Von Adelheid Wedel
Über die Eröffnung des "größten Architekturzentrums der Welt" in Paris berichtet die "SZ". "Welt" und "FAZ" besprechen Romual Karmakars Kinofilm "Hamburger Lektionen", der die Lektionen eines islamistischen Hasspredigers dokumentiert. Weiterhin widmen sich die Feuilletons der Eröffnung der Musikmesse Popkomm in Berlin.
Wenn etwas als "das größte der Welt" angekündigt wird, macht das neugierig. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG wendet diesen Superlativ an für das "größte Architekturzentrum der Welt, das in Paris eröffnet wurde". Staatspräsident Nicolas Sarkozy war zur Eröffnung in das Palais Chaillot gekommen und hielt dort seine mit Spannung erwartete erste kulturpolitische Rede. Sarkozy versprach darin, die Kommunikations- und Verkehrsnetze in Paris zu rekonstruieren. Und vom Bau einer neuen Philharmonie war die Rede. Überhaupt: die Architektur.
"Unter Pressevertretern raunte man, der Präsident wolle die großen Projekte Mitterands fortführen, den man seines Architekturehrgeizes wegen auch Mitteramses nannte", "
berichtet die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG. Und sie hat erfahren,
" "dass Sarkozy 14 international renommierte Architekten zum Mittagessen in den Elysee-Palast geladen hat, um der Architektur in Frankreich neue Bedeutung zu geben, "
oder wie man es auch nennen kann:
" "Sarkozy nutzt die Baukunst, um sich kulturpolitisch zu profilieren."
Andere Baugeschehen werden in weiteren Artikeln der Mittwochsfeuilletons behandelt. So stellt die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG
"die definitiven Projekte für die Bebauung von Ground Zero in New York"
vor, die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG informiert ausführlich über Pläne der "Spiegel"-Gruppe, bis 2010 ein neues Bürogebäude in der Hamburger Hafen-City zu beziehen und die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG ist in Berlin fündig geworden. Dort wird am Freitag mit Schnaps und Schmaus Richtfest im Neuen Museum gefeiert, das von 2009 an die ägyptischen und frühgeschichtlichen Sammlungen zeigen wird. Drei Tage lang, von Samstag bis Montag, darf dann auch die Öffentlichkeit zum ersten Mal seit Jahren sehen, was aus der Kriegsruine von Stülers Haus zwischen Lustgarten und Pergamon-Museum geworden ist.
DIE WELT und die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG machen auf einen Film aufmerksam, der zwar schon 2006 auf der Berlinale vorgestellt wurde, aber erst jetzt einen Verleih gefunden hat: Romual Karmakars Film "Hamburger Lektionen". Die Fernsehbilder zeigen nicht, wie und was Islamisten denken, dieser Film aber tut das.
"Er öffnet den Kosmos des islamistischen Denkens", "
urteilt DIE WELT. Und
" "er zeigt die Mentalität seiner Propagandisten und macht die Atmosphäre der Parallelwelt der Moscheen und Gebetshäuser spürbar."
134 Minuten beobachtet die Kamera fast ausschließlich den Schauspieler Manfred Zapatka beim Vorlesen zweier Predigten.
"Tatsächlich ist der Entspannungswert des Films gering, der Erkenntnisgewinn umso größer", "
meint Verena Lueken in der FAZ. Es sind Predigten, die Mohammed Ben Mohammed al-Fazazi im Januar 2000 in der Hamburger Al-Quds-Moschee gehalten hat. Bekannt ist, dass drei der vier Selbstmordpiloten des 11. September 2001 mit ihm in Kontakt standen und regelmäßig seine Predigten hörten. Al Fazazi wurde in seinem Heimatland Marokko – dorthin kehrte er 2001 zurück - wegen Anstiftung zum Mord und der Teilnahme an der Planung terroristischer Akte zu 30 Jahren Haft verurteilt. Zu hören sind die "Lektionen eines Hasspredigers", so die eindeutige Meinung der Zeitungen.
An diesem Mittwoch beginnt in Berlin die Popkomm, Anlass für den TAGELSSPIEGEL, sich mit zwei Musikproduzenten und dem Gitarristen von "Wir sind Helden" über Wert und Chancen von Popmusik zu unterhalten. Dabei fallen Schlagworte wie die schlechten Umsätze der Musikindustrie, dass Deutschland popmusikalisch noch immer als Entwicklungsland gilt und die hierzulande übliche Trennung zwischen Indie und Mainstream. Produzent George Glueck stellt zur Diskussion:
" "Es ist noch nie passiert, dass ein deutscher Künstler im Ausland mit demselben Werbeaufwand etabliert wurde, wie das umgekehrt regelmäßig mit amerikanischen geschieht."
Zum Musikmarkt sagt Glueck:
"Wir erleben heute nicht die Krise der Musik, sondern der CD."
Es sei noch nie so viel Musik konsumiert worden und so wenig dafür bezahlt worden wie heute. Jean-Michel Tourette von "Wir sind Helden" fragt:
"Wie sollen Jugendliche, die Musik nicht anders denn als Datei kennen, jemals Respekt empfinden?"
Achselzucken und:
"Künftig wird man Musik nur noch verschenken können."
"Unter Pressevertretern raunte man, der Präsident wolle die großen Projekte Mitterands fortführen, den man seines Architekturehrgeizes wegen auch Mitteramses nannte", "
berichtet die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG. Und sie hat erfahren,
" "dass Sarkozy 14 international renommierte Architekten zum Mittagessen in den Elysee-Palast geladen hat, um der Architektur in Frankreich neue Bedeutung zu geben, "
oder wie man es auch nennen kann:
" "Sarkozy nutzt die Baukunst, um sich kulturpolitisch zu profilieren."
Andere Baugeschehen werden in weiteren Artikeln der Mittwochsfeuilletons behandelt. So stellt die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG
"die definitiven Projekte für die Bebauung von Ground Zero in New York"
vor, die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG informiert ausführlich über Pläne der "Spiegel"-Gruppe, bis 2010 ein neues Bürogebäude in der Hamburger Hafen-City zu beziehen und die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG ist in Berlin fündig geworden. Dort wird am Freitag mit Schnaps und Schmaus Richtfest im Neuen Museum gefeiert, das von 2009 an die ägyptischen und frühgeschichtlichen Sammlungen zeigen wird. Drei Tage lang, von Samstag bis Montag, darf dann auch die Öffentlichkeit zum ersten Mal seit Jahren sehen, was aus der Kriegsruine von Stülers Haus zwischen Lustgarten und Pergamon-Museum geworden ist.
DIE WELT und die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG machen auf einen Film aufmerksam, der zwar schon 2006 auf der Berlinale vorgestellt wurde, aber erst jetzt einen Verleih gefunden hat: Romual Karmakars Film "Hamburger Lektionen". Die Fernsehbilder zeigen nicht, wie und was Islamisten denken, dieser Film aber tut das.
"Er öffnet den Kosmos des islamistischen Denkens", "
urteilt DIE WELT. Und
" "er zeigt die Mentalität seiner Propagandisten und macht die Atmosphäre der Parallelwelt der Moscheen und Gebetshäuser spürbar."
134 Minuten beobachtet die Kamera fast ausschließlich den Schauspieler Manfred Zapatka beim Vorlesen zweier Predigten.
"Tatsächlich ist der Entspannungswert des Films gering, der Erkenntnisgewinn umso größer", "
meint Verena Lueken in der FAZ. Es sind Predigten, die Mohammed Ben Mohammed al-Fazazi im Januar 2000 in der Hamburger Al-Quds-Moschee gehalten hat. Bekannt ist, dass drei der vier Selbstmordpiloten des 11. September 2001 mit ihm in Kontakt standen und regelmäßig seine Predigten hörten. Al Fazazi wurde in seinem Heimatland Marokko – dorthin kehrte er 2001 zurück - wegen Anstiftung zum Mord und der Teilnahme an der Planung terroristischer Akte zu 30 Jahren Haft verurteilt. Zu hören sind die "Lektionen eines Hasspredigers", so die eindeutige Meinung der Zeitungen.
An diesem Mittwoch beginnt in Berlin die Popkomm, Anlass für den TAGELSSPIEGEL, sich mit zwei Musikproduzenten und dem Gitarristen von "Wir sind Helden" über Wert und Chancen von Popmusik zu unterhalten. Dabei fallen Schlagworte wie die schlechten Umsätze der Musikindustrie, dass Deutschland popmusikalisch noch immer als Entwicklungsland gilt und die hierzulande übliche Trennung zwischen Indie und Mainstream. Produzent George Glueck stellt zur Diskussion:
" "Es ist noch nie passiert, dass ein deutscher Künstler im Ausland mit demselben Werbeaufwand etabliert wurde, wie das umgekehrt regelmäßig mit amerikanischen geschieht."
Zum Musikmarkt sagt Glueck:
"Wir erleben heute nicht die Krise der Musik, sondern der CD."
Es sei noch nie so viel Musik konsumiert worden und so wenig dafür bezahlt worden wie heute. Jean-Michel Tourette von "Wir sind Helden" fragt:
"Wie sollen Jugendliche, die Musik nicht anders denn als Datei kennen, jemals Respekt empfinden?"
Achselzucken und:
"Künftig wird man Musik nur noch verschenken können."