Vom Brennpunkt-Stadtteil zum Szeneviertel

Von Friederike Wyrwich · 26.05.2012
Drogen, Gewalt, Armut: Noch vor kurzem galt der Neuköllner Norden als Brennpunkt der Hauptstadt. Mittlerweile heißt es eher: Café, Bar und Atelier. Innerhalb weniger Jahre hat sich das Viertel rund um die Reuterstraße zum hippen Szenekiez entwickelt.
Wenn man das berühmte Kaufhaus Karstadt am Hermannplatz hinter sich lässt und in die stille Weserstraße einbiegt, gelangt man in eine andere Welt: Vom geschäftigen Treiben am "Eingangstor nach Neukölln" über den Reuterplatz zum grünen Ufer des Landwehrkanals.

Hier, im Norden von Berlin-Neukölln, machte die Rütli-Schule im Frühjahr 2006 bundesweit Schlagzeilen. In einem Offenen Brief prangerte die Rektorin die unhaltbaren Zustände an der weitgehend von jugendlichen Migranten besuchten Hauptschule an.

Doch inzwischen ist aus der Rütli-Schule ein Modellprojekt geworden – und der umliegende Kiez hat sich gewandelt. Szenekneipen und Cafés eröffnen allerorten und ziehen Einheimische wie Touristen an. Frischgebackene Hauseigentümer streiten mit alteingesessenen Mietern über die Verdrängung armer Leute. Und ein "Gartenkulturpfad" verbindet das Szeneviertel mit der Wiege des Bezirks: dem alten Rixdorf.

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Links bei dradio.de:

Unterwegs in der "Kampfzone Straße" - Ein Sozialarbeiter und ein Kommissar haben ein Buch über Jugendgewalt in Neukölln geschrieben

Wie die Rütli-Schule zum Schülermagneten wurde - Ein Gespräch mit Direktorin Cordula Heckmann

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