Virtueller Streifzug durch die berühmtesten Museen von Paris
Jährlich besuchen über fünf Millionen Menschen den Louvre in Paris. Im größten Museum der Welt sind auf 60.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche 300.000 Exponate zu bewundern. Einige Schätze aus der Sammlung des Louvre und des Musee d’Orsay, eines weiteren bedeutenden Pariser Museums, lassen sich auch am heimischen Computer erkunden - mit einer neuen Doppel-CD.
Paris, Stadt der Liebe und der schönen Künste. Dort, wo einst die französischen Könige residierten, präsentiert sich seit zwei Jahrhunderten das größte Museum der Welt: der Louvre.
Die frühesten Bilder des Louvre stammen aus dem 14. Jahrhundert. Man findet sie über das Hauptmenü der CD-Rom, das alle Stilrichtungen und Kunstepochen auflistet. Ein Mausklick auf "Italienische Schule" – und schon erscheint ein Mann in einer braunen Kutte auf dem Bildschirm. Der virtuelle Museumsführer:
"Dieser Altaraufsatz stammt aus der Kirche San Francesco der Stadt Pisa. Die Hauptszene und die drei Szenen der so genannten Predella im Unterteil auf dem gleichen Panel, erzählen drei Episoden aus dem Leben des Heiligen Franziskus von Assisi, dem Begründer des Bettelordens der Franziskaner. Die größte Komposition zeigt ein herausragendes Kapitel in seinem Leben: die Stigmatisierung – Franziskus erhält an Händen und Füßen die Wundmale des gekreuzigten Christus."
Musik und Sprechertexte der Museums-CD rauschen bisweilen sehr. Dafür sind die Gemälde umso schöner. Zu jedem Bild stellt ein Extrafenster den Künstler oder die Künstlerin vor: Hier ist es Giotto, der Begründer der italienischen Malerei.
Giotto soll so realistisch gemalt haben, dass Zeitgenossen versuchten, die gemalten Fliegen von der Leinwand zu verscheuchen.
Einem Bild leibhaftig gegenüberzustehen, und das womöglich noch in Paris – diesen sinnlichen Eindruck kann der Computer wohl nicht ersetzen. Manch wilder Zeitsprung ist jedoch virtuell möglich. Ein Klick auf die Etagen und Räume im Grundriss des Louvre – und schon findet man sich in einem anderen Saal, einer anderen Epoche wieder - zum Beispiel der deutschen Malerei des 16. Jahrhunderts:
"Erasmus von Rotterdam, ein viel gelesener Schriftsteller und Theologe des Humanismus, wurde von den fähigsten Künstlern seiner Zeit dargestellt, wie von Quentin Massys, Dürer oder Holbein, der ihn gleich mehrmals porträtiert hat. Hier hat Holbein Erasmus im Profil gezeigt, in einer in der Renaissance gern behandelten Situation: im Studierzimmer, bei Geistesarbeit und nachdenklicher Meditation. Der Künstler lenkt unsere Aufmerksamkeit ganz auf die fein gezeichneten Gesichtszüge und die Hände, die sich von dem Weiß des Schreibgrundes abheben."
Mit einer Lupenfunktion lässt sich sogar jedes einzelne Fältchen im Erasmus-Porträt aus nächster Nähe betrachten. Der Klick auf ein Maßband öffnet eine Grafik, die das Bild im Größenvergleich zum Körper eines Menschen und zu anderen berühmten Gemälden präsentiert. Die kann man gleich anklicken und im Louvre weiterwandern – sollte man sich dabei verirren, listet der CD-Index alle Gemälde, Säle und Künstler in alphabetischer Reihenfolge auf.
In der ganzen Welt für seine große impressionistische Sammlung bekannt ist das Musée d’Orsay, dessen Kunstwerke sich mit der zweiten CD-Rom der Museums-Box erkunden lassen. Die Kollektionen des Musée d’Orsay greifen alle Formen des künstlerischen Ausdrucks von 1848 bis 1914 auf - von der Malerei über Bildhauerei, dekorative Kunst und Fotografie bis hin zur Architektur. Schon das Gebäude ist prachtvolle Kunst: ein Bahnhof samt Hotel wie ein Palast, zur Weltausstellung 1900 eröffnet. Der französische Architekt Victor Laloux baute auf den Ruinen des niedergebrannten Palais d’Orsay, auch davon erzählt die virtuelle Museumstour:
"Sein Projekt ist einerseits von technischer Kühnheit, andererseits von akademischem Stil. Eine Metallstruktur, die eineinhalbmal schwerer wiegen soll als der Eiffelturm, trägt ein monumentales Hallendach, das im 19. Jahrhundert zur Entlüftung des Lokomotivenrauches vorgesehen war, in diesem für elektrische Züge vorgesehenen Bahnhof aber vollkommen überflüssig ist. Hallendach und Glastympanon, die beide für die Bahnhofsarchitektur typisch sind, werden taktvoll hinter der monumentalen und geschmückten Steinfassade des Hotels verborgen."
Die Silberscheibe mit den Schätzen des Musee d’Orsay wartet mit etlichen Extras auf. So gibt es ein großes Ziffernblatt, auf dem die kunstgeschichtlichen Epochen wie Uhrzeiten eingetragen sind. Die Zeiger lassen sich per Maus anfassen und zu einer Epoche hinbewegen, wo die zugehörigen Kunstwerke auftauchen. Alternativ kann man durch die Ausstellungsräume schlendern und auf einzelne Werke zugehen, bis sie den Bildschirm ausfüllen.
Animationen drehen die Exponate – so lässt sich die kleine Tänzerin von Edgar Degas mit ihren stämmigen Beinen, der trotzigen Miene und dem echten, weißen Mieder von allen Seiten bestaunen.
"Die kleine, 14-jährige Tänzerin, von der das Musee d’Orsay eine Bronze besitzt, ist das einzige plastische Kunstwerk, das noch zu Lebzeiten des Malers und Bildhauers Degas auf der Impressionistenausstellung von 1881 ausgestellt wurde. Es handelt sich um das Porträt einer einfachen Schülerin aus der Ballettschule der Pariser Oper. Diese aus Wachs geformte Plastik befremdete die Kritiker durch ihren morbiden Realismus und das Fehlen jeglicher Anmut sowie durch ihren frechen Ausdruck und die Tatsache, dass sie echte Kleidung trägt."
Mehrere hundert Kunstwerke aus Louvre und Musée d’Orsay macht die Doppel-CD zugänglich, für PC und Macintosh Computer. Soundqualität und Installationsroutine sind nicht ganz auf der Höhe der Zeit – Zeit los schön präsentiert sich die Kunst.
Die Doppel-CD ist im USM-Verlag erschienen und koste 19,90 Euro.
Die frühesten Bilder des Louvre stammen aus dem 14. Jahrhundert. Man findet sie über das Hauptmenü der CD-Rom, das alle Stilrichtungen und Kunstepochen auflistet. Ein Mausklick auf "Italienische Schule" – und schon erscheint ein Mann in einer braunen Kutte auf dem Bildschirm. Der virtuelle Museumsführer:
"Dieser Altaraufsatz stammt aus der Kirche San Francesco der Stadt Pisa. Die Hauptszene und die drei Szenen der so genannten Predella im Unterteil auf dem gleichen Panel, erzählen drei Episoden aus dem Leben des Heiligen Franziskus von Assisi, dem Begründer des Bettelordens der Franziskaner. Die größte Komposition zeigt ein herausragendes Kapitel in seinem Leben: die Stigmatisierung – Franziskus erhält an Händen und Füßen die Wundmale des gekreuzigten Christus."
Musik und Sprechertexte der Museums-CD rauschen bisweilen sehr. Dafür sind die Gemälde umso schöner. Zu jedem Bild stellt ein Extrafenster den Künstler oder die Künstlerin vor: Hier ist es Giotto, der Begründer der italienischen Malerei.
Giotto soll so realistisch gemalt haben, dass Zeitgenossen versuchten, die gemalten Fliegen von der Leinwand zu verscheuchen.
Einem Bild leibhaftig gegenüberzustehen, und das womöglich noch in Paris – diesen sinnlichen Eindruck kann der Computer wohl nicht ersetzen. Manch wilder Zeitsprung ist jedoch virtuell möglich. Ein Klick auf die Etagen und Räume im Grundriss des Louvre – und schon findet man sich in einem anderen Saal, einer anderen Epoche wieder - zum Beispiel der deutschen Malerei des 16. Jahrhunderts:
"Erasmus von Rotterdam, ein viel gelesener Schriftsteller und Theologe des Humanismus, wurde von den fähigsten Künstlern seiner Zeit dargestellt, wie von Quentin Massys, Dürer oder Holbein, der ihn gleich mehrmals porträtiert hat. Hier hat Holbein Erasmus im Profil gezeigt, in einer in der Renaissance gern behandelten Situation: im Studierzimmer, bei Geistesarbeit und nachdenklicher Meditation. Der Künstler lenkt unsere Aufmerksamkeit ganz auf die fein gezeichneten Gesichtszüge und die Hände, die sich von dem Weiß des Schreibgrundes abheben."
Mit einer Lupenfunktion lässt sich sogar jedes einzelne Fältchen im Erasmus-Porträt aus nächster Nähe betrachten. Der Klick auf ein Maßband öffnet eine Grafik, die das Bild im Größenvergleich zum Körper eines Menschen und zu anderen berühmten Gemälden präsentiert. Die kann man gleich anklicken und im Louvre weiterwandern – sollte man sich dabei verirren, listet der CD-Index alle Gemälde, Säle und Künstler in alphabetischer Reihenfolge auf.
In der ganzen Welt für seine große impressionistische Sammlung bekannt ist das Musée d’Orsay, dessen Kunstwerke sich mit der zweiten CD-Rom der Museums-Box erkunden lassen. Die Kollektionen des Musée d’Orsay greifen alle Formen des künstlerischen Ausdrucks von 1848 bis 1914 auf - von der Malerei über Bildhauerei, dekorative Kunst und Fotografie bis hin zur Architektur. Schon das Gebäude ist prachtvolle Kunst: ein Bahnhof samt Hotel wie ein Palast, zur Weltausstellung 1900 eröffnet. Der französische Architekt Victor Laloux baute auf den Ruinen des niedergebrannten Palais d’Orsay, auch davon erzählt die virtuelle Museumstour:
"Sein Projekt ist einerseits von technischer Kühnheit, andererseits von akademischem Stil. Eine Metallstruktur, die eineinhalbmal schwerer wiegen soll als der Eiffelturm, trägt ein monumentales Hallendach, das im 19. Jahrhundert zur Entlüftung des Lokomotivenrauches vorgesehen war, in diesem für elektrische Züge vorgesehenen Bahnhof aber vollkommen überflüssig ist. Hallendach und Glastympanon, die beide für die Bahnhofsarchitektur typisch sind, werden taktvoll hinter der monumentalen und geschmückten Steinfassade des Hotels verborgen."
Die Silberscheibe mit den Schätzen des Musee d’Orsay wartet mit etlichen Extras auf. So gibt es ein großes Ziffernblatt, auf dem die kunstgeschichtlichen Epochen wie Uhrzeiten eingetragen sind. Die Zeiger lassen sich per Maus anfassen und zu einer Epoche hinbewegen, wo die zugehörigen Kunstwerke auftauchen. Alternativ kann man durch die Ausstellungsräume schlendern und auf einzelne Werke zugehen, bis sie den Bildschirm ausfüllen.
Animationen drehen die Exponate – so lässt sich die kleine Tänzerin von Edgar Degas mit ihren stämmigen Beinen, der trotzigen Miene und dem echten, weißen Mieder von allen Seiten bestaunen.
"Die kleine, 14-jährige Tänzerin, von der das Musee d’Orsay eine Bronze besitzt, ist das einzige plastische Kunstwerk, das noch zu Lebzeiten des Malers und Bildhauers Degas auf der Impressionistenausstellung von 1881 ausgestellt wurde. Es handelt sich um das Porträt einer einfachen Schülerin aus der Ballettschule der Pariser Oper. Diese aus Wachs geformte Plastik befremdete die Kritiker durch ihren morbiden Realismus und das Fehlen jeglicher Anmut sowie durch ihren frechen Ausdruck und die Tatsache, dass sie echte Kleidung trägt."
Mehrere hundert Kunstwerke aus Louvre und Musée d’Orsay macht die Doppel-CD zugänglich, für PC und Macintosh Computer. Soundqualität und Installationsroutine sind nicht ganz auf der Höhe der Zeit – Zeit los schön präsentiert sich die Kunst.
Die Doppel-CD ist im USM-Verlag erschienen und koste 19,90 Euro.