Vom Toaster-Look bis zum Winzling im Handy
Heute kann man selbst mit Handys Fotos knipsen und sekundenschnell rund um den Erdball schicken. Als vor 30 Jahren jedoch der Prototyp einer Digitalkamera gebaut wurde, hatte dieser die Ausmaße eines großen Toasters und die abgelichtete Dame fühlte sich nur mäßig getroffen.
Es ist das Geräusch, mit dem wir den guten, alten Fotoapparat verbinden. Allerdings sind die Auslöser der modernen, nämlichen digitalen Fotoapparate, im Gegensatz zu ihren Pendants auf Filmbasis, völlig geräuschlos. Das war schon bei der ersten Digitalkamera der Welt so.
1974 erhielt der US-Ingenieur Steven Sasson von seinem Chef in der Fotofirma Kodak im Bundesstaat New York den Auftrag, mit einem der ersten Sensor-Chips zu experimentieren. Das ist ein Chip aus lichtempfindlichen Siliziumelementen. Jedes dieser Elemente kann einen Bildpunkt wiedergeben.
Ein Jahr lang, bis zum Dezember 1975, tüftelte Steven Sasson gemeinsam mit seinem Techniker, um mit dem Sensor-Chip den ersten filmlosen Fotoapparat zu bauen, die erste digitale Kamera der Welt.
"Das Resultat war eine kompakte Kamera mit den Maßen eines großen Toasters. Der eingebaute Sensor konnte nur 10.000 Bildpunkte darstellen, also 0,01 Megapixel. Die Bilddaten wurden auf einer digitalen Kassette gespeichert. Bis zu dem Zeitpunkt, als die Kamera fertig gebaut war, wussten wir nicht, ob sie überhaupt funktioniert.
Als es so weit war, holten wir eine Mitarbeiterin und fotografierten ihren Kopf. 23 Sekunden dauerte die Speicherung auf der digitalen Kassette. Nach weiteren 23 Sekunden erschien das Foto auf einem angeschlossenen Schwarz-Weiß-Fernseher. Der Kopf und die Umrisse waren gut zu erkennen. Nur das Gesicht hatte eine wirre Struktur. Die Mitarbeiterin meinte, da müssten wir noch dran arbeiten, und ging weg. Aber wir waren in dem Augenblick überglücklich."
Der Prototyp wurde zum Patent angemeldet. Damals schätzte Steven Sasson, dass es noch 15 bis 20 Jahre dauern würde, bis die ersten Digitalkameras in den Handel kämen. Die erste frei zu kaufende digitale Kamera brachte Kodak erst Anfang der 90er Jahre auf den Markt: für umgerechnet 25.000 Euro. Die Technik, inklusive dem Bildschirm, war noch so umfangreich, dass sie in einem schweren Zusatzgerät untergebracht werden musste. Diese Digitalkamera hatte eine Auflösung, über die heute schon jene Digitalkameras verfügen, die in Handys eingebaut sind.
Dass Digitalkameras irgendwann eine Miniaturform annehmen, in Handys eingebaut und sogar kabellos auf den Computer übertragen würden, das alles konnte ihr Erfinder 1975 gar nicht ahnen: Schließlich gab es damals noch gar keine Handys, nicht einmal Personal-Computer. Die Entwicklung der PCs hat zugleich die Verbreitung der Digitalkamera vorangetrieben. Vom Jahr 2000 an eroberte sie den Massenmarkt, mit Auflösungen, die schon fast an die Qualität von Filmfotoapparaten herankommen.
Die analoge Kamera stirbt langsam aus und mit ihr die Spannung, ob ein Foto etwas geworden ist. Steven Sasson kann nachvollziehen, wenn man da nostalgisch wird:
"Ich kann das verstehen. Ich selbst habe auch erst vor zehn Jahren das digitale Verfahren genutzt. Ich habe heute noch immer meinen analogen Fotoapparat. Er ist für mich ein guter alter Freund. Aber ich benutze ihn nicht mehr. Schließlich kann ich einfach viel mehr mit einer Digitalkamera machen: Ich kann die Bilder auf den Computer übertragen und dort bearbeiten, ich kann sie per E-Mail verschicken. Man hat heute einfach viel mehr Möglichkeiten. Man kann richtig tolle Dinge mit der digitalen Fotografie anstellen."
Ganz wird man den alten Fotoapparat auf Filmbasis wohl nie vergessen. Denn die meisten Digitalkameras ahmen mittels Sounddateien jene Geräusche nach, die der analoge Vorgänger beim Auslösen von sich gibt.
1974 erhielt der US-Ingenieur Steven Sasson von seinem Chef in der Fotofirma Kodak im Bundesstaat New York den Auftrag, mit einem der ersten Sensor-Chips zu experimentieren. Das ist ein Chip aus lichtempfindlichen Siliziumelementen. Jedes dieser Elemente kann einen Bildpunkt wiedergeben.
Ein Jahr lang, bis zum Dezember 1975, tüftelte Steven Sasson gemeinsam mit seinem Techniker, um mit dem Sensor-Chip den ersten filmlosen Fotoapparat zu bauen, die erste digitale Kamera der Welt.
"Das Resultat war eine kompakte Kamera mit den Maßen eines großen Toasters. Der eingebaute Sensor konnte nur 10.000 Bildpunkte darstellen, also 0,01 Megapixel. Die Bilddaten wurden auf einer digitalen Kassette gespeichert. Bis zu dem Zeitpunkt, als die Kamera fertig gebaut war, wussten wir nicht, ob sie überhaupt funktioniert.
Als es so weit war, holten wir eine Mitarbeiterin und fotografierten ihren Kopf. 23 Sekunden dauerte die Speicherung auf der digitalen Kassette. Nach weiteren 23 Sekunden erschien das Foto auf einem angeschlossenen Schwarz-Weiß-Fernseher. Der Kopf und die Umrisse waren gut zu erkennen. Nur das Gesicht hatte eine wirre Struktur. Die Mitarbeiterin meinte, da müssten wir noch dran arbeiten, und ging weg. Aber wir waren in dem Augenblick überglücklich."
Der Prototyp wurde zum Patent angemeldet. Damals schätzte Steven Sasson, dass es noch 15 bis 20 Jahre dauern würde, bis die ersten Digitalkameras in den Handel kämen. Die erste frei zu kaufende digitale Kamera brachte Kodak erst Anfang der 90er Jahre auf den Markt: für umgerechnet 25.000 Euro. Die Technik, inklusive dem Bildschirm, war noch so umfangreich, dass sie in einem schweren Zusatzgerät untergebracht werden musste. Diese Digitalkamera hatte eine Auflösung, über die heute schon jene Digitalkameras verfügen, die in Handys eingebaut sind.
Dass Digitalkameras irgendwann eine Miniaturform annehmen, in Handys eingebaut und sogar kabellos auf den Computer übertragen würden, das alles konnte ihr Erfinder 1975 gar nicht ahnen: Schließlich gab es damals noch gar keine Handys, nicht einmal Personal-Computer. Die Entwicklung der PCs hat zugleich die Verbreitung der Digitalkamera vorangetrieben. Vom Jahr 2000 an eroberte sie den Massenmarkt, mit Auflösungen, die schon fast an die Qualität von Filmfotoapparaten herankommen.
Die analoge Kamera stirbt langsam aus und mit ihr die Spannung, ob ein Foto etwas geworden ist. Steven Sasson kann nachvollziehen, wenn man da nostalgisch wird:
"Ich kann das verstehen. Ich selbst habe auch erst vor zehn Jahren das digitale Verfahren genutzt. Ich habe heute noch immer meinen analogen Fotoapparat. Er ist für mich ein guter alter Freund. Aber ich benutze ihn nicht mehr. Schließlich kann ich einfach viel mehr mit einer Digitalkamera machen: Ich kann die Bilder auf den Computer übertragen und dort bearbeiten, ich kann sie per E-Mail verschicken. Man hat heute einfach viel mehr Möglichkeiten. Man kann richtig tolle Dinge mit der digitalen Fotografie anstellen."
Ganz wird man den alten Fotoapparat auf Filmbasis wohl nie vergessen. Denn die meisten Digitalkameras ahmen mittels Sounddateien jene Geräusche nach, die der analoge Vorgänger beim Auslösen von sich gibt.

Bewegte Bilder auf dem Multimedia-Handy© AP