Von Adelheid Wedel
Die "SZ" nennt die Neu-Übersetzung der "Bibel in gerechter Sprache" ein "gewaltiges Ideologieprojekt" und geht dem Ursprung des weihnachtlichen Festessens nach. Die "Taz" kommt noch gerade rechtzeitig mit ein paar Tipps für Weihnachtsgeschenke. Die "NZZ" und der "Tagesspiegel" ziehen eine Bilanz des Kunstmarktes 2006.
Gibt es Neues zum Thema Weihnachten und Christentum? Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG stellt, die bisher davon nur wenig gehört haben einige Beispiele vor aus der Neuübersetzung der "Bibel in gerechter Sprache", wie sie genau heißt. Teile der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium kann man in der Zeitung neu übersetzt nachlesen und sich eine Meinung bilden. Die Meinung der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG:
" Das Ergebnis dieses gewaltigen Ideologieprojekts beraubt nicht einfach nur die Feststagskirchgänger der erhebenden Wiederkehr schöner alter Worte. Es ist auch in zweifacher Hinsicht ein trauriger Rückschritt für unsere Kultur, "
wettert das Blatt. Der "gerechte" Text sei ein weiterer Versuch, die einzigartig sprachmächtige Übersetzung Martin Luthers zu verdrängen, in
" diesem Fall zugunsten einer auch stilistisch katastrophalen Fassung. "
Die SZ erinnert daran, dass der Luthertext ein Urtext nicht nur der Kirchengeschichte, sondern der deutschen Sprache und Literatur insgesamt ist.
Mehr als enttäuscht von der Neufassung formuliert der Autor Johan Schloemann seinen Weihnachtswunsch:
" Es ist jedem zu gönnen, von der "Bibel der gerechten Sprache" verschont zu werden. "
Ziele der Neuübersetzung der Bibel sind: eine geschlechtergerechte Sprache, die Gerechtigkeit im Hinblick auf den christlich-jüdischen Dialog und soziale Gerechtigkeit.
Etwas irdischer geht es in einem anderen ganzseitigen Artikel ebenfalls in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG zu. Wolfgang U. Eckart, der Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin an der Universität Heidelberg, geht dem Ursprung des weihnachtlichen Festessens nach und hat herausgefunden, dass die
"Gans ein uraltes Opfer- und Speisetier" ist. Bereits in Ägypten, im antiken Griechenland und bei den Römern wurde sie als Opfertier gehalten. Besonders das ausgelassene Gänseschmalz wurde zu vielerlei medizinischen Zwecken gebraucht und hoch geschätzt. Beispielsweise "als Pflaster verabreicht, wies man Gänsefett Wunderheilungskräfte zu". Über Knödel, Karpfen, Lebkuchen und Christstollen weiß er ähnlich Amüsantes zu berichten. Und schließlich gibt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG in einer dritten Weihnachtsseite einige Ratschläge, wie das Fest der Feste glimpflich zu überstehen ist.
Die BERLINER ZEITUNG hat den Schriftsteller Thomas Kapielski um einige weihnachtliche Gedanken gebeten. Herausgekommen sind, laut Überschrift:
" "Nützliche Ratschläge eines erfahrenen Familienvaters, wie man die Feiertage aushält". "
Die TAZ kommt noch gerade rechtzeitig mit ein paar Tipps für Weihnachtsgeschenke und empfiehlt
" für den Fall, dass Ihr Geschenk einer Frau oder einem androgynen Mann gefallen soll, ein Halstuch aus Seide. Mal was Sperriges "
zu schenken wäre auch ganz toll oder "selbst gemachter Eierlikör". Diese und andere Vorschläge bringt die TAZ.
Natürlich dürfen gegen Jahresende die Rückblicke nicht fehlen. Die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG und der TAGESSPIEGEL beginnen mit der Einschätzung des Kunstmarktes 2006.
" Es war ein Jahr der Superlative: eine Flut von Zuschlägen in Millionenhöhe, neue Käufer, eine wahre Liquiditätswoge, marktfrische Kunstobjekte, Triumph des Kunstmarketings "
– urteilt die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG. Sie macht auch darauf aufmerksam, dass der Kunstmarkt im Zeichen der Restitution stand, und sieht darin vor allem
" ein Millionengeschäft für Anwaltskanzleien in Amerika und Europa. "
Der TAGESSPIEGEL erinnert an die großen Gewinne, die die Auktionshäuser in diesem Jahr verbuchen konnten.
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG richtet ihren Blick nach Rom, auf den Vatikan – dort fand ein Konzil der Museumsdirektoren statt. Sie kamen aus vier Erdteilen und berieten künftige Museumspolitik:
" Es sei absehbar, dass sich die Bedeutung der westlichen Gesellschaften im weltweiten Maßstab dramatisch verändere, so wie auch die ethnische Zusammensetzung der westlichen Großstädte unwiderruflichem Wandel unterliege. Museen als Marktplatz der Identitäten "
– unter diesem Aspekt wurden Vorschläge und Überlegungen entwickelt, die die FAZ zu dem Fazit führten:
" Der selbstbewusste Glaube der Museumsdirektoren wie ihrer Geldgeber an die Kraft der Kultur und damit an den Sinn und die Funktion ihrer Institute war das eigentliche Wunder der Tagung. "
" Das Ergebnis dieses gewaltigen Ideologieprojekts beraubt nicht einfach nur die Feststagskirchgänger der erhebenden Wiederkehr schöner alter Worte. Es ist auch in zweifacher Hinsicht ein trauriger Rückschritt für unsere Kultur, "
wettert das Blatt. Der "gerechte" Text sei ein weiterer Versuch, die einzigartig sprachmächtige Übersetzung Martin Luthers zu verdrängen, in
" diesem Fall zugunsten einer auch stilistisch katastrophalen Fassung. "
Die SZ erinnert daran, dass der Luthertext ein Urtext nicht nur der Kirchengeschichte, sondern der deutschen Sprache und Literatur insgesamt ist.
Mehr als enttäuscht von der Neufassung formuliert der Autor Johan Schloemann seinen Weihnachtswunsch:
" Es ist jedem zu gönnen, von der "Bibel der gerechten Sprache" verschont zu werden. "
Ziele der Neuübersetzung der Bibel sind: eine geschlechtergerechte Sprache, die Gerechtigkeit im Hinblick auf den christlich-jüdischen Dialog und soziale Gerechtigkeit.
Etwas irdischer geht es in einem anderen ganzseitigen Artikel ebenfalls in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG zu. Wolfgang U. Eckart, der Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin an der Universität Heidelberg, geht dem Ursprung des weihnachtlichen Festessens nach und hat herausgefunden, dass die
"Gans ein uraltes Opfer- und Speisetier" ist. Bereits in Ägypten, im antiken Griechenland und bei den Römern wurde sie als Opfertier gehalten. Besonders das ausgelassene Gänseschmalz wurde zu vielerlei medizinischen Zwecken gebraucht und hoch geschätzt. Beispielsweise "als Pflaster verabreicht, wies man Gänsefett Wunderheilungskräfte zu". Über Knödel, Karpfen, Lebkuchen und Christstollen weiß er ähnlich Amüsantes zu berichten. Und schließlich gibt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG in einer dritten Weihnachtsseite einige Ratschläge, wie das Fest der Feste glimpflich zu überstehen ist.
Die BERLINER ZEITUNG hat den Schriftsteller Thomas Kapielski um einige weihnachtliche Gedanken gebeten. Herausgekommen sind, laut Überschrift:
" "Nützliche Ratschläge eines erfahrenen Familienvaters, wie man die Feiertage aushält". "
Die TAZ kommt noch gerade rechtzeitig mit ein paar Tipps für Weihnachtsgeschenke und empfiehlt
" für den Fall, dass Ihr Geschenk einer Frau oder einem androgynen Mann gefallen soll, ein Halstuch aus Seide. Mal was Sperriges "
zu schenken wäre auch ganz toll oder "selbst gemachter Eierlikör". Diese und andere Vorschläge bringt die TAZ.
Natürlich dürfen gegen Jahresende die Rückblicke nicht fehlen. Die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG und der TAGESSPIEGEL beginnen mit der Einschätzung des Kunstmarktes 2006.
" Es war ein Jahr der Superlative: eine Flut von Zuschlägen in Millionenhöhe, neue Käufer, eine wahre Liquiditätswoge, marktfrische Kunstobjekte, Triumph des Kunstmarketings "
– urteilt die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG. Sie macht auch darauf aufmerksam, dass der Kunstmarkt im Zeichen der Restitution stand, und sieht darin vor allem
" ein Millionengeschäft für Anwaltskanzleien in Amerika und Europa. "
Der TAGESSPIEGEL erinnert an die großen Gewinne, die die Auktionshäuser in diesem Jahr verbuchen konnten.
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG richtet ihren Blick nach Rom, auf den Vatikan – dort fand ein Konzil der Museumsdirektoren statt. Sie kamen aus vier Erdteilen und berieten künftige Museumspolitik:
" Es sei absehbar, dass sich die Bedeutung der westlichen Gesellschaften im weltweiten Maßstab dramatisch verändere, so wie auch die ethnische Zusammensetzung der westlichen Großstädte unwiderruflichem Wandel unterliege. Museen als Marktplatz der Identitäten "
– unter diesem Aspekt wurden Vorschläge und Überlegungen entwickelt, die die FAZ zu dem Fazit führten:
" Der selbstbewusste Glaube der Museumsdirektoren wie ihrer Geldgeber an die Kraft der Kultur und damit an den Sinn und die Funktion ihrer Institute war das eigentliche Wunder der Tagung. "