVD. Unter anderem enthält sie "Stammheim" von Reinhard Hauff. Dazu schreibt die Zeitung:
"Der Film weckt notwendig Verständnis für die selbst ernannten 'Widerstandskämpfer' der RAF – und verzeichnet damit die reale Situation in der Auseinandersetzung zwischen Linksterrorismus und Rechtsstaat."
Die Arthaus-Edition "Deutscher Herbst" belege beeindruckend dicht ein Scheitern der Filmkunst, sie werfe ein grelles Licht auf die politische Verwirrung deutscher Filmkünstler während der Zeit des Terrors. Das Fazit der Zeitung:
"Ohne solche Filme wäre mutmaßlich der Mythos RAF kaum bis heute so präsent."
"!Ungebildet-unbelehrbare Schüler werden von einer irre geleiteten Politik mit völlig verfehlten Mitteln versorgt.!"
Die Schüler reduzieren den Lehrstoff auf "bloße Information, die man einsammelt, austeilt und wieder vergisst. Klassen- und Seminarräume sollten angesichts der 'irren Verbreitung' und der 'imperialen Machtansprüche' digitaler Technologien wieder zu Oasen des Langsam-Lesens und Verstehens werden", so weit die Empfehlung des Wissenschaftlers in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG.
Der TAGESSPIEGEL hat ein neues Königinnenattribut erfunden und nennt Romy Schneider eine "Königin der Schmerzen". Die Zeitung registriert:
#'"Zum 70. Geburtstag feiern die Deutschen ihr einst verstoßenes Idol Romy Schneider."
Zeit ihres Lebens habe man der gebürtigen Österreicherin nicht verzeihen wollen, dass sie nach ihrem Triumph als jugendliche Sissi-Darstellerin das Wirtschaftswunderland verlassen hatte. "Posthum aber scheinen sie sich mit ihr ausgesöhnt zu haben", schreibt der Tagesspiegel. Vor zwei Jahren wurde sie in einer ZDF-Sendung zur deutschen Lieblingsschauspielerin gewählt und nun, zu ihrem 70. Geburtstag am 23. September erscheinen "so viele respektvolle Romy-Biografien und opulente Bildbände, dass es einer medialen Wiedergutmachung nahekommt". Allein sechs neue Bücher zählt der Tagespiegel auf.
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG hingegen geht ausführlich auf das Filmprojekt des Südwestrundfunks ein, in dem Jessica Schwarz Romy Schneider spielt. Er soll schneller fertig gestellt werden als der von dem Franzosen Raymond Danon produzierte Film mit Yvonne Catterfeld in der Hauptrolle. Laut FAZ "schwebt" dem Dreierteam, bestehend aus dem Autor Benedikt Röskau, dem Produzenten Markus Brunnemann und dem Regisseur Torsten C. Fischer, "nicht weniger als eine Fiktion vor, die der Wahrheit näher kommen soll als all die Zeugnisse und Darstellungen zuvor. Sie wollen eine Romy Schneider zeigen, die noch keiner kennt. Die Differenz", die durch das Abgleichen mit dem eigenen Bild entsteht, "wird das Interesse der Zuschauer an dieser außergewöhnlichen Frau aufs Neue entfachen", meint Regisseur Fischer.
Kritik erfährt in der Tageszeitung DIE WELT die jetzt erscheinende Box "Deutscher Herbst" mit sechs Kinofilmen auf DVD. Unter anderem enthält sie "Stammheim" von Reinhard Hauff. Dazu schreibt die Zeitung:
"Der Film weckt notwendig Verständnis für die selbst ernannten 'Widerstandskämpfer' der RAF – und verzeichnet damit die reale Situation in der Auseinandersetzung zwischen Linksterrorismus und Rechtsstaat."
Die Arthaus-Edition "Deutscher Herbst" belege beeindruckend dicht ein Scheitern der Filmkunst, sie werfe ein grelles Licht auf die politische Verwirrung deutscher Filmkünstler während der Zeit des Terrors. Das Fazit der Zeitung:
"Ohne solche Filme wäre mutmaßlich der Mythos RAF kaum bis heute so präsent."