Von Adelheid Wedel
Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet über die Hamburger Initiative „Buchstart“ für Kinder, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ rezensiert Norman Mailers neuen Roman „The Castle in the Forest“ über Kindheit und Jugend Adolf Hitlers, und ebenfalls die „SZ“ jubelt darüber, dass das politische Kabarett jetzt wieder einen festen Sendeplatz im ZDF hat.
Man mag es für eine städtische Aktion halten, aber sie hat das Zeug für eine deutschlandweite Nachahmung: Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG stellt die Hamburger Initiative „Buchstart“ vor. Kurz gesagt geht es darum, dass Kinderärzte ab sofort bei ihrer so genannten U-6-Untersuchung jedem Hamburger Kind eine literarische Grundversorgung überreichen, bestehend aus zwei Bilderbüchern, einer Broschüre mit pädagogischen Hinweisen, Tipps für Literaturveranstaltungen, Leseempfehlungen und einem aufmunternder Brief des Bundespräsidenten.
„Wir sind sehr dankbar, dass wir die Autorität der Kinderärzte benutzen können,“
sagte die Hamburger Kultursenatorin Karin von Welck über diesen unkonventionellen Vertriebsweg. Die Idee der Verbindung von Bildungspolitik und ärztlicher Autorität stammt aus England. In Deutschland finanziert der Verlag Gruner und Jahr gemeinsam mit dem Hamburger Senat das Projekt für zunächst sechs Jahre. Der Verlag handelt nicht uneigennützig, schließlich ist er an künftigen Lesern interessiert und darf für seine Zeitschrift „Eltern“ werben.
„Eine wissenschaftliche Begleituntersuchung soll zeigen, ob die Hoffnung aus Fernsehkindern Leseratten zu machen, erfolgreich ist,“
heißt es weiter zu dem Projekt. Angekündigt wird eine Kooperation mit der „Stiftung Lesen“ und ein Nachfolgeprojekt in Sachsen.
Filmregisseur Dani Levy und der Schriftsteller Rolf Hochhuth sind in diesen Tagen mit ihren künstlerischen Arbeiten zu Hitler Thema in den Feuilletons. Nun gesellt sich der amerikanische Autor Norman Mailer hinzu. Er erzählt in seinem Roman „The Castle in the Forest“, der in der kommenden Woche in Amerika erscheint, über Kindheit und Jugend Adolf Hitlers, der in der Rezension in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG familiär Adi genannt wird.
Jordan Mejias scheint nach der Lektüre etwas „ratlos“ zu sein und spricht davon, dass es im Roman „skurril und unappetitlich“ zugehe. Der 84-Jährige Mailer nimmt seinen Kritikern den Wind aus dem Segel, wenn er sagt:
„Die Linke könnte das Buch hassen, weil ich mit seiner Metaphysik die ihr so teure Ratio brüskiere. Die Rechte könnte es nicht minder hassen, weil ich ihr einen Gott zumute, der von seiner Allmacht nur träumen kann. Und die Juden könnten verstimmt sein, weil ich die Deutschen aus der Verantwortung entlasse.“
Niemand sollte diese fiktive Chronik mit einem Geschichtsbuch verwechseln, empfiehlt der Rezensent in der FAZ und fügt enttäuscht hinzu:
„Auf das große Buch, das Mailer uns seit sechs Jahrzehnten verspricht, müssen wir weiter warten.“
Von einer sehr interessanten Ausstellung im Badischen Landesmuseum Karlsruhe berichtet ebenfalls die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG.
„Die Wurzeln der Menschheit liegen in Afrika, die Wiege Europas steht auf Kreta, aber der Keim dessen, was unser heutiges Leben ausmacht, ging in Anatolien auf,“
schreibt Dieter Bartetzko. Und das Sensationelle an der Ausstellung:
„Sie beweist, dass Besitzgier und Kriegslust dem Menschen nicht eingeboren sind.“
Es stimme zuversichtlich, dass
„bisher keine Waffen aus der Frühzeit unserer Zivilisation entdeckt wurden, die eindeutig nur dem Töten von Menschen dienten.“
In Karlsruhe kann man unsere sehr frühe Vergangenheit anhand von rund 450 Objekten bis zum 17. Juni in den Blick nehmen.
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG gibt jubelnd eine Neuigkeit aus der ZDF-Küche weiter: Ab kommenden Dienstag hat das politische Kabarett einmal monatlich wieder einen Sendeplatz im ZDF. Georg Schramm und Urban Priol heißen die Protagonisten.
„Ich glaube, dass wir ein Publikum für Politsatire haben“
wird ZDF-Unterhaltungschef Teubner zitiert. Und die Zeitung kommentiert hintergründig:
„Nach über 26 Jahren entdeckt das ZDF eine kompromisslos unterdrückte Leidenschaft: das politische Kabarett.“
Da kann man doch glatt Ulrich Khuon, dem künftigen Intendanten des Deutschen Theaters in Berlin beipflichten, der sich in einem Interview im TAGESSPIEGEL für seine künftige Arbeit wünscht:
„Bloß keine Gemütlichkeit. Es geht darum, schneller zu sein als die Probleme, damit sie einen nicht erschlagen.“
„Wir sind sehr dankbar, dass wir die Autorität der Kinderärzte benutzen können,“
sagte die Hamburger Kultursenatorin Karin von Welck über diesen unkonventionellen Vertriebsweg. Die Idee der Verbindung von Bildungspolitik und ärztlicher Autorität stammt aus England. In Deutschland finanziert der Verlag Gruner und Jahr gemeinsam mit dem Hamburger Senat das Projekt für zunächst sechs Jahre. Der Verlag handelt nicht uneigennützig, schließlich ist er an künftigen Lesern interessiert und darf für seine Zeitschrift „Eltern“ werben.
„Eine wissenschaftliche Begleituntersuchung soll zeigen, ob die Hoffnung aus Fernsehkindern Leseratten zu machen, erfolgreich ist,“
heißt es weiter zu dem Projekt. Angekündigt wird eine Kooperation mit der „Stiftung Lesen“ und ein Nachfolgeprojekt in Sachsen.
Filmregisseur Dani Levy und der Schriftsteller Rolf Hochhuth sind in diesen Tagen mit ihren künstlerischen Arbeiten zu Hitler Thema in den Feuilletons. Nun gesellt sich der amerikanische Autor Norman Mailer hinzu. Er erzählt in seinem Roman „The Castle in the Forest“, der in der kommenden Woche in Amerika erscheint, über Kindheit und Jugend Adolf Hitlers, der in der Rezension in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG familiär Adi genannt wird.
Jordan Mejias scheint nach der Lektüre etwas „ratlos“ zu sein und spricht davon, dass es im Roman „skurril und unappetitlich“ zugehe. Der 84-Jährige Mailer nimmt seinen Kritikern den Wind aus dem Segel, wenn er sagt:
„Die Linke könnte das Buch hassen, weil ich mit seiner Metaphysik die ihr so teure Ratio brüskiere. Die Rechte könnte es nicht minder hassen, weil ich ihr einen Gott zumute, der von seiner Allmacht nur träumen kann. Und die Juden könnten verstimmt sein, weil ich die Deutschen aus der Verantwortung entlasse.“
Niemand sollte diese fiktive Chronik mit einem Geschichtsbuch verwechseln, empfiehlt der Rezensent in der FAZ und fügt enttäuscht hinzu:
„Auf das große Buch, das Mailer uns seit sechs Jahrzehnten verspricht, müssen wir weiter warten.“
Von einer sehr interessanten Ausstellung im Badischen Landesmuseum Karlsruhe berichtet ebenfalls die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG.
„Die Wurzeln der Menschheit liegen in Afrika, die Wiege Europas steht auf Kreta, aber der Keim dessen, was unser heutiges Leben ausmacht, ging in Anatolien auf,“
schreibt Dieter Bartetzko. Und das Sensationelle an der Ausstellung:
„Sie beweist, dass Besitzgier und Kriegslust dem Menschen nicht eingeboren sind.“
Es stimme zuversichtlich, dass
„bisher keine Waffen aus der Frühzeit unserer Zivilisation entdeckt wurden, die eindeutig nur dem Töten von Menschen dienten.“
In Karlsruhe kann man unsere sehr frühe Vergangenheit anhand von rund 450 Objekten bis zum 17. Juni in den Blick nehmen.
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG gibt jubelnd eine Neuigkeit aus der ZDF-Küche weiter: Ab kommenden Dienstag hat das politische Kabarett einmal monatlich wieder einen Sendeplatz im ZDF. Georg Schramm und Urban Priol heißen die Protagonisten.
„Ich glaube, dass wir ein Publikum für Politsatire haben“
wird ZDF-Unterhaltungschef Teubner zitiert. Und die Zeitung kommentiert hintergründig:
„Nach über 26 Jahren entdeckt das ZDF eine kompromisslos unterdrückte Leidenschaft: das politische Kabarett.“
Da kann man doch glatt Ulrich Khuon, dem künftigen Intendanten des Deutschen Theaters in Berlin beipflichten, der sich in einem Interview im TAGESSPIEGEL für seine künftige Arbeit wünscht:
„Bloß keine Gemütlichkeit. Es geht darum, schneller zu sein als die Probleme, damit sie einen nicht erschlagen.“