Vom Kinder- zum Opernstar als Kindfrau
Die dänische Sopranistin Inga Nielsen nach schwerer Krankheit im Alter von 61. Jahren gestorben. Nach ihrer Ausbildung wurde sie 1975 von Christoph von Dohnanyi an der Oper in Frankfurt am Main engagiert. Seit den 80er Jahren sang sie an den größten Häusern der Welt, darunter die Mailänder Scala, die Pariser Oper und die Staatsoper in Wien. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Herbert von Karajan, Riccardo Chailly und James Levine zusammen.
Die Salome von Richard Strauss war eine ihrer Paraderollen. Noch mit gut fünfzig konnte sie die dekadente Kindfrau überzeugend auf der Bühne verkörpern, die femme fatale wider Willen, die dem Propheten Jochanaan zum Verhängnis wird. In der Plattenaufnahme übrigens an der Seite ihres Mannes, des Baritons Robert Hale.
In diesem Frühjahr wollte Inga Nielsen in Venedig als Chrysothemis in "Elektra" auftreten, später im Jahr war eine neue "Frau ohne Schatten", ebenfalls von Richard Strauss in Düsseldorf geplant.
Dabei hatten die Anfänge ihrer langen Karriere gar nicht auf das jugendlich-dramatische Fach hingedeutet. Nach erstem Ruhm als Kinderstar, auf dem Klavier begleitet von ihrem Vater, absolvierte sie ein gründliches Gesangsstudium in Wien, Stuttgart und Budapest. Doch auch danach hatte sie alles andere als eine Blitzkarriere, wie sie selber sagte.
Zunächst reüssierte sie als Koloratursopranistin, etwa in Rossinis Oper "Tancredi" beim Festival im irischen Wexford. Christoph von Dohnanyi bot ihr ein Engagement in Frankfurt, danach arbeitete sie freiberuflich an den großen Opernhäusern der Welt. Dabei folgte sie immer ihrer Stimme dorthin, wo sie sich ganz natürlich hin entwickelte. Nicht umgekehrt wie viele Kolleginnen, die ganz schnell wieder von der Bildfläche verschwanden. Nur so war ihre geduldige Entwicklung möglich von einer Papagena und Norina hin zu den schwereren Partien einer Marschallin oder Kaiserin, einer Norma oder Elsa.
In Deutschland fühlte sie sich besonders der Hamburgischen Staatsoper verbunden, wo sie vor allem als Elsa in Peter Konwitschnys epochemachender "Lohengrin"-Inszenierung in Erinnerung bleiben wird. Wie sie die Entwicklung des naiven Schulkindes zur erwachsenen, desillusionierten Frau mitungeheurer Komik und bestürzendem Ernst spielte, wird ihr so schnell keine Sängerin nachmachen können.
Ende vergangenen Jahres erschien eine Doppel-CD mit Aufnahmen ihrer über 50-jährigen Bühnenkarriere, die sie selber als Versprechen auf viele weitere Jahre verstand. Dabei zeigt sich ihre Stimme in Aufnahmen nicht unbedingt von der charmantesten Seite, wie übrigens bei vielen Sängern, die vor allem auf der Bühne überzeugen. Diese warmherzige Frau hatte entschiedenen Humor und übrigens eine große Kitschecke in ihrem Herzen, die es ihr erlaubte, auch amerikanische Musicalsongs mit Charisma, Geschmack und sicherem Stilempfinden zu singen.
Seit dem vergangenen August wusste Inga Nielsen von ihrer Krebserkrankung, der sie nun, 61-jährig, erlegen ist.
In diesem Frühjahr wollte Inga Nielsen in Venedig als Chrysothemis in "Elektra" auftreten, später im Jahr war eine neue "Frau ohne Schatten", ebenfalls von Richard Strauss in Düsseldorf geplant.
Dabei hatten die Anfänge ihrer langen Karriere gar nicht auf das jugendlich-dramatische Fach hingedeutet. Nach erstem Ruhm als Kinderstar, auf dem Klavier begleitet von ihrem Vater, absolvierte sie ein gründliches Gesangsstudium in Wien, Stuttgart und Budapest. Doch auch danach hatte sie alles andere als eine Blitzkarriere, wie sie selber sagte.
Zunächst reüssierte sie als Koloratursopranistin, etwa in Rossinis Oper "Tancredi" beim Festival im irischen Wexford. Christoph von Dohnanyi bot ihr ein Engagement in Frankfurt, danach arbeitete sie freiberuflich an den großen Opernhäusern der Welt. Dabei folgte sie immer ihrer Stimme dorthin, wo sie sich ganz natürlich hin entwickelte. Nicht umgekehrt wie viele Kolleginnen, die ganz schnell wieder von der Bildfläche verschwanden. Nur so war ihre geduldige Entwicklung möglich von einer Papagena und Norina hin zu den schwereren Partien einer Marschallin oder Kaiserin, einer Norma oder Elsa.
In Deutschland fühlte sie sich besonders der Hamburgischen Staatsoper verbunden, wo sie vor allem als Elsa in Peter Konwitschnys epochemachender "Lohengrin"-Inszenierung in Erinnerung bleiben wird. Wie sie die Entwicklung des naiven Schulkindes zur erwachsenen, desillusionierten Frau mitungeheurer Komik und bestürzendem Ernst spielte, wird ihr so schnell keine Sängerin nachmachen können.
Ende vergangenen Jahres erschien eine Doppel-CD mit Aufnahmen ihrer über 50-jährigen Bühnenkarriere, die sie selber als Versprechen auf viele weitere Jahre verstand. Dabei zeigt sich ihre Stimme in Aufnahmen nicht unbedingt von der charmantesten Seite, wie übrigens bei vielen Sängern, die vor allem auf der Bühne überzeugen. Diese warmherzige Frau hatte entschiedenen Humor und übrigens eine große Kitschecke in ihrem Herzen, die es ihr erlaubte, auch amerikanische Musicalsongs mit Charisma, Geschmack und sicherem Stilempfinden zu singen.
Seit dem vergangenen August wusste Inga Nielsen von ihrer Krebserkrankung, der sie nun, 61-jährig, erlegen ist.