Völkerverbindendes Vermächtnis
Groß ist die Trauer um Christoph Schlingensief. Neben Provokation und Irrwitz hat die Arbeit des vielseitigen Künstlers auch einen Beitrag zur Völkerverständigung geliefert. Sein Operndorf in Burkina Faso habe er "wunderbar hingekriegt", meint Peter Anders vom Goethe-Institut Südafrika.
Peter Anders, Verantwortlicher für die Kulturprogramme des Goethe-Instituts Südafrika, ist überzeugt, dass der verstorbene Regisseur Christoph Schlingensief dem Dialog zwischen Afrika und Europa einen "neuen Impuls gegeben" hat.
Die Menschen in Burkina Faso, wo Schlingensief sein Operndorf-Projekt begonnen hatte, hätten gleich gesehen, dass da "nicht jemand kommt und sagt: Wir in Europa sehen das so und so und das müsst ihr jetzt lernen", sagte Anders. Er habe es vielmehr "wunderbar hingekriegt", dass derartige "paternalistische Strukturen" da nicht griffen. Schlingensief habe einfach eine Plattform eingerichtet, um "Dinge selbst zu entdecken", sagte Anders, der den Regisseur auf mehreren Afrikareisen begleitet hatte.
Dabei hatte Schlingensief nach dem Eindruck Anders’ seinen Traum vom Operndorf anfänglich durchaus als "Gutmensch" betrieben. "Aber ich glaube und bin auch sicher, das hat er (…) im Laufe der Zeit dann verstanden, dass das (…) genau diesen Paternalismus bereits" einschließt, und er habe davon Abstand genommen.
Schlingensief habe immer gesagt, wir hätten unsere Fähigkeit zur Selbsthilfe verloren, wollten stattdessen eine Rundumversorgung. In Afrika habe der Regisseur etwas gefunden, wovon wir alle seiner Ansicht nach lernen könnten: Improvisation, unmittelbare Kreativität und unmittelbares Miteinander.
Sie können das vollständige Gespräch mit mindestens bis zum 23.01.2011 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio
Die Menschen in Burkina Faso, wo Schlingensief sein Operndorf-Projekt begonnen hatte, hätten gleich gesehen, dass da "nicht jemand kommt und sagt: Wir in Europa sehen das so und so und das müsst ihr jetzt lernen", sagte Anders. Er habe es vielmehr "wunderbar hingekriegt", dass derartige "paternalistische Strukturen" da nicht griffen. Schlingensief habe einfach eine Plattform eingerichtet, um "Dinge selbst zu entdecken", sagte Anders, der den Regisseur auf mehreren Afrikareisen begleitet hatte.
Dabei hatte Schlingensief nach dem Eindruck Anders’ seinen Traum vom Operndorf anfänglich durchaus als "Gutmensch" betrieben. "Aber ich glaube und bin auch sicher, das hat er (…) im Laufe der Zeit dann verstanden, dass das (…) genau diesen Paternalismus bereits" einschließt, und er habe davon Abstand genommen.
Schlingensief habe immer gesagt, wir hätten unsere Fähigkeit zur Selbsthilfe verloren, wollten stattdessen eine Rundumversorgung. In Afrika habe der Regisseur etwas gefunden, wovon wir alle seiner Ansicht nach lernen könnten: Improvisation, unmittelbare Kreativität und unmittelbares Miteinander.
Sie können das vollständige Gespräch mit mindestens bis zum 23.01.2011 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio