Vom Ausschneiden, Aussetzen und Ausschließen

Außen vor!

31:06 Minuten
An einem blauen Kleid ist der modische Ausschnitt links und rechts an der Hüfte.
Der neueste „Modeschrei“: Pelvic Cut. Also ein Ausschnitt links und rechts an der Hüfte. © Unsplash / Monica Silva
Von Susanne Balthasar · 21.08.2021
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Die Echtzeit sucht heute nach dem, was ausgeschnitten, ausgesetzt oder ausgeschlossen wurde. Dabei treffen wir auf Pelvic Cut Outs – ein neues Modephänomen, invasive Krabben, verschlossenen Türen und Diskriminierung von schwangeren Frauen in Marokko.
Wer hätte das gedacht dass sich die ausgesetzte chinesische Wollhandkrabben in hiesigen Gewässern so dermaßen verbreitet, dass sie zur Plage wird? Was dagegen tun, dass sie durch pure Anwesenheit die Artenvielfalt gefährdet? Das Start-up "Holycrab" hat eine einfache wie auch bestechende Antwort auf diese Fragen gefunden: Esst die Plage einfach auf! In einer Bouillabaisse oder schlicht mit Brot und Butter schmecken die Tiere nämlich fast wie Nordseekrabben.


Außen vor kann aber auch bedeuten "sich aussperren". Was viele vielleicht kennen, ist dieses Situation: Man geht aus dem Haus, macht die Tür zu und stellt fest: "Schlüssel vergessen". In den USA passiert so etwas des Öfteren auch mal auf Balkonen. Die Türen schließen auch von außen und den draußen Gestrandeten passieren dann mitunter die ungewöhnlichsten Geschichten.

Der Blick auf eine verborgene Körperregion

Der Ausschnitt – ist aber auch in der Mode ein altbekanntes Thema. Und dabei ist die Frage immer: Wie groß, wie tief und wo soll er bitteschön sein? Eine einigermaßen neue Variante ist der Ausschnitt in Hosen, Röcken oder Kleidern. In der Höhe des Beckens heißen diese Löcher dann Pelvic Cutouts – zu Deutsch Beckenausschnitt – und erlauben dem Betrachter einen Blick auf eine sonst eher verborgene Körperregion – die Leistengegend.

Verzweifelte Schwangere in Marokko

Verstoßen und verachtet – und regelrecht im Außen leben in Marokko unverheiratete Schwangere. Sex vor der Ehe ist ein gesellschaftlich Tabu und kann strafrechtlich verfolgt werden. Abtreiben können die betroffenen Frauen nicht – das verbietet ihnen das marokkanische Gesetz. Und Unterstützung vom Kindsvater können sie auch nicht erwarten. So geraten viele in eine verzweifelte Lage. Sie und ihre Kinder erwarten Ausgrenzung und Verachtung in der Familie, im Job und bei der Wohnungssuche.
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