Von Adelheid Wedel
Die "Süddeutsche Zeitung" befasst sich mit der Documenta in Kassel, die in einem halben Jahr eröffnet wird, "Die Welt" stellt den neuen Direktor der Staatsgalerie Stuttgart vor und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet über die jetzt eingerichteten Ostasiengalerie der Porzellansammlung in Dresden, die mittlerweile in erheblichem Maße gefährdet ist.
Die "Süddeutsche Zeitung" befasst sich mit der Kasseler Documenta, die in einem halben Jahr eröffnet wird, "Die Welt" stellt den neuen Direktor der Staatsgalerie Stuttgart vor und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet über die neu eingerichteten Ostasiengalerie der Porzellansammlung in Dresden, die schon jetzt in erheblichem Maße gefährdet ist.
"Als Leiter dieser Weltkunstschau berufen zu werden, ist nicht einfach. Man kann an dieser Aufgabe eigentlich nur scheitern",
schreibt Holger Liebs in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG über die Documenta, die in einem halben Jahr wieder nach Kassel einlädt.
"Alle 5 Jahre sucht die Kunstwelt auf der Documenta eine Standortbestimmung, eine Antwort auf die Frage, die erstmals Arnold Bode für die legendäre Documenta 1955 stellte: Wo steht die Kunst heute? Der Documenta-Kurator muss die Sisyphus-Aufgabe bewältigen, jeweils neue und neueste Kunstströmungen vorzustellen – und sie gleichzeitig in ein Massenspektakel zu verwandeln."
Die Pläne des derzeitigen Documenta-Chefs Roger M. Buergel stellt die SZ vor und beschreibt dabei seine Idee, einen riesigen Ausstellungspavillon in der Art eines Zeltes aufstellen zu wollen, das – wie Buergel sagt – eine Architektur aus dem Geist der Arbeiten sein wird, die die Documenta zeigt.
"Es ist mehr eine Haut als ein Gebäude, ein Schutz um die Kunst herum."
Videoprojektionen in einem Zauberwald und die Suche nach den Wurzeln zeitgenössischer Kunst sind Stichworte aus dem Katalog der Visionen zur Documenta 2007, die am 16. Juni eröffnet wird.
Die Tageszeitung DIE WELT stellt den neuen Direktor der Staatsgalerie Stuttgart, Sean Rainbird, vor. Er organisierte die Turner-Preis-Ausstellungen und große Retrospektiven zu Beckmann, Horn und Beuys in London. Von dort bringt er auch seine Erfahrungen mit knapp bemessenen Mitteln für die Kultur mit.
"Wir hatten in England vor 20 Jahren die Situation, die wir heute in Deutschland haben",
sagt der Kunstwissenschaftler im Interview. Und er macht eine überraschende Rechnung auf:
"Vor 10 Jahren zahlte der Staat 90 Prozent der Kosten für die Tate-Gallerie, jetzt sind es nur noch 50 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter stieg in dieser Zeit von 350 auf 1000."
Rainbird wird auch mit Restitutionsforderungen zu tun haben, das betrifft Gemälde von Franz Marc und Lyonel Feininger.
"Die Anfragen müssen genau geprüft werden, juristisch, moralisch und politisch. Wir lassen uns da nicht drängen",
heißt seine Antwort. Eine Antwort, die sicherlich auch Martin Roth, der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, gern für sich gelten ließe. Doch der will, so schreibt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, derzeit gar nichts über Restitution hören. Kurz nach der Eröffnung der neu eingerichteten Ostasiengalerie der Porzellansammlung muss er fürchten, dass die öffentliche Sammlung in erheblichem Maße gefährdet ist.
Das Fürstenhaus der Wettiner hat erneut Eigentumsrechte an Ausstellungsstücken angemeldet; zusätzlich zu den 6 000 Porzellanobjekten, die es 1999 erhielt, beansprucht das Adelshaus weitere 3000 strittige Objekte, fast ein Sechstel der Sammlung. Anfang des kommenden Jahres will Martin Roth die gerade erst erweiterte Porzellangalerie zunächst für 14 Tage schließen lassen, um die Eigentumsfragen zu ergründen.
Vom Siegeszug eines kleinen roten Büchleins berichtet die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG. Gemeint ist die Mao-Bibel, die vor rund 40 Jahren zum ersten Mal erschienen ist und bereits 1968 eine Auflage von einer Milliarde aufweisen konnte. "Die Worte des Vorsitzenden Mao Tse-Tung" besaß jeder Chinese; Kontrollen in öffentlichen Verkehrsmitteln befragten beispielsweise chinesische Studenten, ob sie ihr persönliches Exemplar bei sich hatten.
"Es galt als vorbildlich, den Text auswendig zu können."
Kurios die Anmerkung von Tilman Spengler, dass
"der größte ökonomische Gewinner des kleinen roten Buches ein deutscher Chemiekonzern war, der das Plastik für den Einband lieferte."
Eine Meldung zum Schluss: Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG schlägt Alarm: Das 2003 eingeweihte Koeppenhaus ist von der Schließung bedroht. Es fehlen 34 000 Euro für das Literaturzentrum in Greifswald. Der Kommentar der Zeitung:
"Es ist offenkundig absurd, ein Haus für Millionen einzurichten und dann dessen Bespielung nicht zu finanzieren. Geradezu verantwortungslos ist dies angesichts des Dauerklagens über Verwahrlosung in strukturschwachen Regionen."
"Als Leiter dieser Weltkunstschau berufen zu werden, ist nicht einfach. Man kann an dieser Aufgabe eigentlich nur scheitern",
schreibt Holger Liebs in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG über die Documenta, die in einem halben Jahr wieder nach Kassel einlädt.
"Alle 5 Jahre sucht die Kunstwelt auf der Documenta eine Standortbestimmung, eine Antwort auf die Frage, die erstmals Arnold Bode für die legendäre Documenta 1955 stellte: Wo steht die Kunst heute? Der Documenta-Kurator muss die Sisyphus-Aufgabe bewältigen, jeweils neue und neueste Kunstströmungen vorzustellen – und sie gleichzeitig in ein Massenspektakel zu verwandeln."
Die Pläne des derzeitigen Documenta-Chefs Roger M. Buergel stellt die SZ vor und beschreibt dabei seine Idee, einen riesigen Ausstellungspavillon in der Art eines Zeltes aufstellen zu wollen, das – wie Buergel sagt – eine Architektur aus dem Geist der Arbeiten sein wird, die die Documenta zeigt.
"Es ist mehr eine Haut als ein Gebäude, ein Schutz um die Kunst herum."
Videoprojektionen in einem Zauberwald und die Suche nach den Wurzeln zeitgenössischer Kunst sind Stichworte aus dem Katalog der Visionen zur Documenta 2007, die am 16. Juni eröffnet wird.
Die Tageszeitung DIE WELT stellt den neuen Direktor der Staatsgalerie Stuttgart, Sean Rainbird, vor. Er organisierte die Turner-Preis-Ausstellungen und große Retrospektiven zu Beckmann, Horn und Beuys in London. Von dort bringt er auch seine Erfahrungen mit knapp bemessenen Mitteln für die Kultur mit.
"Wir hatten in England vor 20 Jahren die Situation, die wir heute in Deutschland haben",
sagt der Kunstwissenschaftler im Interview. Und er macht eine überraschende Rechnung auf:
"Vor 10 Jahren zahlte der Staat 90 Prozent der Kosten für die Tate-Gallerie, jetzt sind es nur noch 50 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter stieg in dieser Zeit von 350 auf 1000."
Rainbird wird auch mit Restitutionsforderungen zu tun haben, das betrifft Gemälde von Franz Marc und Lyonel Feininger.
"Die Anfragen müssen genau geprüft werden, juristisch, moralisch und politisch. Wir lassen uns da nicht drängen",
heißt seine Antwort. Eine Antwort, die sicherlich auch Martin Roth, der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, gern für sich gelten ließe. Doch der will, so schreibt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, derzeit gar nichts über Restitution hören. Kurz nach der Eröffnung der neu eingerichteten Ostasiengalerie der Porzellansammlung muss er fürchten, dass die öffentliche Sammlung in erheblichem Maße gefährdet ist.
Das Fürstenhaus der Wettiner hat erneut Eigentumsrechte an Ausstellungsstücken angemeldet; zusätzlich zu den 6 000 Porzellanobjekten, die es 1999 erhielt, beansprucht das Adelshaus weitere 3000 strittige Objekte, fast ein Sechstel der Sammlung. Anfang des kommenden Jahres will Martin Roth die gerade erst erweiterte Porzellangalerie zunächst für 14 Tage schließen lassen, um die Eigentumsfragen zu ergründen.
Vom Siegeszug eines kleinen roten Büchleins berichtet die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG. Gemeint ist die Mao-Bibel, die vor rund 40 Jahren zum ersten Mal erschienen ist und bereits 1968 eine Auflage von einer Milliarde aufweisen konnte. "Die Worte des Vorsitzenden Mao Tse-Tung" besaß jeder Chinese; Kontrollen in öffentlichen Verkehrsmitteln befragten beispielsweise chinesische Studenten, ob sie ihr persönliches Exemplar bei sich hatten.
"Es galt als vorbildlich, den Text auswendig zu können."
Kurios die Anmerkung von Tilman Spengler, dass
"der größte ökonomische Gewinner des kleinen roten Buches ein deutscher Chemiekonzern war, der das Plastik für den Einband lieferte."
Eine Meldung zum Schluss: Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG schlägt Alarm: Das 2003 eingeweihte Koeppenhaus ist von der Schließung bedroht. Es fehlen 34 000 Euro für das Literaturzentrum in Greifswald. Der Kommentar der Zeitung:
"Es ist offenkundig absurd, ein Haus für Millionen einzurichten und dann dessen Bespielung nicht zu finanzieren. Geradezu verantwortungslos ist dies angesichts des Dauerklagens über Verwahrlosung in strukturschwachen Regionen."