Virtuell den roten Planten betreten

Von Harro Zimmer · 13.02.2011
Endlich ist es soweit: Drei Astronauten landen auf der Oberfläche des Nachbarplaneten Mars. Es ist allerdings nur eine virtuelle Landung, die in einem Isolationslabor des Moskauer Instituts für biomedizinische Probleme stattfindet.
Seit dem 3. Juni 2010 sind die sechs Testpersonen in dem 550 m² Forschungskomplex eingeschlossen und haben unter weitgehend realistischen Bedingungen – mit Ausnahme der Schwerelosigkeit - einen Flug zum roten Planeten simuliert. Die Crew – drei Russen, zwei Europäer und ein Chinese – war bis zum 8. Februar gemeinsam im "Raumschiff" unterwegs.

Dann stiegen Alexander Smolevsky, Diego Urbina und Wang Yue in die "Landefähre" um. Abkopplung und Landung erfolgte dann am 12. Februar. Nach dem Anlegen von Raumanzügen, die denen auf der ISS verwendeten nachempfunden sind, betreten am 14.2. Smolevsky und Urbina die "Oberfläche" des Erdennachbarn.

Hier hat man auf einem großflächigen Areal eine typische Marslandschaft entstehen lassen. Insgesamt drei dieser Exkursionen gibt es, bevor am 23. Februar der Rückstart zum "Mutterschiff" beginnt. Drei Tage verbleiben die "Marsmänner" angedockt in ihrem Aufstiegsmodul in Quarantäne. Dann beginnt die lange Rückreise zur Erde, die Anfang November 2011 erreicht wird.

Das Projekt "Mars 500" wird schon heute zur Halbzeit als bedeutender Erfolg gefeiert. Das Interesse vieler wissenschaftlicher Disziplinen ist groß. Rund 6000 Personen aus 40 Nationen sind an dem 15 Millionen Dollar-Unternehmen beteiligt, darunter zehn deutsche Forschungsteams. Die spannende Frage aber bleibt: Wird die Crew durchhalten?