Vom Schaf zum Mensch?
Vor über 13 Jahren erblickte in Schottland das Klonschaf Dolly das Licht. Seitdem sorgten verschiedenste geklonte Tiere für Schlagzeilen, und in Europa diskutierten Wissenschaftler über die Zulassung von Klonfleisch. Ist die Klontechnik also auf dem Weg aus den Labors in unseren Alltag?
Es begann mit einem Schaf. Im Juli 1996 wurde in einem schottischen Forschungsinstitut Dolly geboren.
Nachrichten 1996: "”Riesenerfolg für die einen, Anlass für ethische und moralische Bedenken für andere. Denn, was an Säugetieren möglich ist, kann auch an Menschen vollbracht werden: Genetisch identische Kopien zu schaffen. Allerdings nur von Zellen Lebender oder gerade Verstorbener.”"
Das Klonzeitalter hatte begonnen. Lebewesen waren kopierbar geworden. Ingrid Schneider erforscht an der Universität Hamburg die gesellschaftlichen Folgen moderner Biotechnologie.
"Das Schaf Dolly ist zu einer Ikone dieser Klonforschung geworden. Auf dem Spiegel-Titel stolzierten damals Marilyn Monroe, Adolf Hitler und Albert Einstein soldatisch durch die Gegend. Und man hatte die Einstellung: Man wird jetzt Heere von Intelligenzbestien züchten. Man wird das Böse multiplizieren und auch die Schönheit ... unsterblich machen."
Was war geschehen? Am Roslin-Institut in der Nähe von Edinburgh hatten Wissenschaftler Euterzellen eines geschlachteten Schafes in einer Zellkultur vermehrt. Aus einer dieser Zellen gewannen sie das Erbmaterial, den Zellkern. Den übertrugen sie in eine Eizelle, deren Erbgut sie vorher entfernt hatten.
So entstand eine Eizelle mit dem Erbgut eines bereits toten Tieres. Die verpflanzten sie in ein Leihmutterschaf. Das Ergebnis ist bekannt: Für die Wissenschaft war das eine Sensation. Nicht weil Leben kopierbar geworden war, sondern weil ein Grundgesetz der Biologie ausgehebelt wurde. Der Leiter der Arbeitsgruppe am Roslin-Institut Ian Wilmut wurde wie das Schaf zum Medienstar.
"”Bevor Dolly kam dachten wir, die biologische Uhr in den Zellen von Säugetieren ließe sich nicht anhalten oder zurückdrehen. Im Laufe des Lebens spezialisieren sich die Zellen immer weiter. Alte Zellen können kein neues Leben schaffen.
Das kann nur eine befruchtete Eizelle, so lautete das Dogma. Aber seit Dolly gilt diese Regel nicht mehr. Die biologische Uhr lässt sich zurück drehen. Wir haben gezeigt: Manchmal läßt sich die Natur einer Zelle verändern.”"
Dolly ist inzwischen tot. 2002 musste das Schaf wegen einer Lungenkrankheit eingeschläfert werden. Ob die Krankheit eine Folge des Klonens war, ist bis heute umstritten. Das Schaf steht heute ausgestopft im schottischen Nationalmuseum in Edinburgh.
Ian Wilmut muss unterdessen um seine Anerkennung kämpfen. Einige seiner Mitarbeiter, die die mühsame Klonarbeit im Labor geleistet hatten, fühlten sich übergangen und gingen vor Gericht. Der Streit hält an. Das Klonen geht weiter.
Es folgten geklonte Mäuse und Rinder. Die Dolly-Zweifler wurden nach und nach überzeugt durch einen wachsenden Klonzoo. In Deutschland begann das Klonzeitalter Ende 1998 mit Klonkalb Uschi.
Nachrichten: "Am 23. Dezember hat Kalb Uschi das Licht der Welt erblickt. Seitdem hat es kräftig zugenommen und ist rundum gesund. Entstanden ist es aus der Retorte. Uschi wurde geklont aus der Euterzelle einer bereits geschlachteten Kuh und wurde dann von einer Leihmutter ausgetragen. Genetisch hat es die selben Merkmale wie die Kuh, von der die Euterzelle stammt."
Pionier des Rinderklonens war James Robl, zunächst Universitätsprofessor an der amerikanischen Ostküste, später Geschäftsführer einer Biotechnologiefirma im Mittleren Westen der USA.
"”Unsere ersten geklonten Rinder George und Charlie wurden 1998 geboren. Wir haben inzwischen ihren zehnten Geburtstag gefeiert. George und Charlie sind gesund und größer als ich. Jeder der beiden Bullen wiegt über tausend Kilo.”"
Mehrere Tausend Rinder wurden mittlerweile geklont. Die meisten in den USA. Die Methode jedoch blieb ineffizient und ließ sich nur langsam verbessern.
"”Wir haben jetzt möglicherweise das letzte Tal erreicht. Das Interesse am Klonen lässt wieder einmal nach. Die Frage lautet jetzt: Werden wir aus diesem Tal wieder herauskommen? Um das zu schaffen, müssen wir das Klonen effizienter machen. Und wir müssen eine Anwendung präsentieren, die vielen Menschen nützt.”"
James Robl hat auch schon einen Plan. Statt wie die meisten anderen Klonunternehmer vor allem wertvolle Zuchtbullen zu klonen, setzt er auf Rinder als Impfstoff-Lieferanten. Geklonte Rinder sollen in ihrem Blut menschliche Antikörper produzieren, zur Abwehr von Krankheiten.
Ende der Neunzigerjahre wurden ständig neue Klonerfolge vermeldet. Nach Mäusen und Rindern kamen Ratten, Ziegen und schließlich Schweine.
Nachrichten: "Am 5. März 2000 sind die fünf Ferkel in der amerikanischen Abteilung der Edinburgher Firma PPL Therapeutics in Blacksbury, Virginia, geboren worden. Erst Dolly, das Schaf, jetzt fünf Ferkel, die es möglich machen sollen, dass Organe von Schweinen in großer Zahl und unbedenklich übertragen werden können."
Eine Firma aus den USA bot sogar geklonte Katzen an. Aber niemand war bereit über 100.000 Dollar zu zahlen, um seinen Liebling genetisch wieder zum Leben zu erwecken. Die Firma ging Pleite.
Der Geschäftsführer Lou Hawthorne aus Kalifornien sattelte um auf Hunde. Und tatsächlich gelang es ihm, nach vielen vergeblichen Versuchen einen Hund zu klonen.
In einer Klonauktion konnten drei Interessenten gefunden werden, die über 100.000 Dollar für das Klonen eines geliebten Vierbeiners bezahlen wollten. Doch nun steht auch dieses Geschäft von Lou Hawthorne vor dem aus.
"”Unseren Hund Missy haben wir geklont. Das war eine Mission. Ich habe es gemacht, um meine Familie glücklich zu machen. Jetzt ist es geschafft, und das ist ein großartiges Gefühl.
Jetzt muss ich nicht mehr weitermachen, zumal er keine Möglichkeiten gibt, in nächster Zeit mit dem Klonen Geld zu verdienen. Leute, die glauben, dass ich weiter mit dem Kopf gegen die Wand laufe, liegen falsch. Der Preis wird nicht sinken, solange keine größeren Investitionen stattfinden. Und ich werde nicht investieren, solange es keine Aussicht auf Gewinne in den nächsten Jahren gibt.”"
Einige Arten fehlen noch im Klonzoo. Nach wie vor gibt es keinen geklonten Affen. Acht Jahre lang arbeitete Don Wolf vom Primatenforschungszentrum von Oregon in Portland an Projekten zum Affenklonen.
"”Wieder und immer wieder haben wir uns bemüht, einen Rhesus-Affen zu klonen. Und wir versuchen es immer noch - vergeblich. Wir haben zwar geklonte Embryonen, aber nach wie vor keine erfolgreiche Schwangerschaft im Rhesus-Affen.”"
Und der geklonte Mensch? Außerhalb des seriösen Wissenschaftsbetriebs gab es immer wieder Versuche oder zumindest Ankündigungen, erinnert sich Ingrid Schneider von der Universität Hamburg.
"Die Branche lebt von Versprechungen. Es gab auch im Rahmen der Versuche, Menschen zu klonen oder der Behauptung, man wäre dabei den ersten geklonten Menschen zu schaffen obskure Männer: Herrn Seed, Herrn Antinori, Herrn Zavos, die Selbstdarsteller waren, die plötzlich die Weltbühne, das Weltpublikum zur Verfügung hatten, und die auch ihr Geltungsbedürfnis ausgelebt haben."
Einen Menschen zu klonen, um genetisch identischen Nachwuchs zu erzeugen, ist in der Wissenschaft verpönt. Aber einen geklonten Embryo als Quelle für embryonale Stammzellen halten viele für ethisch akzeptabel. Der südkoreanische Klonpionier Hwang Woo Suk hatte das im Jahr 2003 angeblich geschafft. Dann jedoch wurde er als Fälscher entlarvt.
"Es wird ein neuer Urquell geschaffen. Es wird eine Verjüngungskur in Aussicht gestellt. ... und ich glaube, das war für die Medizin insofern auch verheißungsvoll, weil sie gedacht haben, sie können da wirklich einen Durchbruch schaffen. Viele haben auch tatsächlich daran geglaubt."
Als Hoffnungträger für die Medzin scheint das Klonen heute überholt. Die meisten Wissenschaftler setzen auf Reprogrammierung, die sogenannten IPS-Zellen. Dabei entsteht kein geklonter Embryo und keine embryonalen Stammzellen.
Die Uhr des Lebens wird stattdessen gentechnisch oder biochemisch zurück gedreht. Selbst der "Vater des Klonens”, Ian Wilmut aus Edinburgh, setzt seit zwei Jahren auf IPS-Zellen statt auf Klontechnik.
"”Ich glaube, es wird möglich sein, all das mit IPS-Zellen zu tun,was man mit embryonalen Stammzellen erreicht hat. Vielleicht sogar noch mehr. Da beginnt eine spannende Entwicklung für die Stammzellenforschung.”"
Die reprogrammierten IPS-Zellen entwickeln sich im Labor in die verschiedenen Gewebe des menschlichen Körpers. Und sie können ohne Klontechnik vom Patienten selbst gewonnen werden. Damit steht fest: Das Klonen wird in der Medizin der Zukunft keine Rolle spielen.
Nachrichten 1996: "”Riesenerfolg für die einen, Anlass für ethische und moralische Bedenken für andere. Denn, was an Säugetieren möglich ist, kann auch an Menschen vollbracht werden: Genetisch identische Kopien zu schaffen. Allerdings nur von Zellen Lebender oder gerade Verstorbener.”"
Das Klonzeitalter hatte begonnen. Lebewesen waren kopierbar geworden. Ingrid Schneider erforscht an der Universität Hamburg die gesellschaftlichen Folgen moderner Biotechnologie.
"Das Schaf Dolly ist zu einer Ikone dieser Klonforschung geworden. Auf dem Spiegel-Titel stolzierten damals Marilyn Monroe, Adolf Hitler und Albert Einstein soldatisch durch die Gegend. Und man hatte die Einstellung: Man wird jetzt Heere von Intelligenzbestien züchten. Man wird das Böse multiplizieren und auch die Schönheit ... unsterblich machen."
Was war geschehen? Am Roslin-Institut in der Nähe von Edinburgh hatten Wissenschaftler Euterzellen eines geschlachteten Schafes in einer Zellkultur vermehrt. Aus einer dieser Zellen gewannen sie das Erbmaterial, den Zellkern. Den übertrugen sie in eine Eizelle, deren Erbgut sie vorher entfernt hatten.
So entstand eine Eizelle mit dem Erbgut eines bereits toten Tieres. Die verpflanzten sie in ein Leihmutterschaf. Das Ergebnis ist bekannt: Für die Wissenschaft war das eine Sensation. Nicht weil Leben kopierbar geworden war, sondern weil ein Grundgesetz der Biologie ausgehebelt wurde. Der Leiter der Arbeitsgruppe am Roslin-Institut Ian Wilmut wurde wie das Schaf zum Medienstar.
"”Bevor Dolly kam dachten wir, die biologische Uhr in den Zellen von Säugetieren ließe sich nicht anhalten oder zurückdrehen. Im Laufe des Lebens spezialisieren sich die Zellen immer weiter. Alte Zellen können kein neues Leben schaffen.
Das kann nur eine befruchtete Eizelle, so lautete das Dogma. Aber seit Dolly gilt diese Regel nicht mehr. Die biologische Uhr lässt sich zurück drehen. Wir haben gezeigt: Manchmal läßt sich die Natur einer Zelle verändern.”"
Dolly ist inzwischen tot. 2002 musste das Schaf wegen einer Lungenkrankheit eingeschläfert werden. Ob die Krankheit eine Folge des Klonens war, ist bis heute umstritten. Das Schaf steht heute ausgestopft im schottischen Nationalmuseum in Edinburgh.
Ian Wilmut muss unterdessen um seine Anerkennung kämpfen. Einige seiner Mitarbeiter, die die mühsame Klonarbeit im Labor geleistet hatten, fühlten sich übergangen und gingen vor Gericht. Der Streit hält an. Das Klonen geht weiter.
Es folgten geklonte Mäuse und Rinder. Die Dolly-Zweifler wurden nach und nach überzeugt durch einen wachsenden Klonzoo. In Deutschland begann das Klonzeitalter Ende 1998 mit Klonkalb Uschi.
Nachrichten: "Am 23. Dezember hat Kalb Uschi das Licht der Welt erblickt. Seitdem hat es kräftig zugenommen und ist rundum gesund. Entstanden ist es aus der Retorte. Uschi wurde geklont aus der Euterzelle einer bereits geschlachteten Kuh und wurde dann von einer Leihmutter ausgetragen. Genetisch hat es die selben Merkmale wie die Kuh, von der die Euterzelle stammt."
Pionier des Rinderklonens war James Robl, zunächst Universitätsprofessor an der amerikanischen Ostküste, später Geschäftsführer einer Biotechnologiefirma im Mittleren Westen der USA.
"”Unsere ersten geklonten Rinder George und Charlie wurden 1998 geboren. Wir haben inzwischen ihren zehnten Geburtstag gefeiert. George und Charlie sind gesund und größer als ich. Jeder der beiden Bullen wiegt über tausend Kilo.”"
Mehrere Tausend Rinder wurden mittlerweile geklont. Die meisten in den USA. Die Methode jedoch blieb ineffizient und ließ sich nur langsam verbessern.
"”Wir haben jetzt möglicherweise das letzte Tal erreicht. Das Interesse am Klonen lässt wieder einmal nach. Die Frage lautet jetzt: Werden wir aus diesem Tal wieder herauskommen? Um das zu schaffen, müssen wir das Klonen effizienter machen. Und wir müssen eine Anwendung präsentieren, die vielen Menschen nützt.”"
James Robl hat auch schon einen Plan. Statt wie die meisten anderen Klonunternehmer vor allem wertvolle Zuchtbullen zu klonen, setzt er auf Rinder als Impfstoff-Lieferanten. Geklonte Rinder sollen in ihrem Blut menschliche Antikörper produzieren, zur Abwehr von Krankheiten.
Ende der Neunzigerjahre wurden ständig neue Klonerfolge vermeldet. Nach Mäusen und Rindern kamen Ratten, Ziegen und schließlich Schweine.
Nachrichten: "Am 5. März 2000 sind die fünf Ferkel in der amerikanischen Abteilung der Edinburgher Firma PPL Therapeutics in Blacksbury, Virginia, geboren worden. Erst Dolly, das Schaf, jetzt fünf Ferkel, die es möglich machen sollen, dass Organe von Schweinen in großer Zahl und unbedenklich übertragen werden können."
Eine Firma aus den USA bot sogar geklonte Katzen an. Aber niemand war bereit über 100.000 Dollar zu zahlen, um seinen Liebling genetisch wieder zum Leben zu erwecken. Die Firma ging Pleite.
Der Geschäftsführer Lou Hawthorne aus Kalifornien sattelte um auf Hunde. Und tatsächlich gelang es ihm, nach vielen vergeblichen Versuchen einen Hund zu klonen.
In einer Klonauktion konnten drei Interessenten gefunden werden, die über 100.000 Dollar für das Klonen eines geliebten Vierbeiners bezahlen wollten. Doch nun steht auch dieses Geschäft von Lou Hawthorne vor dem aus.
"”Unseren Hund Missy haben wir geklont. Das war eine Mission. Ich habe es gemacht, um meine Familie glücklich zu machen. Jetzt ist es geschafft, und das ist ein großartiges Gefühl.
Jetzt muss ich nicht mehr weitermachen, zumal er keine Möglichkeiten gibt, in nächster Zeit mit dem Klonen Geld zu verdienen. Leute, die glauben, dass ich weiter mit dem Kopf gegen die Wand laufe, liegen falsch. Der Preis wird nicht sinken, solange keine größeren Investitionen stattfinden. Und ich werde nicht investieren, solange es keine Aussicht auf Gewinne in den nächsten Jahren gibt.”"
Einige Arten fehlen noch im Klonzoo. Nach wie vor gibt es keinen geklonten Affen. Acht Jahre lang arbeitete Don Wolf vom Primatenforschungszentrum von Oregon in Portland an Projekten zum Affenklonen.
"”Wieder und immer wieder haben wir uns bemüht, einen Rhesus-Affen zu klonen. Und wir versuchen es immer noch - vergeblich. Wir haben zwar geklonte Embryonen, aber nach wie vor keine erfolgreiche Schwangerschaft im Rhesus-Affen.”"
Und der geklonte Mensch? Außerhalb des seriösen Wissenschaftsbetriebs gab es immer wieder Versuche oder zumindest Ankündigungen, erinnert sich Ingrid Schneider von der Universität Hamburg.
"Die Branche lebt von Versprechungen. Es gab auch im Rahmen der Versuche, Menschen zu klonen oder der Behauptung, man wäre dabei den ersten geklonten Menschen zu schaffen obskure Männer: Herrn Seed, Herrn Antinori, Herrn Zavos, die Selbstdarsteller waren, die plötzlich die Weltbühne, das Weltpublikum zur Verfügung hatten, und die auch ihr Geltungsbedürfnis ausgelebt haben."
Einen Menschen zu klonen, um genetisch identischen Nachwuchs zu erzeugen, ist in der Wissenschaft verpönt. Aber einen geklonten Embryo als Quelle für embryonale Stammzellen halten viele für ethisch akzeptabel. Der südkoreanische Klonpionier Hwang Woo Suk hatte das im Jahr 2003 angeblich geschafft. Dann jedoch wurde er als Fälscher entlarvt.
"Es wird ein neuer Urquell geschaffen. Es wird eine Verjüngungskur in Aussicht gestellt. ... und ich glaube, das war für die Medizin insofern auch verheißungsvoll, weil sie gedacht haben, sie können da wirklich einen Durchbruch schaffen. Viele haben auch tatsächlich daran geglaubt."
Als Hoffnungträger für die Medzin scheint das Klonen heute überholt. Die meisten Wissenschaftler setzen auf Reprogrammierung, die sogenannten IPS-Zellen. Dabei entsteht kein geklonter Embryo und keine embryonalen Stammzellen.
Die Uhr des Lebens wird stattdessen gentechnisch oder biochemisch zurück gedreht. Selbst der "Vater des Klonens”, Ian Wilmut aus Edinburgh, setzt seit zwei Jahren auf IPS-Zellen statt auf Klontechnik.
"”Ich glaube, es wird möglich sein, all das mit IPS-Zellen zu tun,was man mit embryonalen Stammzellen erreicht hat. Vielleicht sogar noch mehr. Da beginnt eine spannende Entwicklung für die Stammzellenforschung.”"
Die reprogrammierten IPS-Zellen entwickeln sich im Labor in die verschiedenen Gewebe des menschlichen Körpers. Und sie können ohne Klontechnik vom Patienten selbst gewonnen werden. Damit steht fest: Das Klonen wird in der Medizin der Zukunft keine Rolle spielen.