Von Adelheid Wedel
Die "SZ" beschwört den Filmstandort Babelsberg. Eine sensationelle Ausstellung in Athen wird in der "FR" besprochen. Die "taz" berichtet über einen Feldzug gegen den Reggae, der seit Monaten auf Kuba tobt.
"Inspiration, die alle Zeit überdauert","
beschwört die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG für den Filmstandort Babelsberg.
""Hier wurde einst das Kino gemacht, nach dem Hollywood sich sehnte – man erkennt das in der Berlinale-Retrospektive ‚The Weimar Touch‘. Heute träumt man in Potsdam vom US-Film","
heißt es im Artikel. Längst aber sind auch diese Träume schon zur Realität geworden: Brad Pitt drehte hier, jetzt ist George Clooney dort am Set.
""Seiner Gegenwart einen Hauch Glamour zu verpassen, das ist harte Arbeit für das Studio Babelsberg, das nach der Wende neu eröffnet wurde und unter Leitung von Volker Schlöndorff zur Weltspitze aufschließen sollte. Heute ist man in Babelsberg froh, wenn man Hollywood anlocken kann","
schreiben die Autoren in der SZ.
""Damals sind die Talente-Scouts spontan von dort gekommen, auf der Suche nach neuen kreativen Kräften für die jungen amerikanischen Studios."
Studio Babelsberg war ein Zentrum der Kinowelt in den zwanziger, dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts.
"Erst als der Tonfilm sich durchsetzte, wurde das Kino national, und Hollywood holte sich das weltweite Monopol","
klärt die SZ auf. In diesen Tagen aber ist Berlin die Hauptstadt des Films, die Berlinale zieht alle Aufmerksamkeit der Kinoenthusiasten auf sich – und natürlich berichten die Feuilletons ausführlich darüber – wie auch wir, in Fazit vom Deutschlandradio.
Aber es gibt noch andere Themen in den Wochenend-Feuilletons. Die FRANKFURTER RUNDSCHAU beispielsweise berichtet von einer Ausstellungs-Sensation in Athen.
""Das Nationale Archäologiemuseum zeigt mit dem über 2000 Jahre alten ‚Mechanismus von Antikythera‘ ein Weltwunder."
Christian Thomas berichtet ausführlich über den Fund und dessen Geschichte. 1901 wurden die ersten Kunstgegenstände vor den Felsen der Insel Antikythera aus dem Meer geborgen; "für die Unterwasserexpedition setzten Taucher ihr Leben aufs Spiel." Die eigentliche Sensation des insgesamt wertvollen Fundes aus den Jahren um 300 vor Christi
"ist ein Instrument, ein zahnradgetriebener Kalender. Es war seiner Zeit um Jahrhunderte, in Westeuropa um 15 Jahrhunderte voraus. Die Griechen hatten damit ein Kalendarium zur Hand, mit dem sich Zeitzyklen bestimmen ließen. Auf die Bewegung der Himmelskörper, die Laufbahn von Sonne und Mond waren Rädchen und Scheiben minutiös eingestellt, ein Uhrwerk der ganz besonderen Art","
schwärmt Christian Thomas. Das "Lesegerät des Kosmos" ist bis zum 28. April in Athen ausgestellt und in der Wochenendausgabe der Frankfurter Rundschau abgebildet.
""Reggaeton ist der Sound der Jugend Lateinamerikas. Im nicht prüden Kuba ist der Musikstil nun in Radio und Fernsehen verboten","
informiert Knut Henkel in der Tageszeitung TAZ. Seit Monaten tobt ein Feldzug gegen den Reggae, der auf der Insel Cubatón genannt wird.
"Kritik am vulgären Tanzstil des Cubatón und den oft sexistischen Texten hat es immer wieder gegeben, doch man ließ die Jugend gewähren,"
berichtet der Autor.
"Doch nun kündigte der Präsident des kubanischen Instituts für Radio und Fernsehen an, dass auf nationalen Kanälen keine banale, keine vulgäre und keine Nummer, die das Bild der Frau herabwürdigt, mehr gesendet werde. Hymnen, Märsche und Kinderlieder sind an den Schulen der Insel zugelassen."
Nun fürchten die Musiker, dass es ihnen an den Kragen geht, denn die Ansage ist klar:
"Wer weitermacht mit dem Stil, könnte seine Lizenz verlieren, weil er gegen den revolutionären Geschmack verstieße."
Das erinnert an eine andere Kampagne: Drei Jahrzehnte waren die Beatles auf Kuba offiziell unerwünscht. Erst im Jahr 2000 ruderte die Politik endgültig zurück, Fidel Castro selbst enthüllte eine Bronzestatue zu Ehren von John Lennon. Welches Schicksal nun dem Reggae auf Kuba beschieden ist, bleibt derzeit offen.
beschwört die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG für den Filmstandort Babelsberg.
""Hier wurde einst das Kino gemacht, nach dem Hollywood sich sehnte – man erkennt das in der Berlinale-Retrospektive ‚The Weimar Touch‘. Heute träumt man in Potsdam vom US-Film","
heißt es im Artikel. Längst aber sind auch diese Träume schon zur Realität geworden: Brad Pitt drehte hier, jetzt ist George Clooney dort am Set.
""Seiner Gegenwart einen Hauch Glamour zu verpassen, das ist harte Arbeit für das Studio Babelsberg, das nach der Wende neu eröffnet wurde und unter Leitung von Volker Schlöndorff zur Weltspitze aufschließen sollte. Heute ist man in Babelsberg froh, wenn man Hollywood anlocken kann","
schreiben die Autoren in der SZ.
""Damals sind die Talente-Scouts spontan von dort gekommen, auf der Suche nach neuen kreativen Kräften für die jungen amerikanischen Studios."
Studio Babelsberg war ein Zentrum der Kinowelt in den zwanziger, dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts.
"Erst als der Tonfilm sich durchsetzte, wurde das Kino national, und Hollywood holte sich das weltweite Monopol","
klärt die SZ auf. In diesen Tagen aber ist Berlin die Hauptstadt des Films, die Berlinale zieht alle Aufmerksamkeit der Kinoenthusiasten auf sich – und natürlich berichten die Feuilletons ausführlich darüber – wie auch wir, in Fazit vom Deutschlandradio.
Aber es gibt noch andere Themen in den Wochenend-Feuilletons. Die FRANKFURTER RUNDSCHAU beispielsweise berichtet von einer Ausstellungs-Sensation in Athen.
""Das Nationale Archäologiemuseum zeigt mit dem über 2000 Jahre alten ‚Mechanismus von Antikythera‘ ein Weltwunder."
Christian Thomas berichtet ausführlich über den Fund und dessen Geschichte. 1901 wurden die ersten Kunstgegenstände vor den Felsen der Insel Antikythera aus dem Meer geborgen; "für die Unterwasserexpedition setzten Taucher ihr Leben aufs Spiel." Die eigentliche Sensation des insgesamt wertvollen Fundes aus den Jahren um 300 vor Christi
"ist ein Instrument, ein zahnradgetriebener Kalender. Es war seiner Zeit um Jahrhunderte, in Westeuropa um 15 Jahrhunderte voraus. Die Griechen hatten damit ein Kalendarium zur Hand, mit dem sich Zeitzyklen bestimmen ließen. Auf die Bewegung der Himmelskörper, die Laufbahn von Sonne und Mond waren Rädchen und Scheiben minutiös eingestellt, ein Uhrwerk der ganz besonderen Art","
schwärmt Christian Thomas. Das "Lesegerät des Kosmos" ist bis zum 28. April in Athen ausgestellt und in der Wochenendausgabe der Frankfurter Rundschau abgebildet.
""Reggaeton ist der Sound der Jugend Lateinamerikas. Im nicht prüden Kuba ist der Musikstil nun in Radio und Fernsehen verboten","
informiert Knut Henkel in der Tageszeitung TAZ. Seit Monaten tobt ein Feldzug gegen den Reggae, der auf der Insel Cubatón genannt wird.
"Kritik am vulgären Tanzstil des Cubatón und den oft sexistischen Texten hat es immer wieder gegeben, doch man ließ die Jugend gewähren,"
berichtet der Autor.
"Doch nun kündigte der Präsident des kubanischen Instituts für Radio und Fernsehen an, dass auf nationalen Kanälen keine banale, keine vulgäre und keine Nummer, die das Bild der Frau herabwürdigt, mehr gesendet werde. Hymnen, Märsche und Kinderlieder sind an den Schulen der Insel zugelassen."
Nun fürchten die Musiker, dass es ihnen an den Kragen geht, denn die Ansage ist klar:
"Wer weitermacht mit dem Stil, könnte seine Lizenz verlieren, weil er gegen den revolutionären Geschmack verstieße."
Das erinnert an eine andere Kampagne: Drei Jahrzehnte waren die Beatles auf Kuba offiziell unerwünscht. Erst im Jahr 2000 ruderte die Politik endgültig zurück, Fidel Castro selbst enthüllte eine Bronzestatue zu Ehren von John Lennon. Welches Schicksal nun dem Reggae auf Kuba beschieden ist, bleibt derzeit offen.