Volksglauben in Südamerika

Steinfiguren, Totenköpfe und Wegelagerer

Indigenas vom Stamm der Aimaras bei einer Messe zum Natitatas-Toten-Fest in La Paz, Bolivien.
Indigenas vom Stamm der Aimaras bei einer Messe zum Natitatas-Toten-Fest in La Paz, Bolivien. © picture alliance / dpa / Martin Alipaz
Von Julio Segador  · 15.12.2014
Tausende ziehen im November mit Totenköpfen auf den größten Friedhof Boliviens, um diese von einem Priester weihen zu lassen. Synkretismus ist die Vermischung verschiedener Religionen und diese Mischung aus Katholizismus und indigenem Volksglauben ist eines von vielen Beispielen dafür in Südamerika. Eine Reportage von Julio Segador, ARD-Korrespondent in Buenos Aires.
Volksfeststimmung auf dem zentralen Friedhof von La Paz. Musiker ziehen durch die Gräberreihen des größten Friedhofes der bolivianischen Metropole. Menschen sitzen auf den Gräbern, auf dem mit Kieselsteinen bedeckten Boden, lehnen an den dürren Bäumen. Fliegende Händler verkaufen Getränke, Eis, gegrillte Spieße, Kokablätter, Zigaretten. Tausende bevölkern an diesem Tag den Friedhof, es gibt kaum ein Durchkommen. Und noch etwas fällt auf: Der Friedhof ist übersät mit seltsam geschmückten Totenköpfen.
Es sind fast ausnahmslos indigene Bolivianer, die zum Friedhof gekommen sind. Sie feiern an diesem 8. November das Ñatitas-Fest, das Fest der Totenköpfe. Und die Besucher des Friedhofs führen ihre makabren Mitbringsel regelrecht aus, auch Fatima Quispeda. Die 53-Jährige kennt sogar die Herkunft des Totenschädels:
Fatima Quispeda: "Er hieß Juan José. Und ich glaube, er war ziemlich arm. Ich nahm den Schädel zu mir, als ich zur Krankenschwester ausgebildet wurde. Sie schenkten ihn mir im Krankenhaus. Er hatte noch Haut- und Muskelreste dran. Ich habe ihn dann gesäubert, präpariert und er half mir bei der Ausbildung."
Gleich neben Fatima sitzt Teresa Arango, gekleidet in der typischen bolivianischen Tracht mit der Pollera, dem weiten farbenprächtigen Kaskaden-Rock und dem steifen, schwarzen, runden Melonen-Hut. Teresa Arango hat zwei Ñatita-Totenköpfe dabei, geschmückt mit bunten Blütenblättern. In der Mundhöhle eines Schädels stecken drei Zigaretten, sie sind angezündet, verströmen Tabakrauch.
Teresa Arango: "Diese Ñatita ist ein Mann, er hieß Cirilo. Er war ein guter Freund. Und die andere Ñatita war Carla, auch sie war eine Freundin. Wir schmücken sie mit Blumen, zünden ihnen Kerzen und Zigaretten an, die dürfen sie dann rauchen. Cirilo war ja auch ein starker Raucher und kaute immerzu Kokablätter. Wir machen das, um daran zu erinnern."
Dichter Tabakrauch steht zwischen den Gräbern und Grabnischen in der Luft. Benita Quispeda, Fatimas Mutter, kaut unaufhörlich Kokablätter, das intensive Aroma schlägt einem wuchtig entgegen. Sie ist bereits weit über 80 Jahre alt. Mit ihren Ñatitas – Ramiro und Marcelino, beide waren Onkel ihres Mannes – kommt sie seit mehr als 60 Jahren auf den Friedhof von la Paz. Beide sind eingebettet in klobigen Glasvitrinen. Die Böden der Behälter sind übersät mit Nippes, kleinen Geschenken wie Zigaretten, Mini-Schnapsflaschen, Blumen, Salzgebäck und Keksen.
Benita Quispeda: "Hier in Bolivien gibt es diesen Ñatita-Kult, immer am 8.November, genau eine Woche nach Allerheiligen. Und das ist sehr wichtig für die Familie. Die Ñatitas begleiten uns durchs Leben, sie bringen uns Glück, helfen uns bei den Geschäften. Beide – Ramiro und Marcelino – waren oben in 'El Alto' schon begraben, wir haben sie wieder ausgegraben. Bei mir zu Hause haben sie sogar ein eigenes kleines Zimmer. Dort bekommen sie ihren Likör, ihre Zigaretten, die Kokablätter. Alles was sie brauchen."
Rückbesinnung auf ein Indio-Ritual
Der Ñatitas-Kult geht zurück auf ein uraltes Ritual der Aymara-Indios in Bolivien, die seit jeher die sterblichen Überreste ihrer toten Familienangehörigen angebetet haben, um an diese zu erinnern. Dadurch soll der Geist der Verstorbenen die Lebenden beschützen, ihnen Glück bringen.
Während der Christianisierung der Indios in der Zeit der spanischen Eroberer brachten die Menschen in Bolivien den Ñatitas-Kult in die Katholische Kirche ein. So entstand ein lebendiges Beispiel von Synkretismus. Der katholische Glaube vermengt sich mit indigenem Volksglauben, wird so auch praktiziert.
Auf dem Friedhof von La Paz – am Ñatitas-Tag - geht dieser Synkretismus so weit, dass die Bevölkerung die geschmückten Totenschädel in die Friedhofskapelle bringt, dort soll sie der katholische Geistliche segnen. Für Marta Sánchez ist dieser Mix von Katholizismus und indigenem Volksglauben kein Problem.
"Nein. Wir sind doch alle Katholiken und alle Brüder. Und es gibt doch auch nur einen Gott. Ihn bitten wir um Wohltaten, ihn beten wir an. Gott ist doch für alle da, für uns Indigene, ebenso wie für die Katholiken."
Eine Einstellung, die Marta Sánchez mit Padre Ramón Alaix teilt. Der spanische Jesuitenpater lebt seit über 40 Jahren in Bolivien. Er kennt die indigenen Traditionen, die in den Katholizismus einfließen, und er befürwortet diesen Synkretismus.
"Ich stoße mich nicht daran. Ich denke, dieses Beispiel der Ñatitas oder die Anbetungen an die Berggipfel, die die indigene Bevölkerungsschicht praktiziert. Oder wenn zum Karneval Pachamama, die Mutter Erde, mit Alkohol besprengt wird. All das ist die Realität, in die sich der Katholizismus einbringen muss. Aber ich betone: ohne dass diese Menschen die Essenz ihrer eigenen Kultur verlieren."
Synkretismus gehört zum Katholizismus
Jesuitenpater Ramón Alaix weiß, dass nicht alle in der katholischen Kirche so denken wie er. Doch er lässt sich nicht beirren, lebt diesen Synkretismus in Bolivien tagtäglich. Etwa beim Ñatitas-Fest, oder wenn Lama-Föten als Glücksbringer in Hausfundamente beigegeben werden, wenn Pachamama - die Mutter Erde - mit Alkohol, Zigaretten und allerlei anderen Geschenken positiv gestimmt werden soll. Die Katholische Kirche solle dies souverän akzeptieren, meint Padre Ramón.
"Der katholische Gott ist doch kein mickriger Gott, der neidisch auf die anderen Götter blickt und der immerzu mit ihnen im Zwist liegt. Nein, er ist ein mächtiger und großer Gott, der selbstbewusst ist und mit keinem anderen Gott im Wettbewerb steht. Daher gehört der Synkretismus auch zum Katholizismus. Und ich denke, es macht seinen Reichtum aus, dass er immer die Fähigkeit hatte, in andere Kulturen einzudringen, wo er die Botschaft Christi weitergegeben hat."
Sonntagsgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche "Santa Cruz" im Zentrum von Hanga Roa, der Hauptstadt der Osterinsel, die seit 1888 zu Chile gehört. Rapa Nui, die Osterinsel, gilt als einsamste Insel der Welt. Sie liegt mitten im Pazifik, auf halber Strecke zwischen Chile und Tahiti. Die nächsten Nachbarn auf dem polynesischen Eiland Pitcairn sind 2000 Kilometer weit entfernt.
Im 19. Jahrhundert kamen die ersten Missionare auf die Osterinsel und brachten den Polynesiern den katholischen Glauben nahe. Zwischen 1937 und 1969 prägte der bayerische Kapuzinermönch Sebastian Englert die Kirchengemeinde. Er setzte sich damals nach Kräften dafür ein, Rapa Nui als Sprache auf der Osterinsel zu erhalten. Hat das auch die Ausübung des Glaubens beeinflusst? Wurde gleichzeitig der Synkretismus gefördert? Pater Bernardo Astudillo sieht das nicht so.
"Hier spielt das fast keine Rolle. Denn die Gesellschaft hier hat sich ja aus einer christlichen Gesellschaft aufgebaut. Im 19. Jahrhundert lebten hier nur noch 111 Menschen. Und aus diesen 111 hat sich auch die Kirchengemeinde aufgebaut. Und das ist ein Unterschied zu anderen indigenen Völkern, zu denen das Evangelium kam. Die mussten fremde Bräuche und Traditionen aufnehmen. Hier war das nicht so. Hier hat sich alles von einem christlichen Fundament aus aufgebaut."
Stolz ist Pater Bernardo Astudillo auf den zweisprachigen Gottesdienst, der auf Spanisch und auf Rapa Nui gehalten wird. Unter kräftiger Mithilfe einer Rapa Nui-Musikgruppe.
Sogar das wichtigste christliche Gebet – das Vater Unser - gibt es mit polynesischen Klängen in Rapa Nui. Gitarrist Tute Hame Pakarati ist stolz darauf, dass die Sprache seiner Ahnen im katholischen Gottesdienst so prominent vertreten ist.
"Das ist das polynesische 'Vater Unser' auf Rapa Nui. Es ist sehr alt und wird auch auf anderen Inseln gesungen, etwa auf den Marquesas oder Tahiti, und auf vielen anderen Inseln, die uns unterstützen, dass unsere polynesische Sprache sich weiter verbreitet und verbindet."
Subtile Unterwanderung des Gottesdienstes
Tute Hame Pakarati, der mit seinen dichten schwarzen Haaren und seinem roten Stirnband eher Jimmy Hendrix als einem Kirchenmusiker ähnelt, ist ein Rapa Nui, der die Insel gerne selbstständig und unabhängig von Chile sehen würde. Er engagiert sich als Musiker und als Künstler für diese Bewegung. Sein Traum ist ein vereintes Polynesien. Und dafür kämpft er manchmal mit subtilen Waffen.
Ohne dass der chilenische Pfarrer es bemerkt, singen Tute Hame Pakarati und die anderen Kirchenbesucher ein Lied, in dem nicht Christus, sondern die Moai angebetet werden. Jene kolossalen Steinfiguren, für die die Osterinsel weltberühmt ist. Riesige steinerne Figuren aus Tuffstein, mit übergroßen Köpfen, die auf den Rümpfen aufgesetzt sind.
Tute Hame Pakarati: "Dieses Lied hat eine Textstelle, in der es heißt: 'Gerade ist der größte Moai der Welt geboren. Keiner ist so strahlend wie er'. Wir sind sehr stolz und dankbar für unsere Kultur. Sie ist voller Respekt und sehr spirituell. Sie hat ihre Wurzeln nicht im Katholizismus, sondern in unserer ureigenen Religion, die man bis heute in der Kunst, etwa in den Stein- und Holzfiguren sowie in unseren Gesängen und Tänzen wiederfindet."
Die Moai sind die Vorfahren der heutigen Rapa Nui. Vermutlich hofften die Baumeister, durch die Kolosse ihren Göttern nahe zu kommen, quasi als Bindeglied. Tute Hame Pakarati und die anderen Musiker bringen die Moai in den katholischen Gottesdienst ein, um ihre polynesische Kultur aufleben zu lassen. Ein versteckter Synkretismus, von dem der chilenische Pfarrer nichts ahnt.
Weniger verdruckst geht es in der Villa La Cárcova zu, im Pfarrgemeindezentrum im Armenviertel am Stadtrand von Buenos Aires.
Hier lebt und arbeitet Pater Jose María di Paola. Unter diesem Namen kennt ihn aber kaum einer. Hier nennen ihn alle nur Padre Pepe. Vor einigen Monaten hat der bärtige Pater im Viertel eine Kapelle zu Ehren der Heiligen Jungfrau von Luján geweiht. Sie ist die Nationalheilige Argentiniens.
Der Volksheilige Argentiniens
Doch das ist nur die eine Hälfte der Wahrheit. Die Kapelle trägt auch den Namen von Antonio Mamerto Gil Núñez, kurz Gauchito Gil.
Padre Pepe: "Ich habe das nicht gemacht, weil ich mich dazu berufen fühlte oder dergleichen. Nein, weil die Leute daran glauben. Sie wollten, dass die Kapelle auch nach Gauchito Gil benannt wird. Ich habe das nicht von mir aus forciert, die Menschen hier baten mich darum. Und wenn man ihren Bitten nachkommt, fühlen sie sich nicht ausgegrenzt, sondern integriert. Sie merken, dass der Priester ihre Traditionen wertschätzt und fühlen sich dadurch wohl im Kreis der Kirche. Und viele von ihnen, die sonst – bei einer anderen Haltung - der Kirche den Rücken gewiesen hätten, nehmen aktiv am Pfarrgemeindeleben teil. Und nur deshalb, weil die Kirche sich ihrer Verehrung Gauchito Gil gegenüber offen zeigt."
Gauchito Gil ist der bedeutendste Volksheilige Argentiniens, eine Art Robin Hood, den die Menschen in dem südamerikanischen Land bis heute tief verehren. Der Legende nach war er ein Landarbeiter, ein argentinischer Gaucho, der im Norden des Landes Mitte des 19. Jahrhunderts lebte.
Als er im Krieg gegen das Nachbarland Paraguay einberufen wurde, desertierte er. "Er töte seine Brüder nicht", ist von ihm überliefert. Als Deserteur zum Tode verurteilt und auf der Flucht, zog Gauchito Gil über das Land, galt als Wegelagerer, stahl den Großgrundbesitzern ihr Vieh und verteilte es unter der Bevölkerung.
Nach Jahren der Flucht wurde er schließlich gefasst und getötet. Unmittelbar vor der Exekution sagte der Gaucho zu seinem Henker, dass dessen Kind zu Hause im Sterben liege, und der Vater dieses nur retten könne, wenn er ihn - Gauchito Gil – anbete. Er sterbe nämlich unschuldig. Der Henker glaubte ihm nicht, tötete ihn und ging zu seinem Sohn, der tatsächlich im Sterben lag. In seiner Verzweiflung betete er zu dem toten Gaucho - und das Kind wurde gesund. So die Legende.
Seither wird Gauchito Gil tief verehrt, viele Argentinier glauben, er könne Wunder wirken. Überall im Land – meist entlang der Landstraßen - stehen kleine Altäre zu Ehren des Volksheiligen, mit seinem Bild: Ein wild aussehender Mann mit Schnurrbart, langen Haaren, blauem Hemd und einem roten Halstuch. Und einem großen roten Kreuz.
Ein solches Kreuz – zu Ehren von Gauchito Gil – steht auch in der Kapelle im Armenviertel Villa La Cárcova. Davor knien Menschen und beten den Landarbeiter an. Padre Pepe stört dies nicht.
"Es gibt keine Konkurrenz. Und es ist ja auch so, dass diese Anhänger von Gauchito Gil sich taufen lassen, zur Kommunion gehen, beichten, sich firmen lassen. Es gibt also eine starke Verbindung zur katholischen Kirche. Aber sie haben auch ein starkes Band zu Gauchito Gil. Sie lassen ihn sich auf die Körper tätowieren, tragen die Farben der roten Bundesfahne. Vor allem für die einfachen und armen Leute hat Gauchito Gil eine große Bedeutung, weniger für die Mittelklasse und die intellektuellen Kreise."
Volksglaube und Kirchenglaube müssen sich arrangieren
Gauchito Gil ist eine vitale Figur in den Gottesdiensten von Padre Pepe. Und nicht nur bei ihm. In ganz Argentinien entdecken Geistliche immer mehr die positive Ausstrahlung des Wegelagerers und Viehdiebs.
Doch es gibt auch Widerstände. Die Bemühungen, Gauchito Gil heilig sprechen zu lassen, scheitern regelmäßig an der Amtskirche. Und das, obwohl sich der frühere Erzbischof von Buenos Aires, der heutige Papst Franziskus, dem Volksglauben gegenüber aufgeschlossen zeigt. Padre Pepe kann diese Haltung nur schwer nachvollziehen.
"Diese Art des Denkens hat viele von der katholischen Kirche entfernt, auch wenn es eigentlich ein Katholik ist, der sich da vor dem Bild von Gauchito Gil hinkniet. Die Kirche würde eine große Dummheit begehen, wenn sie da eine Konkurrenz hineininterpretiert. Es ist vielmehr eine Realität innerhalb der katholischen Kirche."
In ganz Südamerika müssen sich Katholizismus, indigener Glaube und Volksglaube arrangieren, dieser Realität – von der Padre Pepe spricht – Rechnung tragen. Dies gelingt je nach Region mal besser, mal schlechter. Es hängt auch von den Menschen ab, wie sehr sie bereit sind, sich den anderen Glaubensrichtungen zu öffnen. Manchmal stehen sie sich als Konkurrenten gegenüber, unerbittlich, und nicht bereit, auf die anderen zuzugehen.
Doch es gibt auch die andere Realität, in der sich der Katholizismus den indigenen Kulturen und dem Volksglauben öffnet, es zu einer synkretistischen Ausübung des katholischen Glaubens kommt. Dass es dabei auch zu eher ungewöhnlichen Kulten kommt, etwa in Bolivien die Anbetung eines Steines bei den Aymara-Indios zu Ehren der Mutter Erde Pachamama, sollten die Katholiken gelassen hinnehmen, empfiehlt Jesuitenpater Ramón Alaix.
"Die Anbetung eines Steines ist nicht vergleichbar mit der Anbetung Gottes. Aber wenn einen der Stein zu Gott bringt, weshalb eigentlich nicht. Mir bringt es nichts. Aber einen Indio kann der Stein dazu verhelfen, dass er auf seine ganz eigene Weise die Göttlichkeit Gottes anerkennt. Ich glaube nicht, dass es einen Indio gibt, der den Stein um seiner selbst anbetet. Vielmehr entdeckt er über den Stein die Transzendenz."
Zurück auf den Friedhof von la Paz, wo an diesem 8. November, dem Ñatitas-Tag, die Totenköpfe von den katholischen Priestern geweiht werden. Ein Paradebeispiel von Synkretismus. Und viele der katholischen Besucher des Friedhofs, die dort mit ihren Totenköpfen die uralten Aymara-Traditionen aufleben lassen, wünschen sich später einmal – nach ihrem Tod – selbst als Ñatitas verehrt zu werden.
"Klar möchte ich das. Ich hoffe, dass mich meine Kinder mal zu sich nehmen. Wenn nicht, wird es schwierig. Mehr will ich eigentlich nicht."
"Klar, da ist schon was dran. (lacht) Wenn man daran glaubt, müsste man sich auch dazu entscheiden."
"Auf jeden Fall. Dann werden sie mich hübsch schmücken, und erinnern sich an mich, jedes Jahr aufs Neue."