Vogelgrippe kann bald in Westeuropa ankommen

Die in Russland grassierende Vogelgrippe kann nach Aussage des Direktors des Robert-Koch-Instituts Berlin, Reinhard Kurth, bald auch Westeuropa erreichen.
Zuerst gefährdet seien die landwirtschaftlichen Vogelbestände auf den Geflügelfarmen, sagte Kurth am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur. Die in den Niederlanden angekündigte Maßnahme, dem Geflügel für den Verkauf keinen Freilauf mehr zu geben, sei deshalb richtig. Kurth verwies auch auf die Vogelgrippe von 2003 in den Niederlanden:

"Wir können nicht ausschließen, dass sich das wiederholt."

Einen Impfstoff für den Menschen gebe es bisher noch nicht, erklärte der Mediziner weiter. Medikamente zur Abschwächung der Krankheit seien aber bereits entwickelt, falls sich die Krankheit auch bei den Menschen als Epidemie ausbreite.

Für den Notfall einer Epidemie sei ein Vorrat für 20 Prozent der Bevölkerung wünschenswert, fuhr Kurth fort:

"Das ist natürlich eine Kostenfrage. Es werden keine 20 Prozent werden. Das bedauern wir, aber zehn Prozent werden es wohl werden und das ist ein Schritt in die richtige Richtung."

Die Kommunikation zwischen den westeuropäischen Ländern über die Vorkehrungen laufe derzeit gut, erklärte Kurth. Die gegenseitige Information mit der Volksrepublik China, wo die Vogelgrippe bereits lange ausgebrochen ist, funktioniere dagegen nicht optimal:

"Wir bekommen nicht all diese Virusstämme, die wir aus China gerne hätten."

In diesem Bereich seien Verbesserungen notwendig.