Vom gewagten Zumthor-Entwurf zum schlichten Funktionsbau
Heute beginnen in Berlin die Bauarbeiten für das Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors". Das Gebäude soll auf dem Gelände der ehemaligen Zentralen von SS und Gestapo eine Dauerausstellung zur Geschichte dieser Terrorstätten im NS-Regime beherbergen. Die Eröffnung ist für den 8. Mai 2010 vorgesehen. Die Planung für ein solches Zentrum begannen bereits vor über zehn Jahren.
Die Topographie des Terrors ist ein Ort, an dem sich die Schichten der Historie überlagern: in direkter Nachbarschaft zum Martin-Gropius-Bau und zum früheren Reichsluftministerium, ein Stück zernagte Mauer erinnert an die Teilung Berlins, und bis vor kurzem lagerten hier die Schuttberge der Kreuzberger Kahlschlagsanierung in den 80er Jahren.
Der dunkelste Abschnitt deutscher Geschichte aber weist kaum noch Spuren auf: Vom Sitz des Gestapo-Hauptquartiers zeugen nur noch Fundamentreste mit Küchen- und Gefängnistrakten, die Mitte der 80er Jahre bei Ausgrabungen auftauchten. 25 Jahre lang wurde um den angemessenen Umgang mit diesem "Ort der Täter" mitten in Berlin gestritten, an dem neben der Gestapo auch die Zentrale des Sicherheitsdienstes der SS gestanden hatte. An diese Hauptquartiere des nationalsozialistischen Terrors erinnert bis heute lediglich eine provisorische Gedenkstätte, die einst für die 750-Jahr-Feier Berlins 1987 eingerichtet wurde.
1993 schien eine Lösung in greifbarer Nähe. Der Schweizer Architekt Peter Zumthor gewann den Wettbewerb für den Bau einer dauerhaften Gedenkstätte. Er sah für das Gelände eine 120 Meter lange, kühne Stabkonstruktion aus Beton vor. Die Umsetzung scheiterte jedoch an den explodierenden Baukosten, die sich im Verlauf der Planungen von 20 auf mehr als 38 Millionen verdoppelten. 2004 wurde der Zumthor-Bau gestoppt, die bereits errichteten Treppentürme des Museumsbaus abgerissen, der Schaden mit 15 Millionen Euro beziffert und im folgenden Jahr ein neuer Architektenwettbewerb ausgelobt. Unter den 309 eingesandten und 23 ausgewählten Entwürfen konnte sich schließlich die Architektin Ursula Wilms zusammen mit dem Aachener Landschaftsarchitekten Heinz W. Hallmann durchsetzen. Der Entwurf sieht einen eingeschossigen Glasquader vor, in dem Ausstellungs- und Seminarräume sowie eine Bibliothek untergebracht werden sollen. Für die einen ist dieser Bau das lang ersehnte Ende einer Berliner Posse, für die anderen ein architektonischer Minimalkonsens.
Der dunkelste Abschnitt deutscher Geschichte aber weist kaum noch Spuren auf: Vom Sitz des Gestapo-Hauptquartiers zeugen nur noch Fundamentreste mit Küchen- und Gefängnistrakten, die Mitte der 80er Jahre bei Ausgrabungen auftauchten. 25 Jahre lang wurde um den angemessenen Umgang mit diesem "Ort der Täter" mitten in Berlin gestritten, an dem neben der Gestapo auch die Zentrale des Sicherheitsdienstes der SS gestanden hatte. An diese Hauptquartiere des nationalsozialistischen Terrors erinnert bis heute lediglich eine provisorische Gedenkstätte, die einst für die 750-Jahr-Feier Berlins 1987 eingerichtet wurde.
1993 schien eine Lösung in greifbarer Nähe. Der Schweizer Architekt Peter Zumthor gewann den Wettbewerb für den Bau einer dauerhaften Gedenkstätte. Er sah für das Gelände eine 120 Meter lange, kühne Stabkonstruktion aus Beton vor. Die Umsetzung scheiterte jedoch an den explodierenden Baukosten, die sich im Verlauf der Planungen von 20 auf mehr als 38 Millionen verdoppelten. 2004 wurde der Zumthor-Bau gestoppt, die bereits errichteten Treppentürme des Museumsbaus abgerissen, der Schaden mit 15 Millionen Euro beziffert und im folgenden Jahr ein neuer Architektenwettbewerb ausgelobt. Unter den 309 eingesandten und 23 ausgewählten Entwürfen konnte sich schließlich die Architektin Ursula Wilms zusammen mit dem Aachener Landschaftsarchitekten Heinz W. Hallmann durchsetzen. Der Entwurf sieht einen eingeschossigen Glasquader vor, in dem Ausstellungs- und Seminarräume sowie eine Bibliothek untergebracht werden sollen. Für die einen ist dieser Bau das lang ersehnte Ende einer Berliner Posse, für die anderen ein architektonischer Minimalkonsens.